Aus kurzfristiger Sicht ist der Weg nach oben für den DAX aktuell ohne Zweifel frei: Der Markt hat den wochenlang anhaltenden, starken Verkaufsdruck um 10.080/10.120 Punkte vor wenigen Tagen überwunden und hat dadurch nun theoretisch Potenzial bis in den Bereich 10.400/10.450 Zähler. Dieser Spielraum errechnet sich aus der Höhe der bisherigen Mai-Tradingrange (orangener Balken A im 1-Stunden-Chart), die am Ausbruchspunkt nach oben abgetragen wird (Balken B).
Doch erst deutlich über der 10.400 entscheidet sich auch das Schicksal des langfristigen Trends, der im Tageschart aktuell noch eindeutig nach unten zeigt - das wird auf den ersten Blick an der Serie fallender Zwischenhochs seit dem zweiten Quartal 2015 erkennbar. Sowohl Ende 2015 als auch im April 2016 sah es zunächst nach einem länger anhaltenden Trendwechsel zurück nach oben aus, doch in beiden Fällen scheiterte der DAX kurz über seinem 200-Tage-Durchschnittskurs. Statistische Messungen zeigen, dass erst bei Schlusskursen mindestens drei Prozent oberhalb dieses viel beachteten Mittelpreises von einem nachhaltigen Trendwechsel gesprochen werden kann. Das wäre erst jenseits von 10.415 Punkten der Fall - und auch dieser Wert ist nicht als exakte Zielgröße sondern eher als Schätzung zu sehen, es zählt der charttechnische Gesamteindruck.
Momentan erweckt der Index aber nicht den Anschein, als könnte er diese Hürde nehmen, denn bereits jetzt lässt die Nachfrage nach, was der Blick auf den feiner aufgelösten 5-Minuten-Chart zeigt. Nach einem steilen Anstieg in der ersten Hälfte der Vorwoche (blauer Pfeil 1) flaute das Kaufinteresse immer deutlicher ab (blauer Pfeil 2). Somit ist aus heutiger Sicht zwar noch mit einem Anstieg in Richtung 10.400 zu rechnen, ein Ausbruch darüber ist aber frühestens nach einer Atempause zu erwarten. Anleger sollten diese Zielzone daher nutzen, um Gewinne mitzunehmen - eventuell werden dort sogar kleine Short-Positionen ratsam, dies bleibt aber vorerst noch abzuwarten. Bei einer Korrektur ist ein Rückfall bis 10.075/10.120 zu erwarten, erst wenn der Markt auch deutlicher unter 9960 einbricht, wäre aber mit einer längeren Korrektur zu rechnen. Bis dahin bleibt zumindest die kurzfristige Prognose verhalten optimistisch.
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Unterstützungen und Widerstände
Chartmarken | Niveau | Typ | Stärke |
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Widerstand 2 | 10.930 | Aufwärtstrend | mittel |
Widerstand 1 | 10.400 | Kursziel | schwach |
Unterstützung 1 | 10.080/10.120 | horizontal | schwach |
Unterstützung 2 | 10.000 | Monatsdurchschnitt | mittel |
Unterstützung 3 | 9900/9955 | horizontal | schwach |
Trading-Ideen
+++ TRADING IDEEN +++ | |
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Trading-Idee steigend | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Bull |
WKN | PB3KDC |
Emittent | BNP |
Laufzeit | 30.06.2016 |
Basispreis | 9.000 |
Knock-Out-Schwelle | 9.000 |
Hebel | 8,1 |
Kurs in EUR | 12,60 |
Trading-Idee fallend | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Bear |
WKN | PB2HTM |
Emittent | BNP |
Laufzeit | 30.06.2016 |
Basispreis | 10.800 |
Knock-Out-Schwelle | 10.800 |
Hebel | 19,0 |
Kurs in EUR | 5,40 |
Andreas Büchler ist Herausgeber des "Index-Radar"-Magazins, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Er ist zudem Gründer und Partner der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.
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