Besonders deutlich lasse sich dies an den Kursbewegungen der Fluggesellschaften ablesen: Der Index für die europäischen Reise- und Tourismuswerte, der zuvor fast zwölf Prozent eingebüßt hatte, gewann drei Prozent.

Dax und EuroStoxx50 legten am Mittwoch jeweils etwa zwei Prozent auf 15.373 beziehungsweise 4147 Punkte zu, nachdem sie in den vorangegangenen Tagen insgesamt mehr als fünf Prozent abgerutscht waren. "Wir gehen davon aus, dass sich die Aufmerksamkeit der Anleger peu a peu weg von der Omikron-Variante und hin zum Wirtschaftswachstum sowie steigenden Gewinnen verlagern wird", prognostizierte Mark Haefele, Chef-Anleger der Vermögensverwaltung der Schweizer Bank UBS.

ÖL UND KUPFER IM AUFWIND - GOLD EBENFALLS TEURER


Auch an den Rohstoffmärkten schwanden die Sorgen vor einem Rückschlag für die Konjunktur. Das Industriemetall Kupfer verteuerte sich um ein knappes Prozent auf 9520 Dollar je Tonne. Die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee legte zu den Beratungen der großen Exportländer über ihre Förderpolitik sogar 3,5 Prozent auf 71,66 Dollar je Barrel (159 Liter) zu. Dies verhalf dem Index für die europäische Öl- und Gasbranche zum einem Kursplus von 2,5 Prozent.

Es spreche einiges dafür, dass die "Opec+", zu der neben den Mitgliedern des Exportkartells weitere Förderländer wie Russland gehören, ihre monatliche Ausweitung der Produktion um 400.000 Barrel pro Tag pausieren werde, sagte Analyst Stephen Brennock vom Brokerhaus PVM Oil Associates. Dies passe zu ihrer zurückhaltenden Politik der vergangenen Monate.

Die "Antikrisen-Währung" Gold blieb ebenfalls gefragt und gewann 0,6 Prozent auf 1785 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Komplett verschwunden sei die Furcht vor den wirtschaftlichen Folgen der Omikron-Variante des Coronavirus nicht, sagte Analyst Ricardo Evangelista vom Brokerhaus ActivTrades.

"GARDENA"-MUTTER HUSQVARNA IM AUFWIND


Am Aktienmarkt stiegen Investoren unter anderem bei Husqvarna ein. Die "Gardena"-Mutter will mehr Batteriebetriebene Produkte wie Mäh-Roboter verkaufen und hob ihre Gesamtjahresziele an. Husqvarna-Papiere rückten in Stockholm fünf Prozent vor.

In Deutschland gehörte Volkswagen mit einem Kursplus von 4,3 Prozent zu den Favoriten. Der Autobauer werde in den kommenden Jahren bis zu 30 Milliarden Euro in den Bau von Batteriefabriken und die Sicherung der Rohstoffmengen dafür stecken, sagte Technik-Vorstand Thomas Schmall in einem Interview im Rahmen der Konferenz Reuters Next.

Ins Rampenlicht rückte außerdem Banca Monte dei Paschi di Siena (BMPS). Die Krisenbank verhandelt mit der italienischen Regierung über eine milliardenschwere Kapitalerhöhung. Dies mache das älteste Geldhaus der Welt für potenzielle Käufer attraktiver, sagte ein Börsianer. Den Experten des Vermögensverwalters Bestinver zufolge könnte Monte Paschi nach einer erfolgreichen Sanierung aber auch auf eigenen Füßen stehen. BMPS-Papiere steuerten mit einem Plus von knapp 16 Prozent auf 0,93 Euro auf den größten Tagesgewinn seit zehn Monaten zu.

rtr