Zu groß war das Vertrauen darin, dass der Brexit ausfällt - nun müssen Investoren an den Börsen ihre Positionen auf einen Schlag einer neuen Realität anpassen. Die Kurssprünge sind bereits vorbörslich gigantisch, könnten sich im Nachhinein aber als überzogen darstellen. Die Erfahrung mit dem Einfluss von einzelnen Ereignissen auf die Kurse zeigt, dass die darauf folgenden Übertreibungen an den Finanzmärkten bereits innerhalb weniger Tage bis Wochen wieder korrigiert werden - ein gutes Beispiel sind die Terroranschläge in New York am 11. September 2001. Damals erholte sich der Markt in kurzer Zeit wieder vollständig vom Crash. Erst danach setzte sich der langfristig intakte Abwärtstrend fort.
Eine ähnliche Entwicklung ist auch jetzt zu erwarten, wobei die Sicherheit einer Prognose an Tagen wie heute gegen Null tendiert. Es kann nur noch mit Wahrscheinlichkeiten operiert werden: So zeigt beispielsweise die Erfahrung mit einem der jüngsten "Schocks", der Aufhebung des Euro-Franken- Mindestkurses durch die Schweizer Nationalbank (SNB) Anfang 2015, dass der Markt inzwischen alle externen Extremsituationen ohne große Zeitverzögerung einpreist. Ein guter Teil des verfügbaren Abwärtspotenzials dürfte somit bereits in den vorbörslichen Tiefständen des DAX unterhalb der 9200er-Marke enthalten sein, die meisten Verkäufe sollten dann im restlichen Tagesverlauf abgewickelt werden, wobei weitere Einbrüche in Richtung 9000 nicht auszuschließen sind.
Die nächste Unterstützung zeigt sich im länger zurück reichenden Wochenchart erst wieder um 7500/8150, sie leitet sich aus einer Serie von Wendepunkten der vergangenen Jahre ab. Auf lange Sicht bilden diese Preiszonen das nächste Orientierungskursziel auf der Unterseite. Doch wie geht es nun kurzfristig weiter? Hier das wahrscheinlichste Szenario aus heutiger Sicht in einer Zusammenfassung: Nachdem der erste Schock in Richtung 9000 verarbeitet ist, dürfte in den kommenden Tagen zunächst eine Gegenbewegung nach oben einsetzen, die irgendwo bis zurück an die ehemaligen Vormonatstiefs um 9500 oder 9750 führen kann. Ab diesem Niveau wird dann ein erneutes Umdrehen der Kurse nach unten wieder wahrscheinlicher, in den nächsten Monaten ist dann mit einem Fall unter die heutigen Tagestiefs in Richtung 8000 zu rechnen.
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Unterstützungen und Widerstände
Chartmarken | Niveau | Typ | Stärke |
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Widerstand 2 | 10.340/10.475 | horizontal | mittel |
Widerstand 1 | 9500/9750 | horizontal | schwach |
Unterstützung 1 | 9340 | horizontal | schwach |
Unterstützung 2 | 8699 | Jahrestief | schwach |
Unterstützung 3 | 7500/8150 | horizontal | stark |
Trading-Ideen
+++ TRADING IDEEN +++ | |
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Trading-Idee steigend | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Bull |
WKN | HU47QS |
Emittent | HypoVereinsbank |
Laufzeit | 13.12.2016 |
Basispreis | 8.350 |
Knock-Out-Schwelle | 8.350 |
Hebel | 5,8 |
Kurs in EUR | 17,30 |
Trading-Idee fallend | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Bear |
WKN | HU3Z6R |
Emittent | HypoVereinsbank |
Laufzeit | 30.09.2016 |
Basispreis | 10.625 |
Knock-Out-Schwelle | 10.625 |
Hebel | 18,5 |
Kurs in EUR | 5,45 |
Andreas Büchler ist Herausgeber des "Index-Radar"-Magazins, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Er ist zudem Gründer und Partner der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.
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