Mit einer Inflationsrate von 6,8 Prozent im November sind die USA meilenweit über das Ziel der US-Notenbank von 2,0 Prozent hinausgeschossen. Die Verbraucherpreise stiegen damit so stark wie seit Anfang der 80er Jahre nicht mehr. Das dürfte die Federal Reserve unter Handlungsdruck setzen, sagten Experten. Genau dieses Szenario sei allerdings von den meisten Investoren bereits erwartet worden. Viele von ihnen gehen davon aus, dass auf der geldpolitischen Sitzung der Fed am Mittwoch ein Beschluss gefasst wird, den Abbau der Anleihenkäufe zu beschleunigen. "Sie ebnet sich damit den Weg für Leitzinserhöhungen in der zweiten Jahreshälfte 2022", sagte Ökonom Bastian Hepperle vom Bankhaus Lampe.

Der Dollar-Index, der den Kurs des Greenback zu wichtigen Währungen widerspiegelt, fiel nach den Inflationsdaten etwas. Das verschaffte dem Goldpreis Rückenwind, der um 0,4 Prozent auf 1780 Dollar je Feinunze anzog.

BAYER PUNKTET MIT JURISTISCHEN ERFOLG IM GLYPHOSAT-STREIT


Das Börsendebüt von Daimler Truck, der bisherigen Nutzfahrzeug-Sparte von Daimler, war eines der wichtigsten Gesprächsthemen auf dem Parkett. Der erste Kurs wurde mit 28 Euro festgestellt, im Verlauf notierte die Aktie knapp darüber. Mit einem Börsenwert von insgesamt 23 Milliarden Euro liegt das Unternehmen am unteren Rand der Schätzungen von Analysten, die auf bis zu 40 Milliarden Euro gehofft hatten. Daimler notierten nach der Bereinigung des Schlusskurses infolge der Abspaltung 3,1 Prozent fester und waren damit größter Dax-Gewinner.

Deutlich bergauf ging es für Bayer, die von einem zweiten juristischen Sieg im Streit um den angeblich krebserregenden Unkrautvernichter Glyphosat in den USA profitierten. Die Aktien des Agrarchemie- und Pharmakonzerns kletterten um 2,6 Prozent. Das Urteil könnte nun endlich einen Schlussstrich unter das Kapitel ziehen und damit sähe die Zukunft für den Chemiekonzern sehr positiv aus, sagte Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei RoboMarkets.

ESSENSLIEFERANTEN ERNEUT UNTER DRUCK


Erneut unter Druck standen die Titel von Essenslieferanten angesichts des strengeren Vorgehens der EU zur Scheinselbstständigkeit. "Foodpanda"-Betreiber Delivery Hero, Deliveroo und die "Lieferando"-Mutter Just Eat Takeaway fielen zwischen 2,2 und einem Prozent. Am Donnerstag stellte die EU-Kommission einen Gesetzentwurf vor, der Millionen Mitarbeitern mehr Rechte zuspricht.

Papiere des Tabakkonzerns Swedish Match kletterten um rund sieben Prozent. Das Wall Street Journal berichtete, dass die US-Demokraten von einer Steueränderung Abstand nahmen, durch die E-Zigaretten diesselben Abgaben wie normale Zigaretten gehabt hätten.

rtr