Anfangs seien steigende Kurse von institutionellen Investoren genutzt worden, um Gewinne mitzunehmen, sagte Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect. Aussagen der Europäischen Zentralbank (EZB), dass sich die europäische Wirtschaft durch den Ukraine-Krieg abkühlen werde, hätten belastet. Dadurch seien Sorgen über eine mögliche Stagflation geweckt worden. Gemeint ist eine Lage, in der die Wirtschaft nicht wächst und gleichzeitig Inflation herrscht.

Unterstützung kam am Nachmittag von den US-Börsen, die freundlich in den Handel starteten. Vor allem die überwiegend mit Technologie-Aktien bestückte Nasdaq-Börse legte im Verlauf immer weiter zu.

Der Dax gab zum Handelsschluss minimale 0,07 Prozent auf 14 273,79 Punkte nach und auch europaweit schlossen die meisten Börsen nur wenig verändert. Der MDax der mittelgroßen Börsenwerte hierzulande sank zugleich um 0,62 Prozent auf 31 346,83 Zähler.

Was am Donnerstag an der Börse außerdem wichtig war


Daimler Truck zuversichtlich für neues Jahr - Ergebnisausblick steht
LEINFELDEN-ECHTERDINGEN - Der Lkw- und Bushersteller Daimler Truck geht trotz des Ukraine-Kriegs und Problemen in der Chipversorgung selbstbewusst in sein erstes eigenständiges Jahr. Das Management um Chef Martin Daum rechnet damit, dass die Lieferketten von Daimler Truck durch den Krieg nicht bedeutend beeinflusst werden, wie das im Dax notierte Unternehmen am Donnerstag in Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgart mitteilte. Zwar werde die Halbleiterknappheit vor allem im ersten Quartal noch den Absatz belasten. Insgesamt sollten sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den wichtigsten Märkten aber weiter normalisieren.

Heidelbergcement will mehr Dividende zahlen - Aktie gibt nach
HEIDELBERG - Der Baustoffkonzern Heidelbergcement will nach einem Milliardengewinn mehr an seine Aktionäre ausschütten. Für das Jahr 2021 soll eine Dividende in Höhe von 2,40 Euro je Aktie gezahlt werden, wie der Dax -Konzern am Donnerstag in seinem Geschäftsbericht mitteilte. Das sind 20 Cent mehr als im Vorjahr. Analysten hatten aber mehr auf ihren Zetteln. Am Aktienmarkt kam dies nicht gut an. Die Aktie verlor bis zum Mittag zweieinhalb Prozent und war damit größter Verlierer im Leitindex Dax.

PVA Tepla bleibt durch Auftragsrekord zuversichtlich - SDax Spitze
WETTENBERG - Rekordwerte bei Auftragseingang und -bestand im abgeschlossenen Jahr haben das Technologieunternehmen PVA Tepla in seiner bisherigen Prognose für 2022 bekräftigt. Binnen eines Jahres habe sich der Auftragsbestand mehr als verdoppelt, teilte das im SDax notierte Unternehmen am Donnerstag im hessischen Wettenberg mit. "Wir rechnen in der Halbleiterindustrie auch weiterhin mit einem deutlichen Wachstum", sagte Konzernchef Manfred Bender laut Mitteilung. Mögliche Auswirkungen durch Engpässe will der Manager möglichst klein halten.

SGL Carbon macht wieder Gewinn - Unsicherheit wegen Ukraine-Krieg
WIESBADEN - Der Umbau des Kohlefaserspezialisten SGL Carbon trägt Früchte. Nach drei Verlustjahren sei 2021 wieder ein Konzerngewinn erzielt worden, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Wiesbaden mit. Unterm Strich blieben 75,4 Millionen Euro hängen. Für das laufende Jahr geht das Management davon aus, zumindest einen Teil der wegen des Ukraine-Kriegs gestiegenen Produktionskosten an die Kunden weitergeben zu können. Es bleiben aber zahlreiche Unsicherheiten durch den Krieg. Für die SGL-Aktie ging es deutlich abwärts.

Mehrere Interessenten für Funkturmgeschäft der Deutschen Telekom
BONN - Im Rennen um die Funkturmtochter der Deutschen Telekom haben einem Pressebericht zufolge gleich mehrere Wettbewerber und Finanzinvestoren erste Angebote unterbreitet. Unter den Bietern für die Deutsche Funkturm befänden sich Europas Marktführer Cellnex aus Spanien, Vodafone mit seiner börsennotierten Tochter Vantage Towers sowie American Tower aus den Vereinigten Staaten, berichtete das "Handelsblatt" am Donnerstag online unter Berufung auf mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen. Außerdem hätten Finanzinvestoren wie EQT sowie ein Zusammenschluss aus KKR und GIP Interesse bekundet. Die einzelnen Firmen hätten Stellungnahmen abgelehnt.

