Trotz der Omikron-Welle entstanden in den USA im Januar 467.000 neue Jobs, nachdem Analysten lediglich mit 150.000 gerechnet hatten. Das sei für die US-Notenbank Fed eine zusätzliche Legitimation für die Zinserhöhung im März, sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners. Das weiterhin hohe Lohnwachstum werde den Notenbanker aber sicherlich Kopfschmerzen bereiten. "Denn jetzt werden die Stimmen, die zum Beginn des Zinserhöhungs-Zyklus einen 50 Basispunkte-Schritt fordern, noch lauter werden." Dem Barometer Fedwatch zufolge gehen Investoren an den Terminmärkten davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit für einen Zinsschritt in dieser Höhe im März nun bei 34 Prozent liegt. Vor den Daten waren es noch 18 Prozent gewesen. Die Kurse am US-Geldmarkt signalisierten zudem, dass die Fed in diesem Jahr mehr als fünfmal an der Zinsschraube drehen dürfte.
Das gab dem US-Dollar Auftrieb: der Dollar-Index drehte ins Plus und stieg um 0,3 Prozent auf 95,623 Punkte. Daraufhin verbilligte sich der Euro auf 1,1430 Dollar. Am Donnerstag hatte er mit einem Plus von 1,2 Prozent den größten Tagesgewinn seit zwei Jahren verbucht, da Anleger in Europa ebenfalls mit steigenden Zinsen rechnen.
AMAZON BERUHIGT NERVEN - EVOTEC BRECHEN EIN
Am Aktienmarkt linderte das starke Quartalsergebnis von Amazon den Schock über die Zahlen der Facebook-Mutter Meta, die am Donnerstag den Börsen weltweit zu schaffen gemacht hatten. Positiv sei auch der erstmalige Quartalsgewinn von Snap, sagte Anlagestratege Jürgen Molnar vom Brokerhaus RoboMarkets. Snaps Snapchat steht im direkten Wettkampf mit Metas Instagram. Die Aktien beider Konzerne lagen vorbörslich kräftig im Plus.
Steil abwärts ging es dagegen für TomTom. Die Aktien des Navigationsgeräte-Herstellers steuerten in Amsterdam mit einem Minus von zeitweise mehr als 16 Prozent auf den größten Tagesverlust seit dreieinhalb Jahren zu. Der Quartalsverlust von TomTom fiel fast zweieinhalb Mal so hoch aus wie erwartet. "Die Erholung dauert länger als gedacht", kommentierten die Analysten der ING Bank unter Hinweis auf den ebenfalls enttäuschenden Ausblick.
Wegen des Entwicklungsstopps für ein Medikament von Bayer brachen die Aktien von Evotec in Frankfurt um 19 Prozent ein und waren mit 29,40 Euro so billig wie zuletzt vor zehn Monaten. Das Mittel Eliapixant basiert auf der Technologie der Biotech-Firma und wurde zur Behandlung von Endometriose, chronischem Husten, überaktiver Blase und Schmerzen bei diabetischer Neuropathie geprüft.
rtr