Der Dax stieg am Montag um 0,7 Prozent auf 15.370 Punkte; der EuroStoxx50 gewann 1,2 Prozent auf 4140 Zähler. Am Freitag hatten sie mit einem Minus von jeweils mehr als vier Prozent die größten Tagesverluste seit dem Börsen-Crash vom März 2020 verbucht, als die erste Pandemie-Welle Rezessionsängste geschürt hatte.
Auch in den USA erholten sich die Futures wieder. Gefragt waren vor US-Handelsstart vor allem Impfstoffhersteller. Moderna-Titel sprangen vorbörslich um elf Prozent nach oben, Pfizer-Aktien verteuerten sich um 1,5 Prozent. Zudem rissen sich Anleger um Applied DNA Sciences. Die Aktien der US-Medizintechnik-Firma schossen vorbörslich um rund ein Viertel nach oben. Deren in den USA bereits zugelassener Corona-Test Linea kann den Angaben zufolge die neue Variante des Coronavirus erkennen. Am Freitag hatten die Indizes an der Wall Street bei verkürzten Handelszeiten zwischen zwei und 3,5 Prozent nachgegeben.
WARTEN AUF OMIKRON-DETAILS
Investoren warteten unterdessen auf weitere Informationen, um die Auswirkungen der Virus-Variante Omikron auf die Weltwirtschaft beurteilen zu können. "Wir tappen alle noch im Dunkeln und brauchen mehr Daten, aber die Dinge scheinen etwas hoffnungsvoller zu sein als noch am Freitag", sagte Mark Dowding, Investmentchef von BlueBay Asset Management. Für etwas Zuversicht sorgten Aussagen eines südafrikanischen Arztes, der als einer der ersten auf die neue Corona-Variante hingewiesen hatte, dass die Patienten bislang offenbar nur leichte Symptome aufwiesen. Mehrere Experten gehen zudem davon aus, dass Geimpfte besser vor Omikron geschützt sind als Ungeimpfte.
VERLIERER VOM FREITAG WIEDER GEFRAGT
Gefragt waren vor allem Werte, die am Freitag unter die Räder gekommen waren. Hierzu gehörten vor allem die Reise- und Touristik-Unternehmen. Der europäische Branchen-Index gewann 3,3 Prozent. Am Freitag war der Index um fast neun Prozent eingebrochen, da einige Länder ihre Grenzen wegen der Omikron-Variante geschlossen haben. Nach zum Teil zweistelligen Verlusten am Freitag zogen die Aktien von Lufthansa, TUI, Wizz Air und von British Airways-Eigentümer IAG mehr als drei Prozent an.
ÖLPREIS IM AUFWIND - TREFFEN VON OPEC+ IM BLICK
Zugleich deckten sich Investoren wieder mit Rohstoffen ein. So verteuerte sich das Industriemetall Kupfer um knapp zwei Prozent auf 9619 Dollar je Tonne. Die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee gewann mehr als vier Prozent auf 75,83 Dollar je Barrel (159 Liter), nachdem die Ölpreise am Freitag um mehr als zehn Prozent abgestürzt waren. Analysten sagten, der Ausverkauf sei übertrieben gewesen.
Zusätzlichen Auftrieb erhielten die Energiepreise von Spekulationen, dass die "Opec+", zu der neben den Mitgliedern des Exportkartells weitere Ölförderländer wie Russland gehören, auf ihrer anstehenden Sitzung eine Pause ihrer monatlichen Anhebung der Fördermengen beschließt, sagte Analyst Jeffrey Halley vom Brokerhaus Oanda. Die steigende US-Ölproduktion, die Freigabe von strategischen Reserven durch mehrere Staaten und mögliche Belastungen für die Weltwirtschaft durch die Omikron-Variante böten der Gruppe die nötigen Gründe hierfür. Zudem schienen mehrere Förderländer ohnehin keine Kapazitäten zu haben, um ihre Produktion auszuweiten.
rtr