Chart 1 - DAX im Intraday-Chart
Der kurzfristige Trend des DAX hängt momentan unverändert stark von der Tagesform der chinesischen Börsen ab. Eine erneute Schwäche dort bringt heute zu Handelsbeginn auch die Kurse hierzulande wieder unter Druck. Fällt der Markt dabei auf neue Tiefs, dürften Anschlussverkäufe eine sich selbst beschleunigende Entwicklung in Gang setzen. Vorläufig bleibt das Areal um 9300 jedoch als Bodenbildungszone bestehen. Hier liegen die Tiefpunkte des Vorjahres, die bei mehreren wichtigen Leitindizes an Börsen weltweit zu Käufen genutzt werden. Einige Marktbarometer - darunter auch der Wall Street-Leitindex S&P 500 - haben jedoch auch schon ihre 2014er-Tiefs getestet (siehe Chart auf Seite 4). Übertragen auf den DAX besteht Abwärtspotenzial bis 8500/9000 Punkte.
Kurzfristig ist jedoch ein Rückfall unter 9300 eher unwahrscheinlich, zumal der Markt sich dort bereits sieben Prozent von seinem Monatsdurchschnittskurs nach unten abgesetzt hätte und damit überverkauft ist (grüne Zone im Indikator unter dem Tageschart auf Seite 2). Auch die Untergrenze des von uns berechneten Prognose-Korridors verläuft dort, was zumindest für heute weitere Verluste unwahrscheinlich macht. Bricht der Markt allerdings ein, was in einem von einhundert Fällen dennoch möglich bleibt, ist für die kommenden Tage erst am unteren Ende der im Ein-Stunden-Chart erkennbaren Abwärtstrendlinie um 9000 Punkte die nächste Atempause im Abwärtstrend zu erwarten. Nach oben ist dagegen bei 9800 nach wie vor mit starkem Verkaufsdruck zu rechnen, der eine weitere Erholung an die nächste Hürde bei 10.100 vorerst ausbremst.
Chart 2 - Tageschart mit Abstand zum 21-Tage-Durchschnittskurs
Der Tageschart liefert einen länger zurück reichenden Blick auf den Kursverlauf des Deutschen Aktienindex. Hier werden Kursmarken erkennbar, an denen es in den vergangenen Monaten und Jahren zu mehreren Wendepunkten gekommen ist (mittelfristige Unterstützungen und Widerstände). Sie sind oft stärker als die nur vorüber gehend wirksamen Chartniveaus im Fünf-Minuten- oder Ein-Stunden-Chart auf der ersten Seite der Analyse.
Chart 3 - Wochenchart mit Abstand zum 200-Tage-Durchschnittskurs
Für langfristig denkende Anleger sind Wochen- oder Monatscharts am wichtigsten. Sie blendet die Tagesschwankungen des Marktes aus und zeigen die Tendenz aus einer übergeordneten Perspektive. Kommt es hier zu einem Trendwechsel oder einem Verkaufssignal, hat dies oft nachhaltige Auswirkungen.
Chart 4 - Spezialchart
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Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des "Index-Radar, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.
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