Chart 1 - DAX im Stunden-Chart
Nur zwei Tage währte der jüngste Erholungsversuch des Marktes in der Vorwoche, dann ging es wieder abwärts. Luft nach unten ist nun bis in den Bereich um 10.515/10.810 Zähler. Hier wäre der Deutsche Aktienindex um 5,4 bis 8 Prozent unter seinen Monatsdurchschnittskurs gefallen - in diesem Umfang entfernte sich der DAX bereits in den vergangenen Monaten von seinem Mittelwert, bevor die Abwärtsbewegung die nächste Pause einlegte.
Zu diesem Kursziel passt auch die Untergrenze des aktuell im kurzfristigeren Stundenchart erkennbaren Abwärtstrendkanals. Er verläuft momentan bei rund 10.750/10.770 Punkten und stellt die nächste Orientierungsmarke für den DAX auf dem Weg nach Süden dar. Die obere Begrenzung dieses Kurskorridors bei rund 11.690 wäre dahingegen das im Idealfall erreichbare Maximum auf der Nordseite, wenn es zur nächsten Bärenmarktrally kommt. Doch schon die jüngsten Zwischenhochs bei 11.515 bilden zusammen mit der 21-Tage-Linie bei 11.430/11.450 ein Areal, an dem zuletzt mehrfach starker Abgabedruck in den Markt gekommen ist, so dass der DAX hier vorerst nur schwer vorbei kommen dürfte.
Mittelfristige Kursziele sollten dagegen vorerst eher auf der Unterseite gesucht werden. Sie liegen an der 200-Tage-Linie bei 10.490 und an der horizontalen, von vielen Wendepunkten geprägten Zone um 10.000 Zähler.
Chart 2 - Tageschart mit Abstand zur 21-Tage-Linie
Der Tageschart liefert einen länger zurück reichenden Blick auf den Kursverlauf des Deutschen Aktienindex. Hier werden Kursmarken erkennbar, an denen es in den vergangenen Monaten und Jahren zu mehreren Wendepunkten gekommen ist (mittelfristige Unterstützungen und Widerstände). Sie sind oft stärker als die nur vorüber gehend wirksamen Chartniveaus im Fünf-Minuten- oder Ein-Stunden-Chart auf der ersten Seite der Analyse.
Wichtig ist der unter dem Kursverlauf abgebildete Indikator: Er misst den Abstand des Index zu seinem durchschnittlichen Kurs der vergangenen 21 Tage (dem Monatsdurchschnitt). Verlaufen die Kurse weit unter der 21-Tage-Linie, fällt der Indikator in die untere Extremzone. Werte, die tiefer liegen als etwa minus vier Prozent signalisieren eine erhöhte Chance auf eine Bodenbildung/Zwischenerholung. Werte über rund plus 3,8 Prozent deuten auf eine Überhitzung des Marktes hin, was die Gefahr einer Korrektur erhöht.
Chart 3 - Wochenchart mit Abstand zur 200-Tage-Linie
Für langfristig denkende Anleger ist der Wochenchart am wichtigsten. Er blendet die Tagesschwankungen des Marktes aus und zeigt die Tendenz aus einer übergeordneten Perspektive. Kommt es hier zu einem Trendwechsel oder einem Verkaufssignal, hat dies oft nachhaltige Auswirkungen.
Der Indikator im unteren Bereich des Charts zeigt den Abstand des Deutschen Aktienindex zu seinem 200-Tage-Durchschnittskurs. Diese unter Anleger wohl populärste Durchschnittslinie repräsentiert den langfristigen Trend des Index. Weicht er zu weit nach unten von ihr ab, ist er überverkauft. Ab Werten von minus 22 Prozent ist dies der Fall. Dann steigen die Chancen auf eine Bodenbildung. Entfernt sich der DAX dagegen zu sehr von der 200-Tage-Linie nach oben, was bereits ab plus 14 bis 20 Prozent zutrifft, erhöht sich das Risiko einer Korrektur, und das restliche Kurspotenzial auf der Nordseite sinkt.
Chart 4 - Kerzenchart auf Tagesbasis
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Unterstützungen und Widerstände
Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des "Index-Radar, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.
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