Das in den vergangenen Tagen beschriebene Bild bleibt zunächst, wie es ist: Mittel- bis langfristig zeigt der deutsche Leitindex eine stabile Aufwärtsbewegung. Dies zeigen sowohl die seit Monaten bestehende Serie von steigenden Hoch- und Tiefpunkten wie auch die seit Herbst vergangenen Jahres anziehende 200-Tage-Linie (violet). In der übergeordneten Perspektive geben somit die Käufer die Richtung vor. Steigende Kurse sind auf Sicht von einigen Wochen daher grundsätzlich wahrscheinlicher.

Wie in Aufwärtsbewegungen üblich müssen Anleger aber jederzeit mit gesunden Konsolidierungsphasen rechnen. Vor allem wenn die Kurse innerhalb kurzer Zeit stark gestiegen sind, sollten Käufe zurückgestellt werden. Risikobereite Trader können diese Phasen sogar nutzen, um kurzfristig auch von fallenden Kursen zu profitieren.

Auf Seite 2: Kleiner Rücksetzer in Sicht







Eine solche Gelegenheit liegt seit zwei Tagen wieder vor. Der DAX war zuletzt bis knapp an die Obergrenze des im Stundenchart eingezeichneten dunkelgrauen Prognose-Korridors gelaufen, der rund 90 Prozent aller Kursschwankungen umfasst. Als zusätzliche Belastung erweist sich auch die erreichte Grenze des langfristigen Aufwärtstrendkanals (grün gestrichelt im Tageschart). Dabei zeigte der DAX in den vergangenen Tagen ein ähnliches Verhalten wie bereits Ende Januar (rote Ellipse). Mit dem gestern erfolgten Rücksetzer unter die schwache Haltemarke bei 11.965 Punkten könnte nun - ähnlich wie vor vier Wochen - der Startschuss für einen Rücklauf an den Monatsdurchschnitt bei 11.730 Zählern gefallen sein.

Auf Seite 3: Rekordmarke könnte im März fallen









Scheitert zum Wochenschluss die Rückeroberung der 11.965er-Marke, stellt die Unterstützung bei etwa 11.810 die nächste Zielmarke dar. Knapp darunter verläuft bereits die 21-Tage-Linie, an der Schnäppchenjäger meist zugreifen. Sollte auch hier der Verkaufsdruck hoch bleiben, wird der DAX wohl die bereits mehrfach bestätigte Nachkaufzone bei 11.400/11.480 in Anspruch nehmen. Statistisch sind die Bären derzeit klar im Vorteil: Auf Basis der vergangenen zehn Jahre weisen einige Handelstage im letzten Februar-Drittel beim DAX wie auch den US-Indizes nur eine Gewinnquote von 36 bis 45 Prozent auf. Wichtig zu wissen: Trotz der nun erhöhten Wahrscheinlichkeit einer Konsolidierung ist eine Neubewertung vorerst nicht in Sicht. Im Gegenteil - der Aufwärtstrendkanal steigt weiter an. Entsprechend verschiebt sich auch das Potenzial für den DAX Richtung Norden, bereits in rund vier Wochen wäre das Rekordhoch bei 12.390 in Reichweite. Zudem ist der Markt mit Blick auf den Abstand zur 21-Tage-Linie (blauer Verlauf unter dem Tageschart) noch nicht überhitzt, die Gefahr einer größeren Korrektur ist daher gering. Erst wenn der Index ausgehend vom aktuellen Niveau um mehr als fünf Prozent und somit unter 11.400 fallen sollte, müsste die mittelfristig positive Einschätzung hinterfragt werden.

Unterstützungen und Widerstände



Chartmarken Niveau Typ Stärke
Widerstand 2 12.390 Rekordhoch mittel
Widerstand 1 12.020 Trendlinie mittel
Unterstützung 1 11.730 Monatsdurchschnitt mittel
Unterstützung 2 11.500 horizontal mittel


Trading-Ideen



Trading-Ideen
Spekulation auf steigende Kurse
Basiswert DAX
Produktvorstellung Turbo Bull
WKN HU8XJY
Emittent HypoVereinsbank
Laufzeit 29.09.2017
Basispreis 10.650
Knock-Out-Schwelle 10.650
Hebel 9,0
Kurs in EUR 13,28
Spekulationauf fallende Kurse
Basiswert DAX
Produktvorstellung Turbo Bear
WKN HU8XPW
Emittent HypoVereinsbank
Laufzeit 29.09.2017
Basispreis 12.875
Knock-Out-Schwelle 12.875
Hebel 12,8
Kurs in EUR 9,30


Andreas Büchler ist Herausgeber des Index Radar Magazins, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Er ist zudem Gründer und Partner der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.

www.index-radar.de