"Das passt deshalb zusammen, weil an den Aktienmärkten die Zukunft gehandelt wird und diese verspricht - trotz aktueller erheblicher und berechtigter Sorgen - einen dynamischen Wachstumsprozess der Weltwirtschaft, sobald die Corona-Pandemie durch konsequentes und umfassendes Impfen zurückgedrängt ist", sagt Analyst Frank Wohlgemuth von der National-Bank in Essen.

Paradoxerweise könnten gerade die steigenden Fallzahlen und die neuen Lockdowns den Börsen weitere Rekorde bescheren, merkt Analyst Pierre Veyret vom Brokerhaus ActivTrades an. Denn dadurch werde die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) noch länger locker bleiben. Außerdem stehe die Börse ohnehin statistisch gesehen vor den besten Wochen des Jahres, sagt Rainer Weyrauch, Anlage-Experte der Fürst Fugger Privatbank.

DAX ÜBERSPRINGT ERSTMALS 15.000ER MARKE


In der verkürzten Karwoche stieg der Dax erstmals über die Schwelle von 15.000 Punkten, markierte ein Rekordhoch von 15.104 Punkten und gewann unter dem Strich rund zwei Prozent. Damit stand er vor dem fünften Wochengewinn in Folge. Das ist die längste Serie seit knapp eineinhalb Jahren. Dabei ließen sich Investoren nicht einmal von der Schieflage des Hedgefonds Archegos aus der Ruhe bringen, die den Banken Credit Suisse und Nomura Milliardenverluste einbrockte.

Der Fall sollte aber nicht auf die leichte Schulter genommen werden, warnt Portfoliomanager David Wehner vom Vermögensverwalter Do Investment. Auch andere Hegdefonds spekulierten auf Pump. "Die seit April 2020 steigenden Aktienkurse - unterstützt durch Zentralbanken und Fiskalpolitik - haben zu einer einseitigen Positionierung des Marktes geführt."

WENIG KONJUNKTURDATEN - FRÜHJAHRSTREFFEN IWF/WELTBANK


In der neuen Woche stehen vergleichsweise wenige Konjunkturdaten auf dem Programm. Den Anfang machen am Ostermontag, wenn die europäischen Börsen mehrheitlich noch geschlossen sind, die Auftragseingänge langlebiger US-Güter und das Barometer für die Stimmung der Einkaufsmanager im dortigen Dienstleistungssektor. Analysten sagen für Letzteres einen Anstieg auf 57,8 Punkte von 55,3 Zählern im Vormonat voraus.

Am Mittwoch veröffentlicht die US-Notenbank Fed die Protokolle ihrer jüngsten Beratungen. Experten gehen davon aus, dass darin die Haltung bekräftigt wird, an den Leitzinsen auf absehbare Zeit nicht zu rütteln, weil die erwartete Inflation nur vorübergehend sein werde.

Am selben Tag stehen für Deutschland die Einkaufsmanager-Indizes auf der Agenda. Am Donnerstag folgen die Auftragseingänge der Industrie. Den Abschluss bilden die Zahlen zur Industrieproduktion am Freitag.

Zudem treffen sich am Ende der neuen Woche die Spitzen von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank zu ihrer Frühjahrstagung. Dabei will der IWF unter anderem seine Wachstumsprognosen für die Weltwirtschaft anheben. Weitere Themen sind die Ausbau der Impfstoff-Produktion zur Überwindung der Coronavirus-Pandemie und die Verteilung der Vakzine an ärmere Länder.

rtr