"Die Angst, auf dem falschen Fuß erwischt zu werden, ist zur Zeit deutlich größer als die Gier nach schnellen Kursgewinnen."

Grundsätzlich blieben die Aussichten für die Börsen aber positiv, sagt Analyst Frank Wohlgemuth von der National-Bank in Essen. "Die oftmals gestellte Frage 'Wo soll ich denn mein Geld anlegen?' wird weiterhin dazu führen, dass eine Fülle von Liquidität auf der Suche nach Werterhalt und/oder Renditechancen in die globalen Aktienmärkte fließen wird."

In der alten Woche gab der Dax zwar ein knappes Prozent nach. Seit Anfang Januar hat der deutsche Leitindex allerdings rund 13 Prozent zugelegt und steuert auf den neunten Jahresgewinn der vergangenen zehn Jahre zu. Ingesamt müsse in der verkürzten Börsenwoche bis Weihnachten mit dünnen Umsätzen gerechnet werden, sagt ein Aktienhändler. Viele Anleger hätten mit dem großen Verfall an den Terminmärkten in der alten Woche ihre Bücher geschlossen. Sie richteten ihren Blick bereits auf 2022.

WENIGE KONJUNKTURDATEN ERWARTET


In der neuen Woche stehen nur wenige Konjunkturdaten auf dem Programm. Den Anfang machen am Montag die US-Frühindikatoren. Experten erwarten für November einen Anstieg um 0,8 Prozent. Am Mittwoch folgen die US-Konsumausgaben. Hier prognostizieren Analysten einen Zuwachs von 0,6 Prozent, nur etwa halb so viel wie im Vormonat. Ein besonderes Augenmerk richten Investoren dabei auf den PCE-Preisindex, der voraussichtlich eine Teuerung von 4,5 Prozent im Jahresvergleich signalisieren wird. Von ihm versprechen sie sich Rückschlüsse auf den Zeitpunkt einer ersten Zinserhöhung durch die Notenbank Fed.

Diesseits des Atlantik gibt am Dienstag der GfK-Index Auskunft über die Kauflaune der deutschen Verbraucher. Hier sagen Experten für Januar einen Wert von minus 2,5 Punkten voraus, nach minus 1,6 Zählern im Vormonat. Wenige Stunden später folgt das Barometer für die Stimmung der europäischen Konsumenten. Dieser Index wird voraussichtlich für Dezember bei minus acht Punkten liegen, nach minus 6,8 Zählern im Vormonat.

Noch rarer als Konjunkturdaten sind in den Tagen vor Weihnachten Firmenbilanzen gesät: Von international bekannten Unternehmen öffnet lediglich der Sportartikel-Hersteller Nike seine Bücher.

rtr