Dem Deutschen Aktienindex ist ausgerechnet in der schwächsten Jahreszeit gelungen, was er zuvor seit einem Jahr vergeblich versucht hat: Die Kurse festigen sich wieder oberhalb des am Markt viel beachteten 200-Tage-Durchschnittswertes (violette Kurve) und brachen gleichzeitig auch über die seit April bestehende Verkaufsdruck-Zone um 10.400/10.475 nach oben aus. Das sind Signale, die statistisch betrachtet noch vor wenigen Wochen extrem unwahrscheinlich waren, jetzt aber nicht länger ignoriert werden können. Die positive Aussagekraft dieser Entwicklung ist dadurch, dass sie so unwahrscheinlich war, noch stärker.
Es gibt dennoch gute Gründe, warum Anleger nun nicht sofort alles auf steigende Kurse setzen sollten. Insbesondere der nun erreichte, bei 10.725/50 verlaufende Abwärtstrend könnte eine kurzfristig blockierende Wirkung haben (blau punktierte Gerade im Tageschart). Er verbindet Hochpunkte der Vormonate miteinander. Auch ist der Markt inzwischen fast fünf Prozent von seinem Monatsdurchschnitt nach oben abgewichen (blauer Indikator unter dem Tageschart) und damit leicht überhitzt. Werte jenseits von fünf Prozent deuten auf eine bevor stehende Konsolidierung hin.
Diese Einflussfaktoren könnten ein weiteres Vorankommen verzögern, zumal wir uns nach wie vor in den statistisch schwachen Sommermonaten befinden. Auf Dauer sind sie jedoch nicht stark genug, um den DAX von einem Anstieg abzuhalten. Jeder kleine Rückschlag ist jedoch geeignet, um das Chance-Risiko-Verhältnis einer zukünftigen Long-Position weiter zu verbessern. Auch wenn der Markt weiter Gas gibt und entgegen aller Wahrscheinlichkeit fortgesetzt kräftig zulegt, dürfte das aktuelle Niveau im Rahmen der nächsten Korrektur wieder gesehen oder sogar unterschritten werden. Anleger, die Käufe jetzt zurückstellen, gehen somit nur ein kleines Risiko ein. Größer ist die Gefahr, jetzt voreilig einzusteigen, und damit den schlechtmöglichsten Kaufzeitpunkt zu erwischen. Zumindest eine Korrektur zurück in Richtung der 10.500er-Marke sollte abgewartet werden.
Zusammenfassend lässt sich jedoch festhalten, dass der Markt den Umschwung von einer langfristigen Abwärtsbewegung hin zu mindestens einem Seitwärts- oder vielleicht sogar idealerweise zu einem neuen Aufwärtstrend vollzogen hat. Für die letztgenannte Option ist es aber noch zu früh, hier sollte auch ein Ausbruch über die zuvor genannte Abwärtstrendgerade abgewartet werden. Auf längere Sicht wäre dann ein Kursplus bis zunächst an das Ende 2015 erreichte Zwischenhoch bei 11.430 möglich.
Auf Seite 2: Empfehlung der Redaktion
Unterstützungen und Widerstände
Chartmarken | Niveau | Typ | Stärke |
---|---|---|---|
Widerstand 2 | 11.450 | Zwischenhoch | schwach |
Widerstand 1 | 10.725/10.750 | langfristiger Abwärtstrend | mittel |
Unterstützung 1 | 10.475 | Ex-Widerstand | schwach |
Unterstützung 2 | 10.100 | horizontal | mittel |
Unterstützung 3 | 9800 | horizontal | schwach |
Trading-Ideen
+++ TRADING IDEEN +++ | |
---|---|
Trading-Idee steigend | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Bull |
WKN | HU5RRF |
Emittent | HypoVereinsbank |
Laufzeit | 31.10.2016 |
Basispreis | 9.250 |
Knock-Out-Schwelle | 9.250 |
Hebel | 7,5 |
Kurs in EUR | 14,26 |
Trading-Idee fallend | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Bear |
WKN | HU4587 |
Emittent | HypoVereinsbank |
Laufzeit | 13.12.2016 |
Basispreis | 11.650 |
Knock-Out-Schwelle | 11.650 |
Hebel | 11,0 |
Kurs in EUR | 9,74 |
Andreas Büchler ist Herausgeber des Index Radar Magazins, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Er ist zudem Gründer und Partner der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.
www.index-radar.de