Chart 1 - DAX im Intraday-Chart
Weiterhin verläuft der DAX am Donnerstagmorgen in der Handelsspanne zwischen 9575/9600 auf der Unterseite und rund 9900 Punkten auf der Oberseite. Nach sechs Tagen in dieser Bandbreite steigen die Chancen auf einen Ausbruch heute auf Grund der bevor stehenden Notenbankkonferenz deutlich - nur die Ausbruchsrichtung ist noch völlig unklar. Die Erfahrung zeigt zumindest, dass es anschließend nicht zwangsläufig zu einem Trend in die gleiche Richtung kommen muss. Durch die hohe Volatilität bei EZB-Zinsentscheiden kann die erste Tendenz häufig noch einmal umschlagen. Erst am späten Nachmittag dürfte der endgültige Trend feststehen.
Bei einem Ausbruch nach Süden bleibt zunächst der Monatsdurchschnittskurs um aktuell etwa 9450/70 die nächste Anlaufstelle, darunter folgt eine weitere Stabilisierungszone um 9300. Diese Marken werden auch durch die auf ähnlicher Höhe verlaufenden Prognose-Korridore bestätigt, in denen statistischen Untersuchungen zufolge 90% (dunkelgrau) und 99% (hellgrau) aller voraussichtlichen Kursschwankungen liegen. Auf der Oberseite lässt sich jenseits der 9900 nach wie vor ein erstes Kursziel bei 10.120/70 bestimmen. Da der kurzfristige Trend vor der EZB-Sitzung nach oben zeigte, bleibt ein Anstieg auf dieser Zeitebene auch noch das leicht wahrscheinlichere Szenario - doch die Notenbank kann diese Tendenz mit wenigen Worten kippen lassen, nur für Lotto-Spieler ergibt es daher Sinn, vorher noch mit größeren Positionen auf den Marktverlauf zu wetten.
Dagegen haben es Investoren mit mittel- bis langfristigem Anlagehorizont leichter: Der im Tageschart erkennbare Trend zeigt unverändert nach unten. Zwar sind im Idealfall noch weitere Gewinne in Richtung der zuvor genannten Kursziele möglich, doch spätestens hier sollte der DAX dann kurzfristig überhitzt sein. Der fallende 200-Tage-Durchschnittskurs des Marktes (violett) macht die übergeordnete Negativ-Tendenz sichtbar. Für Short-Positionen mittels Zertifikaten sollten Marktteilnehmer jedoch ebenfalls erst die Pressekonferenz der Europäischen Zentralbank am Nachmittag abwarten. Es könnten sich in den kommenden Stunden und Tagen mit Indexständen um 9900 bis 10.120 noch bessere Einstiegskurse für Spekulationen auf fallende Kurse ergeben - zumindest jedoch ist ein großer Unsicherheitsfaktor aus dem Markt, sobald die Entscheidung der Währungshüter eingepreist ist.
Chart 2 - Tageschart mit Abstand zum 21-Tage-Durchschnittskurs
Der Tageschart liefert einen länger zurück reichenden Blick auf den Kursverlauf des Deutschen Aktienindex. Hier werden Kursmarken erkennbar, an denen es in den vergangenen Monaten und Jahren zu mehreren Wendepunkten gekommen ist (mittelfristige Unterstützungen und Widerstände). Sie sind oft stärker als die nur vorüber gehend wirksamen Chartniveaus im Fünf-Minuten- oder Ein-Stunden-Chart auf der ersten Seite der Analyse.
Chart 3 - Wochenchart mit Abstand zum 200-Tage-Durchschnittskurs
Für langfristig denkende Anleger sind Wochen- oder Monatscharts am wichtigsten. Sie blendet die Tagesschwankungen des Marktes aus und zeigen die Tendenz aus einer übergeordneten Perspektive. Kommt es hier zu einem Trendwechsel oder einem Verkaufssignal, hat dies oft nachhaltige Auswirkungen.
Chart 4 - Spezialchart
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Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des "Index-Radar, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.
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