Chart 1 - DAX im Intraday-Chart
Wir hatten zuletzt mehrfach auf die Bedeutung der 21-Tage-Linie hingewiesen. Dank der jüngsten Gewinne könnte der Mittelwert bereits in den kommenden Tagen wieder in eine steigende Tendenz übergehen und als Unterstützung in Erscheinung treten. Bereits zum Ende des vergangenen Jahres wurden mehrere Rücksetzer an den Durchschnitt gekauft. Ein ähnliches Marktverhalten wäre auch jetzt nicht überraschend. Zudem verschiebt sich unser bewährter Prognose-Korridor immer weiter nach oben, wenn die Linie wieder steigend verläuft. Aktuell steht der DAX rund zwei Prozent über seinem Monatsmittelwert und bietet somit kurzfristig gesehen trotz der jüngsten Rally von zehn Prozent noch weiteres Potenzial. Erfahrungsgemäß wird die Luft erst ab einem Abstand von 4,5 Prozent dünn. Im Tageschart verläuft die dunkelgraue Zone daher bei rund 9800.
In Übertreibungsphasen wie zuletzt Mitte Oktober setzte sich der Markt kurzzeitig auch schon um gut acht Prozent nach oben ab. Da es in den vergangenen Wochen mehrfach zu überdurchschnittlich kräftigen Rücksetzern kam, wäre eine entsprechend dynamische Gegenbewegung nicht überraschend. Im Extremfall sind somit Kurse von 10.100 möglich (s. hellgraue Fläche im Tageschart).
Zusätzliche Brisanz erfährt der Bereich um 9800 / 9900 durch die Umkehrpunkte von Ende Januar, an denen sich viele Marktakteure orientieren. Klettert der DAX anschließend über die 10.100, hellen sich auch im langfristigen Bereich die Perspektiven auf.
Allerdings sollten die Käufer nicht übermütig werden. Mit den kräftigen Gewinnen in den vergangenen Tagen steigt auch das Risiko für einen (temporären) Schwächeanfall. Nachdem der Widerstand bei 9600 am Montag nur knapp verfehlt wurde, ist jederzeit mit Abgaben bis an die Oberseite der jüngsten Kurslücke bei 9475 zu rechnen. Selbst Verluste von rund 2,5 Prozent bis an das Ausbruchsniveau bei 9300 wären kein Beinbruch und würden eine gute Nachkaufgelegenheit darstellen. Etwas gefährlicher wird es erst bei stärkeren Abgaben. Grundsätzlich dürfte der Impuls nun aber aufwärts zeigen, investierte Anleger ziehen daher den Stopp nach. Gute Orientierung liefert ebenfalls der Prognose-Korridor, dessen Unterseite mit der Unterstützung bei 9080 zusammenfällt.
Chart 2 - Tageschart mit Abstand zum 21-Tage-Durchschnittskurs
Der Tageschart liefert einen länger zurück reichenden Blick auf den Kursverlauf des Deutschen Aktienindex. Hier werden Kursmarken erkennbar, an denen es in den vergangenen Monaten und Jahren zu mehreren Wendepunkten gekommen ist (mittelfristige Unterstützungen und Widerstände). Sie sind oft stärker als die nur vorüber gehend wirksamen Chartniveaus im Fünf-Minuten- oder Ein-Stunden-Chart auf der ersten Seite der Analyse.
Chart 3 - Wochenchart mit Abstand zum 200-Tage-Durchschnittskurs
Für langfristig denkende Anleger sind Wochen- oder Monatscharts am wichtigsten. Sie blendet die Tagesschwankungen des Marktes aus und zeigen die Tendenz aus einer übergeordneten Perspektive. Kommt es hier zu einem Trendwechsel oder einem Verkaufssignal, hat dies oft nachhaltige Auswirkungen.
Chart 4 - Spezialchart
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Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des "Index-Radar, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.
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