In der vergangenen Woche hatte der deutsche Leitindex per saldo einen Gewinn von fast sechs Prozent erzielt, wofür aber fast ausschließlich die starken Handelstage Montag und Mittwoch verantwortlich waren. Von seinem Zwischentief im Zuge des Ukraine-Krieges stand eine Erholung um bis zu 17 Prozent zu Buche.
Ein Ende des Krieges ist indes weiterhin nicht in Sicht. Die ukrainische Führung lehnte am Montag ein Ultimatum der russischen Truppen an die seit Wochen belagerte Stadt Mariupol ab, die Waffen niederzulegen und die Stadt zu verlassen. Derweil ließen Spekulationen über einen möglichen Importstopp der EU für Öllieferungen aus Russland die Ölpreise sprunghaft steigern - damit knüpften sie an die Entwicklung der vergangenen Tage an.
Was am Montag an der Börse außerdem wichtig war
Boeing mit 132 Insassen in China abgestürzt - 'Steil abwärts'
Aus großer Höhe ist ein chinesisches Flugzeug mit 132 Insassen in Südchina plötzlich abgestürzt. Die Boeing 737 der Fluggesellschaft China Eastern Airlines fiel aus mehr als 8800 Metern in die Tiefe, wie die Luftfahrtbehörden am Montag berichteten. An Bord waren 123 Passagiere und 9 Crewmitglieder. Ohne die genaue Zahl der Opfer zu nennen, teilte die Airline mit: "Das Unternehmen spricht sein tiefes Beileid für die Passagiere und Besatzungsmitglieder aus, die in dem Flugzeugunglück ums Leben gekommen sind!"
IT-Dienstleister S&T will Russland-Einbußen auffangen - SDax-Spitze
Der österreichische IT-Dienstleister S&T blickt trotz absehbarer Folgen des Ukraine-Kriegs für sein Russland-Geschäft etwas optimistischer auf das laufende Jahr. Die russischen Konzerntöchter machten etwa fünf Prozent der Umsätze und Vermögenswerte von S&T aus, teilte die Gesellschaft bei der Vorlage der Jahresbilanz am Montag in Linz mit. S&T will den Rückgang teilweise durch zusätzliche Aufträge rund um Cybersicherheit und Rüstung ausgleichen und hebt die Jahresprognose sogar leicht an. Unterdessen will die deutsche Firma Grosso Tec mehr als acht Prozent der S&T-Aktien kaufen. An dem Unternehmen aus Landshut ist S&T-Chef Hannes Niederhauser selbst beteiligt.
Fresenius Medical Care baut US-Geschäft mit Fusion aus
Der Dialysekonzern Fresenius Medical Care (FMC ) will mit einer Fusion in den USA sein Geschäftsmodell rund um die Versorgung von Nierenkranken ausbauen. Die nordamerikanische Tochtergesellschaft Fresenius Health Partners solle mit dem Nierenärzte-Netzwerk InterWell Health und Cricket Health, einem US-Anbieter von Nierentherapien, und seiner Plattform für Patientendaten zusammengehen, teilte FMC am Montag in Bad Homburg mit.
Wegen Corona: VW-Werke in Nordostchina stehen wegen Lockdowns weiter still
Volkswagen muss den Produktionsstopp wegen des Corona-Lockdowns in drei Werken in der nordostchinesischen Metropole Changchun bis Dienstag verlängern. Wie eine Sprecherin am Montag in Peking mitteilte, läuft die Produktion in den Werken in Shanghai allerdings weiter. In Changchun sind ein VW-Werk, ein Audi-Werk sowie ein Komponentenwerk betroffen. Alle drei werden gemeinsam mit dem chinesischen Partner FAW betrieben.
Berlusconi-Konzern: ProSiebenSat.1-Übernahme aktuell nicht geplant
Silvio Berlusconis Konzern Media for Europe (MFE) plant nach Angabe von Finanzchef Marco Giordani im Moment keine Übernahme von ProSiebenSat.1 . "Aktuell haben wir keine derartigen Pläne. Was in einem Jahr ist, wird man dann sehen", sagte Giordani dem "Handelsblatt" (Montag). Zugleich kritisierte er den Kurs der ProSiebenSat.1-Führung.
Stahlhersteller Salzgitter zahlt höchste Dividende seit 2008
Der Stahlhersteller Salzgitter will nach einer zweijährigen Nullrunde bei der Dividende die Aktionäre wieder direkt am Gewinn beteiligen. Für das Geschäftsjahr 2021 soll eine Dividende von 75 Cent je Aktie gezahlt werden, teilte das im SDax notierte Unternehmen am Montag in Salzgitter mit. Zuvor hatte Salzgitter wegen der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie und der daraus resultierenden Verluste zwei Jahre lang keine Dividende gezahlt. Die Ausschüttung ist die höchste seit 2008 und fällt zudem deutlich höher aus, als Experten es erwartet hatten.
Buffett-Holding Berkshire Hathaway will Versicherungskonzern Alleghany kaufen
Warren Buffetts Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway geht nach Jahren der Zurückhaltung wieder eine Milliardenübernahme an. Für 11,6 Milliarden US-Dollar (10,5 Mrd Euro) will das Unternehmen den US-amerikanischen Versicherungskonzern Alleghany kaufen. Beide Gesellschaften hätten sich auf die Übernahme geeinigt, teilten sie am Montag in Omaha und New York mit. Berkshire sei auf Dauer der richtige Platz für Alleghany, sagte Starinvestor Buffett. Er habe das Unternehmen seit 60 Jahren genau beobachtet.
Londoner Börse verkauft Technologie-Plattform an Finanzinvestoren
Der Londoner Börsenbetreiber LSE verkauft eine Technologie-Plattform für die Vermögensverwaltung an Finanzinvestoren. Ein Konsortium um die Gesellschaften Clearlake Capital Group und Motive Partners bezahle für das Paket mit dem Namen Beta+ insgesamt 1,1 Milliarden US-Dollar (995 Mio Euro), teilte die London Stock Exchange (LSE) am Montag mit. Beta+ umfasst die Produkte Beta, Maxit und Digital Investor. Der Verkauf soll in der zweiten Jahreshälfte abgeschlossen werden. Die LSE will dann einen Großteil der Erlöse in einen Aktienrückkauf stecken.
Versorger Enel kündigt Rückzug aus Russland an
Auch der italienische Versorger Enel will sich aus Russland zurückziehen. Das Ende der Geschäfte sei "eine Sache von Monaten", sagte Konzernchef Francesco Starace am Montag dem Fernsehsender "Bloomberg TV". Zugleich forderte er die Politik auf, gegen die Preisschwankungen auf dem Gasmarkt vorzugehen.
Free Now integriert Carsharing-Angebot von Sixt auf eigener Plattform
Auf der zu Mercedes-Benz und BMW gehörenden Mobilitätsplattform Free Now können Nutzer künftig auch das Carsharing-Angebot des Münchner Autoverleihers Sixt abrufen. Beide Unternehmen verkündeten am Montag eine entsprechende Kooperation. In einer sechs bis zwölf Monate andauernden Pilotphase lasse sich die Sixt-Flotte zunächst in Berlin, Hamburg und München über die Free-Now-App buchen, hieß es. Free Now baut damit sein Plattform-Angebot aus.
dpa-AFX