Die Furcht vor einer militärischen Eskalation des Ukraine-Konflikts hat am Montag den deutschen Aktienmarkt stark belastet. Signale von Russlands Präsidenten Wladimir Putin für eine Fortsetzung der Verhandlungen mit dem Westen grenzten allerdings die Verluste etwas ein.
Der Dax
Die geopolitische Zuspitzung sei zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt geschehen inmitten der Gemengelage bestehend aus Sorge vor Preissteigerungen, Zinsangst und Konjunkturbangen, sagte Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect. Die Anzeichen einer weiteren Diskussionsbereitschaft des russischen Präsidenten mit Vertretern der Nato und der USA hätten den Verkaufsdruck nun aber abgemildert.
KWS erhöht Umsatzprognose - Aktie im Minus
Chef von Motorenbauer Deutz muss abtreten - Aktie bricht ein
Grüne sehen RWE in der Zahlungspflicht für Braunkohle-Ewigkeitslasten
Chinas Auto-Absatz sinkt im Januar erneut - Eckdaten PCA
3M will weiter wachsen - Rückgang im Maskengeschäft bremst
RTL Gruppe will RTL Croatia an CME für 50 Millionen Euro verkaufen
Clariant verschiebt Zahlenpublikation nach Whistleblower-Hinweisen
Postbank: IT-Probleme behoben - 'Sehr wenige Kunden betroffen'
Lufthansa fliegt zunächst weiter in die Ukraine
Casino-Gigant Crown Resorts nimmt Übernahmeangebot von Blackstone an dpa/AFXWas am Montag an der Börse außerdem wichtig war
Der Saatgutkonzern KWS Saat wird optimistischer für sein Wachstum im laufenden Geschäftsjahr 2021/2022 (Ende Juni). Vor dem Hintergrund der Geschäftsentwicklung nach den ersten sechs Monaten hebt das Management die Umsatzprognose an, wie das SDax-Unternehmen am Montag in Einbeck mitteilte. Statt 5 bis 7 Prozent werden nun 9 bis 11 Prozent Wachstum prognostiziert. Der Ausblick für die operative Marge sowie die Quote für Forschung und Entwicklung bleibt unverändert. Die Aktie gab nach.
Nach Differenzen über den Umgang mit Vorgaben für mehr Frauen in Vorständen muss der Chef des Kölner Motorenbauers Deutz seinen Posten räumen. Am Aktienmarkt kam dies nicht gut an. Die Aktie des Motorenbauers brach als schwächster Wert im Kleinwerteindex SDax mit einem Kursverlust von zuletzt mehr als 12 Prozent ein. Damit fiel das Papier auf den tiefsten Stand seit Ende 2020 und hat seit ihrem Zwischenhoch Mitte September 2021 gut 40 Prozent verloren. Der Chef-Weggang erhöhe die Unsicherheit, wie es bei Deutz weitergehe, hieß es aus dem Handel.
Der nordrhein-westfälische Landesvorstand der Grünen fordert laut einem Zeitungsbericht die Beteiligung des Energiekonzerns RWE an sogenannten Ewigkeitslasten. Darunter werden Folgekosten und Belastungen verstanden, die zum Beispiel nach dem Ende des Braunkohle-Abbaus anfallen. RWE soll laut einem vorliegenden Beschluss der Grünen-Spitze Rückstellungen bilden, die dann in eine Stiftung fließen sollen, schrieb die "Westdeutschen Allgemeine Zeitung" (WAZ) am Montag. Der Essener Konzern kommentierte den Bericht zunächst nicht. Die Aktie rutschte im sehr schwachen Dax um drei Prozent ab und notierte zuletzt bei 36,46 Euro.
In China sind im Januar erneut weniger Autos verkauft worden als im Vorjahresmonat. Als Gründe wurden unter anderem Produktionsunterbrechungen wegen der Corona-Pandemie oder ein Runterfahren der Produktion vor dem mehrtägigen chinesischen Neujahrsfest angeführt. Insgesamt sei der Absatz um 4,5 Prozent auf 2,1 Millionen Stück gesunken, meldete der Branchenverband PCA (China Passenger Car Association) am Montag in Peking. In den vergangenen Monaten war der Absatz teilweise deutlich stärker zurückgegangen.
Der US-Mischkonzern 3M rechnet mit einer zurückgehenden Nachfrage von Masken gegen das Coronavirus. Beim organischen Umsatzwachstum und dem Ergebnis je Aktie werde man diesen Gegenwind spüren, teilte das für seine gelben Post-It-Zettel bekannte Unternehmen am Montag in St. Paul (US-Bundesstaat Minnesota) mit. Dennoch ist das Management zuversichtlich, weiter wachsen und das Ergebnis je Anteilsschein im Vergleich zu 2021 verbessern zu können.
Die RTL Group will sich von ihrem Kroatien-Geschäft trennen. Die Tochter RTL Croatia solle für 50 Millionen Euro an Central European Media Enterprises (CME) gehen, teilte das im SDax notierte Unternehmen am Montag in Luxemburg mit. Die RTL-Group-Aktionäre sollen im Rahmen der Dividendenpolitik vom Verkaufserlös profitieren, hieß es. Darüber hinaus erhält die Gruppe über eine langfristige Vereinbarung zur Markenlizenzierung Zahlungen von CME. Sollten die jeweiligen Regulierungsbehörden dem Deal zustimmen, rechnet der Konzern mit dem Abschluss der Transaktion im zweiten Quartal dieses Jahres.
Der Basler Spezialchemiekonzern Clariant verschiebt die für Mittwoch geplante Publikation seiner Geschäftszahlen für das Jahr 2021. Als Grund werden Hinweise von Whistleblowern genannt. Diese hätten das Unternehmen darauf aufmerksam gemacht, dass in der Vergangenheit möglicherweise Rückstellungen und Wertberichtigungen falsch verbucht worden seien, teilte Clariant am Montag mit. Das Unternehmen gehe den Hinweisen nun in einer Untersuchung nach. Die Aktie brach zu Handelsbeginn zeitweise um über 15 Prozent ein.
Nach mehreren Tagen mit technischen Problemen sollten Postbank-Kunden die Dienste des Instituts wieder störungsfrei nutzen können. "Durch die am vergangenen Freitag eingeleiteten technischen Maßnahmen konnte die für einige Kunden teilweise eingeschränkte Erreichbarkeit von Online-Anwendungen der Postbank behoben werden", teilte ein Sprecher des zum Deutsche-Bank-Konzern gehörenden Instituts am Montag mit.
Die Lufthansa fliegt vorerst weiter in die vom russischen Truppenaufmarsch bedrohte Ukraine. Man verfolge die Lage intensiv, teilte der deutsche Luftverkehrskonzern am Montag in Frankfurt mit. Man sehe sich in Übereinstimmung mit der Einschätzung nationaler und internationaler Behörden. Die Sicherheit der Fluggäste und Besatzungen habe zu jeder Zeit "oberste Priorität".
Der australische Glücksspiel-Riese Crown Resorts hat einem Übernahmeangebot des New Yorker Investment-Unternehmens Blackstone zugestimmt. Wie australische Medien am Montag unter Berufung auf den börsennotierten Casino-Konzern berichteten, erhöhte die US-Firma ihr Kaufangebot im Januar weiter und bot 8,9 Milliarden australische Dollar (5,6 Milliarden Euro). Das entspricht rund 13 australischen Dollar (8,20 Euro) pro Aktie. Blackstone bemüht sich schon seit einem Jahr um eine Übernahme. Vorherige, niedrigere Angebote hatte Crown abgelehnt.