Für die verkürzte Börsenwoche lautet die Bilanz des deutschen Leitindex jedoch minus 0,3 Prozent. Der MDax der mittelgroßen Werte gewann am Mittwoch letztlich 0,60 Prozent auf 30 413,79 Zähler. Positive Impulse erhielt der Markt im späten Handel von der Nachricht, dass ein Brexit-Handelspakt in greifbare Nähe gerückt ist. Es sei "möglich, aber alles andere als sicher", dass noch am Mittwoch ein Abkommen mit der EU vereinbart werde, hieß es aus britischen Regierungskreisen. Ähnliche Signale kamen auch von Seiten der Europäischen Union. Gelänge eine Einigung, könnte ein harter wirtschaftlicher Bruch beider Seiten zum Jahresende im letzten Augenblick vermieden werden.
Was am Mittwoch an der Börse außerdem wichtig war
Daimler erwägt Börsengang der Lastwagensparte ab Ende 2021
Der Autokonzern Daimler bereitet laut einem Pressebericht den Börsengang seiner Lastwagensparte vor. Konzernchef Ola Källenius strebe eine Abtrennung des Geschäftsbereichs Ende 2021 oder - wahrscheinlicher - im Jahr 2022 an, berichtete das "Handelsblatt" unter Berufung auf Konzern- und Finanzkreise. Auch ein Teilverkauf an einen Finanzinvestor sei denkbar. Ein Daimler-Sprecher lehnte eine Stellungnahme am Mittwoch ab: "Spekulationen kommentieren wir nicht."
HeidelbergCement erwägt Verkauf des Kalifornien-Geschäfts
HeidelbergCement spielt offenbar den Verkauf des Kalifornien-Geschäfts durch. Der Dax-Konzern könnte mit diesem Zug 1,5 Milliarden US-Dollar (rund 1,23 Milliarden Euro) einnehmen, berichtete die Finanznachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Die Aussicht auf einen Milliardenerlös trieb die Aktien des Baustoffkonzerns auf den höchsten Stand seit Mitte Februar. Den coronabedingten herben Einbruch im Frühjahr mit einer Kurshalbierung in wenigen Wochen hatten die Papiere zuletzt bereits komplett ausgeglichen. Um 0,78 Prozent auf 61,76 Euro ging es am Mittwochvormittag weiter aufwärts.
Gewerkschaft: Piloten und Lufthansa vereinbaren Krisenplan
Massenentlassungen von Lufthansa-Piloten sind vorerst vom Tisch. Die von der Corona-Krise hart getroffene Fluggesellschaft und die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) einigten sich auf einen längerfristigen Krisentarifvertrag bis mindestens Ende März 2022, wie die Gewerkschaft am Mittwoch mitteilte. Unter anderem wird die Kurzarbeit des Cockpitpersonals bis Ende 2021 verlängert.
Allianz-Chef warnt vor Pleiten von Lebensversicherern - Kritisiert EZB
Allianz-Chef Oliver Bäte hat wegen der anhaltenden Niedrigzinsen vor dem Scheitern mancher deutscher Lebensversicherer gewarnt. "Ich rechne gerade angesichts der massiven Verwerfungen damit, dass ein paar Wettbewerber, die nicht gut gewirtschaftet haben, ausscheiden", sagte der Chef des deutschen Marktführers dem "Handelsblatt" (Mittwoch). Zur Marktwirtschaft gehöre das Ausscheiden von Unternehmen, die es nicht schafften - das müsse es auch bei Finanzdienstleistern geben. "Man muss nur sicherstellen, dass man die betroffenen Kunden in einem solchen Fall so gut wie möglich schützt."
