Es wird jetzt eng für den Deutschen Aktienindex: Die aktuellen Notierungen befinden sich auf dem Niveau des 21- und 200-Tage-Durchschnittspreises (blaue und violette Kurve im Chart). Diese Kombination hat sich bereits vor gut eineinhalb Monaten als Bremse erwiesen. Diesmal dürfte die Wirkung noch etwas stärker sein, da der Markt in vier Tagen um 600 Punkte zugelegt hat, und damit großer Druck zu Gewinnmitnahmen besteht. Auch wenn der Brexit abgewendet scheint, werden sich vor allem professionelle Marktteilnehmer mit großem Handelsvolumen davor nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen wollen.



Das sollte im Ergebnis zu einer Verlangsamung oder sogar zu einem Stopp der Erholung ab 10.020/10.100 Punkten führen, wo die eingangs genannten Durchschnittskurse verlaufen. Auf Sicht der kommenden Tage könnte es allerdings auch zu ähnlichen Ausflügen über die 200-Tage-Durchschnittslinie wie schon Ende April und Ende Mai kommen (rote Kreise im 1-Stunden-Chart). Alle Rallys im Bärenmarkt stoppten aber, bevor der DAX mehr als drei Prozent über die 200-Tage-Linie steigen konnte. Diese Spanne hat sich auch schon in den zurückliegenden Jahrzehnten immer wieder als Filter vor Fehlsignalen - also vor verfrüht angenommenen Trendwechseln zurück nach oben - bewährt - in den vergangenen Monaten war dies mehrfach gut zu beobachten (blaue Kreise im Tageschart).



Erst wenn der Markt sich deutlicher erholt, ist ein grundsätzliches Umdenken erforderlich. Bis dahin sollten Anleger sich generell, insbesondere jedoch auf der Long-Seite nicht allzu sehr engagieren, es sei denn sie haben einen sehr kurzfristigen Anlagehorizont von wenigen Stunden. Der dazu passende, fein aufgelöste 5-Minuten-Chart zeigt noch einen Aufwärtstrend (blaue Trendgeraden), der Spielraum bis in den Bereich um 10.100 lässt. Auf dieser Zeitebene sind auch die heute wichtigen Unterstützungen bei rund 9995 und 9930 erkennbar, an denen in den vergangenen beiden Tagen verstärktes Kaufinteresse zu sehen war. Doch Vorsicht: die starken Schwankungen im Vorfeld des Brexit-Entscheides können dazu führen, dass der DAX diese Unterstützungen durchschneidet wie Butter. Erst um 9750 ist dann wieder ein Areal mit gehäuft auftretenden Wendepunkten als potenzielle Haltezone in Sicht.

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Unterstützungen und Widerstände



Chartmarken Niveau Typ Stärke
Widerstand 2 10.400/10.450 Kursziel schwach
Widerstand 1 10.000/10.100 horizontal stark
Unterstützung 1 9750 horizontal schwach
Unterstützung 2 9340/9500 horizontal mittel
Unterstützung 3 8699 Jahrestief schwach


Trading-Ideen



+++ TRADING IDEEN +++
Trading-Idee steigend
Basiswert DAX
Produktvorstellung Turbo Bull
WKN HU47QS
Emittent HypoVereinsbank
Laufzeit 13.12.2016
Basispreis 8.350
Knock-Out-Schwelle 8.350
Hebel 5,8
Kurs in EUR 17,30
Trading-Idee fallend
Basiswert DAX
Produktvorstellung Turbo Bear
WKN HU3Z6R
Emittent HypoVereinsbank
Laufzeit 30.09.2016
Basispreis 10.625
Knock-Out-Schwelle 10.625
Hebel 18,5
Kurs in EUR 5,45


Andreas Büchler ist Herausgeber des "Index-Radar"-Magazins, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Er ist zudem Gründer und Partner der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.

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