Der EuroStoxx50 zog um bis zu 0,3 Prozent auf 4384 Zähler an. In den USA deuteten die Futures ebenfalls auf einen festen Start der Wall Street hin.

"Die Spitzenwerte, die wir sehen, werden durch den erwarteten Kaufrausch vor den Weihnachtsfeiertagen getrieben, wobei die kontinuierliche Verbesserung der Geschäftstätigkeit die Aussichten für die europäischen Märkte verbessern dürfte", sagte Kunal Sawhney, Chef des Analysehauses Kalkine. Erneute Ladenschließungen oder Schwierigkeiten im operativen Geschäft wegen Covid-19 könnten den monatelangen Aufschwung bei den Indizes aber wieder umkehren. Als erstes Land in Europa führte die österreichische Regierung am Sonntag angesichts neuer Höchstwerte bei den Corona-Infektionszahlen einen Lockdown für Ungeimpfte ein.

Für Kauflaune sorgten unter anderem überraschend gute Konjunkturdaten aus China. Trotz Engpässen und dem harten Vorgehen der Behörden gegen Corona-Ausbrüche legte die chinesische Wirtschaft im Oktober einen Zahn zu. Dies habe die Sorgen über das schwächelnde Wachstum in der Volksrepublik gelindert, sagte Timothy Graf, Stratege beim Vermögensverwalter State Street.

ÖLPREISE UNTER DRUCK


An den Rohstoffmärkten drückten Spekulationen auf eine schwächere Nachfrage angesichts steigender Infektionszahlen und der hohen Energiekosten die Ölpreise. Zudem spekulierten Anleger auf ein steigendes Angebot, falls die US-Regierung Öl aus den strategischen Erdölreserven freigebe. Die Nordsee-Sorte Brent verbilligte sich um ein Prozent auf 81,20 Dollar je Fass.

Bei den Einzelwerten gehörte Shell mit einem Kursplus von bis zu 2,5 Prozent zu den Gewinnern. Der britisch-niederländische Ölkonzern kündigte an, seine Struktur zu vereinfachen und seinen Sitz aus steuerlichen Gründen von den Niederlanden nach Großbritannien zu verlegen.

MINENWERTE NACH KLIMAGIPFEL SCHWÄCHER


Nach dem am Wochenende besiegelten Klimapakt von Glasgow gerieten unterdessen Bergbau-Aktien unter Druck. Fast 200 Staaten wollen ihre Abhängigkeit von Kohle verringern und Subventionen für fossile Brennstoffe zurückfahren. An der Börse in Hongkong verloren die Minenwerte China Shenhua Energy und Yanzhou Coal bis zu 2,4 Prozent. In London ging es für Glencore, Rio Tinto und Anglo American mehr als ein Prozent nach unten.

In Frankfurt gehörten Airbus-Aktien mit einem Plus von bis zu 3,1 Prozent zu den größten Gewinnern. Der europäische Flugzeugbauer hatte am Rande der Luftfahrtschau in Dubai einen milliardenschweren Großauftrag eingeheimst. Die Fluggesellschaften des US-Investors Indigo Partners bestellten weitere 255 Maschinen aus der A321neo-Familie.

Die Aussicht auf ein beschleunigtes Umsatzwachstum in den kommenden Jahren verzückte Ahold Delhaize-Anleger. Die Aktien der niederländischen Supermarkt-Gruppe stiegen um bis zu 5,4 Prozent auf 31,40 Euro. Damit standen sie so hoch wie seit mehr als 20 Jahren nicht mehr. Bis 2025 soll der Umsatz um zehn Milliarden Euro zulegten. Zudem gefielen die Abspaltungspläne für den Online-Händler Bol.com und ein weiterer Aktienrückkauf.

rtr