US-Regierung verklagt Walmart wegen Rolle in Opioid-Krise
Die US-Regierung verklagt den größten amerikanischen Einzelhändler wegen seiner Rolle in der Opioid-Krise. Das US-Justizministerium teilte am Dienstag in Washington mit, Walmart werde vorgeworfen, süchtig machende Schmerzmittel unrechtmäßig verkauft und damit zur verheerenden Opioid-Epidemie in den USA beigetragen zu haben. Dem Unternehmen könnten laut Justizressort Geldstrafen in Milliardenhöhe drohen. Die Aktie fiel auf die Nachricht hin etwas und beendete den Tag mit einem Minus von 1,2 Prozent.
BVB glanzlos ins Achtelfinale - Hummels und Sancho treffen zum Sieg
Borussia Dortmund hat ohne Glanz das Achtelfinale im DFB-Pokal erreicht und ein turbulentes Fußball-Jahr doch noch versöhnlich abgeschlossen. Die Schwarz-Gelben gewannen am Dienstagabend beim Zweitliga-Aufsteiger Eintracht Braunschweig mit 2:0 (1:0) und holten damit im dritten Spiel unter Lucien-Favre-Nachfolger Edin Terzic den zweiten Sieg. Abwehrchef Mats Hummels (12. Minute) und Jadon Sancho (90.+2) erzielten die Tore für den Bundesligisten, der zuletzt in der Liga bei Union Berlin verloren hatte und damit im Titelrennen weiter zurückgeworfen worden war. Nach der kurzen Winterpause geht es für die Dortmunder am 3. Januar 2021 gegen den VfL Wolfsburg weiter.
K+S erhält neue Erlaubnis für Salzentsorgung in Werra und Weser
Der Kali-Konzern K+S darf auch im kommenden Jahr Salzabwasser in Werra und Weser entsorgen. Das Regierungspräsidium Kassel erteilte dem Unternehmen eine entsprechende Einleiterlaubnis für das kommende Jahr. Allerdings gelten verschärfte Grenzwerte für Chlorid. Die Erlaubnis sei eine gute Nachricht für die Mitarbeiter im hessisch-thüringischen Kalirevier, sagte K+S-Chef Burkhard Lohr am Mittwoch: "Sie zeigt, dass unsere umfangreichen Investitionen und Maßnahmen zur weiteren Entlastung der Umwelt anerkannt werden und ist auch künftig Ansporn, weitere Verbesserungen auf den Weg zu bringen."
Roche erhält EU-Zulassung für Krebstherapie Phesgo
Der Schweizer Pharmakonzern Roche hat für seine fest dosierte Krebs-Kombinationstherapie Phesgo in der EU die Zulassung erhalten. Die Therapie setzt sich aus Perjeta (Pertuzumab) und Herceptin (Trastuzumab) mit Hyaluronidase zusammen und wird unter die Haut verabreicht, wie Roche am Mittwoch mitteilte. Die Therapie wird zur Behandlung von frühem und metastasierendem HER2-positivem Brustkrebs eingesetzt. Phesgo verkürzt laut Mitteilung die Zeit, in der die Therapie verabreicht wird, erheblich. In den USA ist sie bereits zugelassen.
Hapag Lloyd ordert Containerschiffe für eine Milliarde Dollar
Die Reederei Hapag-Lloyd hat für rund eine Milliarde Dollar (rund 820 Mio. Euro) sechs Containerschiffe mit einer Kapazität von jeweils mehr als 23 500 Standardcontainern (TEU) bestellt. Lieferbeginn für die Schiffe, die sowohl mit Flüssigerdgas (LNG) als auch mit konventionellem Treibstoff betrieben werden sollen, sei im April 2023, teilte die Hamburger Reederei am Mittwoch mit. Das letzte der für die Europa-Fernost-Routen vorgesehenen Schiffe soll im Dezember 2023 von der koreanischen Werft Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering übergeben werden.
Credit Suisse muss Maßnahmen gegen Geldwäsche in den USA verstärken
Die Credit Suisse muss ihre Schutzmaßnahmen gegen Geldwäsche in den USA verstärken. Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat Mängel im US-Geschäft der Schweizer Bank festgestellt.
dpa-AFX