Chart 1 - DAX im Intraday-Chart
Der große Verfallstag an den Terminbörsen - bekannt als Hexensabbat - steht vor der Tür. Heute, am dritten Freitag im März (sowie Juni, September und Dezember) laufen an den Terminbörsen Optionen und Futures auf Aktien und Indizes aus. Diese Tage fallen statistisch mit einer besonders hohen Kursschwankungsbreite auf. Leider werden auch davor gültige Trends dadurch durchbrochen, ohne dass es im Anschluss aber zu einem Wechsel der ursprünglichen Bewegungsrichtung kommt. Anleger dürfen sich also nicht verunsichern lassen, falls charttechnische Marken durchbrochen werden.
Nachdem der DAX zuletzt bereits das Meiste seines kurzfristigen Aufwärtspotenzials ausgereizt hat, wurde es ohnehin Zeit, sich aus dem Markt zu verabschieden. Zuletzt waren die Kurse wieder um mehr als fünf Prozent über ihren Monatsdurchschnittswert gestiegen, was das weitere Potenzial häufig stark beschränkt und für eine bald einsetzende Atempause spricht (blauer Indikator unter dem Tageschart). Die zu vermutende hohe Volatilität heute müssen sich Anleger ohnehin nicht antun, zumal die Prognose der Richtung an Verfallstagen fast unmöglich ist, und es auch zu starken Ausschlägen auf beide Seiten gleichzeitig kommen kann - ähnlich den Erfahrungen, die noch in der Vorwoche bei der EZB-Sitzung zu machen waren.
Es empfiehlt sich, den Kursverlauf heute von der Seitenlinie aus zu beobachten, und nur bei ganz starken Bewegungen aktiv zu werden. Dazu würde beispielsweise ein Fall zurück an die Unterstützung und knapp darüber verlaufende 21-Tage-Linie bei 9600/9650 zählen, die aktuell die nächste charttechnische Kaufzone ausmachen. Dann könnten spekulative, kleine Long-Positionen spannend werden. Auf der Oberseite hingegen wird eine Wette auf fallende Notierungen erst dann attraktiv, wenn der Markt bis 10.120/10.170 explodiert, und damit erneut stark überhitzt wäre. Beide Szenarien sind vor dem Wochenausklang zwar möglich, aber doch wenig wahrscheinlich. Denn dazu müsste der DAX den mathematisch derzeit wahrscheinlichen Bewegungsspielraum voll ausnutzen, und an das jeweilige obere oder untere Ende des kurzfristigen Prognose-Korridors klettern (graue Fläche), der die voraussichtliche Schwankungsbreite für die kommenden Stunden abbildet.
Chart 2 - Tageschart mit Abstand zum 21-Tage-Durchschnittskurs
Der Tageschart liefert einen länger zurück reichenden Blick auf den Kursverlauf des Deutschen Aktienindex. Hier werden Kursmarken erkennbar, an denen es in den vergangenen Monaten und Jahren zu mehreren Wendepunkten gekommen ist (mittelfristige Unterstützungen und Widerstände). Sie sind oft stärker als die nur vorüber gehend wirksamen Chartniveaus im Fünf-Minuten- oder Ein-Stunden-Chart auf der ersten Seite der Analyse.
Chart 3 - Wochenchart mit Abstand zum 200-Tage-Durchschnittskurs
Für langfristig denkende Anleger sind Wochen- oder Monatscharts am wichtigsten. Sie blendet die Tagesschwankungen des Marktes aus und zeigen die Tendenz aus einer übergeordneten Perspektive. Kommt es hier zu einem Trendwechsel oder einem Verkaufssignal, hat dies oft nachhaltige Auswirkungen.
Chart 4 - Spezialchart
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Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.
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