An der Wall Street notierte der Standardwerteindex Dow Jones kaum verändert. US-Staatsanleihen gerieten ebenfalls unter Druck. Dies trieb die Rendite der zehnjährigen Titel auf ein Zwei-Jahres-Hoch von plus 1,801 Prozent. Dem konnten sich ihre deutschen Pendants nicht entziehen, die mit minus 0,029 Prozent so hoch rentierten wie zuletzt vor gut zweieinhalb Jahren.

Die Zahl der neu geschaffenen Stellen außerhalb der US-Landwirtschaft ging im Dezember überraschend auf 199.000 von 210.000 im Vormonat zurück. Analysten hatten mit einem doppelt so hohen Plus gerechnet. Allerdings stiegen die Löhne um 0,6 statt der erwarteten 0,4 Prozent. Diese Zahlen dürften der US-Notenbank Fed nicht gefallen, sagte Thomas Gitzel, Chef-Volkswirt der VP Bank. "Das Tempo des Stellenaufbaus sollte ein schnelleres sein." Gleichzeitig steige durch die höheren Gehälter die Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale.

Die am Mittwoch veröffentlichten Protokolle der jüngsten Fed-Beratungen hatten Investoren auf dem falschen Fuß erwischt, weil die Notenbanker unter anderem einen Abbau ihrer Wertpapierbestände diskutiert hatten. Um dies zu erreichen, kann sie das Geld aus auslaufenden Anleihen nicht mehr reinvestieren oder Papiere aktiv verkaufen.

ÖLPREIS-RALLY VORERST BEENDET - BITCOIN ERNEUT IM MINUS


Die US-Daten bereiteten dem Ölpreis-Anstieg ein vorläufiges Ende. Die Sorte Brent aus der Nordsee notierte kaum verändert bei 82,02 Dollar je Barrel (159 Liter). Eine Wiederaufnahme der Rally sei aber wahrscheinlich, sagte Analystin Louise Dickson vom Brokerhaus Rystad. Grund hierfür seien Produktionsausfälle durch die Unruhen in Kasachstan sowie Lieferengpässe in Libyen wegen Wartungsarbeiten an einer Pipeline. Zudem sei die Furcht vor einem Nachfrage-Rückgang durch die rasche Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus gewichen, warf Analyst Ricardo Evangelista vom Brokerhaus ActivTrades ein.

Abwärts ging es dagegen für Bitcoin, das 3,3 Prozent auf 41.708 Dollar verlor. Die älteste und wichtigste Cyber-Devise verhalte sich inzwischen ähnlich wie andere riskante Anlageklassen, sagte Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses AvaTrade. Wenn diese nachgäben, gerate auch Bitcoin unter Druck und umgekehrt.

SAMSUNG HELLT STIMMUNG IN CHIP-BRANCHE AUF


Am Aktienmarkt griffen Investoren bei Chipwerten zu. So gehörten die Titel von Infineon mit einem Plus von 1,7 Prozent zu den Favoriten im Dax. Rivale STMicro rückte in Paris 3,1 Prozent vor. Auftrieb erhielten die Firmen von den starken Samsung-Zahlen, sagte ein Börsianer. Dank eines Booms bei Speicherchips verbuchte der südkoreanische Konzern den höchsten operativen Gewinn seit vier Jahren. Samsung-Titel schlossen in Seoul 1,8 Prozent im Plus.

Die Aktien von T-Mobile gaben dagegen an der Wall Street 4,6 Prozent nach. Die US-Tochter der Deutschen Telekom gewann im vierten Quartal 844.000 neue Kunden, weniger als erwartet. Deren Aktien büßten in Deutschland 1,7 Prozent ein.

rtr/dpa-AFX