Jungheinrich: Markterwartungen 2022 wegen Krieg nicht erreichbar
HAMBURG - Der Gabelstapler-Hersteller Jungheinrich erwartet auch durch den Ukraine-Krieg erhebliche Belastungen für das laufende Jahr. Die gegenwärtigen Markterwartungen würde nicht erreicht, teilte das Unternehmen am Donnerstag überraschend in Hamburg mit. Die wirtschaftlichen Unsicherheiten hätten sich aufgrund des Krieges noch einmal "massiv verschärft". Die Aktie fiel im MDax in einer ersten Reaktion um bis zu 9 Prozent.

Nutzfahrzeug-Zulieferer Jost will schwierigem Umfeld trotzen
NEU-ISENBURG - Der Nutzfahrzeug-Zulieferer Jost Werke will nach einem deutlichen Umsatz- und Ergebnissprung im vergangenen Jahr weiter wachsen. Dabei stellt sich der Vorstand zwar auf ein gemäßigteres Tempo ein, zeigt sich etwa im Vergleich zu Konkurrenten jedoch recht optimistisch. Die Anleger an der Börse zollten entsprechend Anerkennung, die Aktie legte zuletzt als einer der SDax-Favoriten um knapp vier Prozent zu.

ROUNDUP: CTS Eventim schafft Sprung in Gewinnzone - keine neue Prognose
MÜNCHEN - Der Veranstalter und Ticketverkäufer CTS Eventim hat das vergangene Jahr auch dank Staatshilfen mit einem Gewinn abgeschlossen. Von einer normalisierten Geschäftsentwicklung ist das Unternehmen aber noch weit entfernt - und eine konkrete Prognose für 2022 gibt es weiterhin nicht. Der Vorstand zeigt sich jedoch hoffnungsvoll. Die Aktie stieg am Vormittag um mehr als ein Prozent auf gut 60 Euro.

Rational rechnet mit zweistelligem Wachstum - Risiken bestehen aber
LANDSBERG AM LECH - Der Großküchen-Ausstatter Rational peilt nach der kräftigen Erholung in 2021 auch im laufenden Jahr ein zweistelliges Wachstum an. Das Management sei zuversichtlich, dass das Unternehmen 2022 und danach seinen Wachstumskurs fortsetzen werde, sagte Firmenchef Peter Stadelmann in einer Pressekonferenz am Donnerstag. Aufgrund der signifikant gestiegenen Preise für Rohstoffe, Komponenten und für Logistik habe Rational mit Preiserhöhungen für Geräte, Zubehör und Reinigern reagiert. Die letzte Preiserhöhung sei erst kürzlich bekannt gegeben worden.

Lottovermittler Zeal Network will 2022 deutlich zulegen
HAMBURG - Der Lottovermittler Zeal Network peilt für 2022 deutliche Zuwächse an. Das Geschäftsvolumen soll steigen, und der bereinigte operative Gewinn (bereinigtes Ebitda) soll den Wert aus dem Vor-Corona-Jahr 2019 übertreffen, wie das Unternehmen am Donnerstag in Hamburg mitteilte. Im abgelaufenen Jahr steigerte Zeal Network seinen Gewinn trotz stagnierender Erlöse deutlich. Den Aktionären winkt eine Sonderdividende.

Krones stockt Dividende kräftig auf - Viele Unwägbarkeiten durch Ukraine-Krieg
NEUTRAUBLING - Der Abfüll- und Verpackungsanlagenhersteller Krones stellt seinen Aktionären für das vergangene Jahr eine kräftige Dividendenerhöhung in Aussicht. Die Anleger sollen für 2021 eine Zahlung von 1,40 Euro je Aktie erhalten, wie der Konzern am Donnerstag in Neutraubling bei der Vorlage seiner endgültigen Zahlen mitteilte. Ein Jahr zuvor hatten sich die Anteilseigner wegen der Corona-Pandemie noch mit einer gesetzlichen Mindestdividende von 0,06 Euro zufriedengeben müssen. Nachdem sich Krones im vergangenen Jahr, wie bereits bekannt, dank eines Auftragsrekords kräftig vom vorangehenden Corona-Einbruch erholen konnte, sieht der Vorstand inzwischen wegen des Krieges in der Ukraine weitere Unwägbarkeiten am Horizont.

Acea: Erneut weniger Neuzulassungen von Nutzfahrzeugen in der EU
BRÜSSEL - Die Zahl der Nutzfahrzeug-Neuzulassungen in der Europäischen Union ist erneut deutlich zurückgegangen. Gegenüber dem Vorjahresmonat seien im Februar mit 131 874 Exemplaren 15,7 Prozent weniger Fahrzeuge zugelassen worden, teilte der europäische Fahrzeugverband Acea am Donnerstag in Brüssel mit. Dabei verzeichneten unter den vier Schlüsselmärkten vor allem Spanien und Frankreich Einbrüche, während der Rückgang in Deutschland und Italien moderater ausfiel. Für die ersten zwei Monate des Jahres ergibt sich insgesamt ein Rückgang von 13,5 Prozent.

dpa-AFX