"Der Dax fängt und stabilisiert sich", schrieb Marktanalyst Konstantin Oldenburger vom Handelshaus CMC Markets. Nach den starken Arbeitsmarktdaten aus den USA habe der Markt nun bereits bis zu sechs Zinserhöhungen der US-Notenbank in diesem Jahr eingepreist. Gleichzeitig steige damit aber auch das Potenzial, mit jeder Anhebung weniger die Anleger positiv zu überraschen. Somit bergen dem Experten zufolge ab jetzt jegliche Anzeichen für einen möglichen Höhepunkt der Inflation und danach wieder fallende Preise eine gute Erholungschance für den Aktienmarkt.
Was am Montag an der Börse außerdem wichtig war
Mindestannahmeschwelle nicht erreicht: Aareal-Bank-Übernahme geplatzt
Die Übernahme der Wiesbadener Aareal Bank durch die Finanzinvestoren Advent und Centerbridge ist vom Tisch. Die Mindestannahmeschwelle von 60 Prozent sei nicht erreicht worden, teilte ihre Zweckgesellschaft Atlantic BidCo am Freitagabend nach Börsenschluss in Frankfurt mit. Daher sei das Angebot erloschen und werde rückabgewickelt. Am Montag verlor die Aareal-Bank-Aktie deutlich gegenüber ihrem Xetra-Schlusskurs vom Freitag. Der Kurs sank um 5,6 Prozent auf 27,52 Euro. Am Freitagabend war der Kurs zeitweise noch kräftiger eingebrochen.
Corona-Beschränkungen und Inflation belasten Elektronikhändler Ceconomy
Eine sinkende Konsumlaune hat den Elektronikhändler Ceconomy im ersten Geschäftsquartal belastet. Im wichtigen Weihnachtsquartal (per Ende Dezember) gingen Umsatz und Ergebnis zurück, wie das Unternehmen am Montag mit seinen beiden Ketten Media Markt und Saturn mitteilte. Eine hohe Inflationsrate sowie erneute Restriktionen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie dämpften dabei die Kauflust der Verbraucher. Zudem sah sich Ceconomy mit Engpässen in den internationalen Lieferketten konfrontiert. Die Aktie startete mit einem Minus von 3,5 Prozent in den Handel und sackte damit auf den tiefsten Stand seit Mitte Dezember.
Aurubis mit Gewinnsprung zum Jahresstart - hohe Metallnachfrage
Der Kupfer- und Metallrecyclingkonzern Aurubis ist mit einem Gewinnsprung ins neue Geschäftsjahr gestartet. Unter dem Strich verdienten die Hamburger laut einer Mitteilung vom Montag in den drei Monaten bis Ende Dezember 118 Millionen Euro und damit fast 90 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz stieg um mehr als ein Viertel auf 4,4 Milliarden Euro. Der Konzern profitiert von der hohen Rohstoffnachfrage, auch im Zuge der Digitalisierung der Welt sowie der wachsenden Elektromobilität. All das sorgt für hohe Kupferpreise und damit auch für hohe Raffinierlöhne für die Produktion des Metalls. Zudem sind die Preise für Schwefelsäure weiterhin recht hoch, die bei der Kupferherstellung anfällt. Und auch die Geschäfte mit anderen Industriemetallen wie Zinn, Nickel und Zink laufen gut.
Nach Aus der Siltronic-Übernahme: Globalwafers steckt Milliarden in Produktion
Nach dem Scheitern der Siltronic-Übernahme steckt der Chipkonzern Globalwafers die für den Kauf des deutschen Unternehmens gedachten Milliarden in den Ausbau der Produktion. Bis 2024 sollen rund 3,6 Milliarden US-Dollar (3,15 Mrd Euro) investiert werden, auch in neue Fabriken, teilte der taiwanische Konzern am Sonntag in Hsinchu mit. Die Expansionspläne umfassten Asien, Europa und die USA. Die neuen Produktionslinien sollen ab dem zweiten Halbjahr 2023 hochlaufen. Damit konkretisierte der Konzern nun frühere Ankündigungen für den Fall eines Scheiterns der Übernahme.
VW-Tochter Porsche peilt weiteres Verkaufswachstum an
Der Sportwagenbauer Porsche will auch in diesem Jahr trotz Problemen bei der Belieferung mit Elektronikchips weiter deutlich zulegen. "Wenn ich mir den aktuellen Auftragsbestand anschaue, bin ich für das Jahr 2022 sehr zuversichtlich. Das Wachstum beim Absatz könnte in diesem Jahr auf einem ähnlich hohen Niveau wie in 2021 liegen", sagte Vertriebschef Detlev von Platen der Branchenzeitung "Automobilwoche" (Montag). Vergangenes Jahr hatte die Volkswagen-Konzerntochter 301 915 Autos verkauft und damit die Auslieferungen um rund elf Prozent gesteigert. Bei gleich starkem Wachstum würde Porsche damit in diesem Jahr auf rund 335 000 Autos kommen.
Audi streicht Einsteigermodelle und setzt auf Luxus
Die VW-Tochter Audi will künftig mit Luxusautos mehr Geld verdienen und kleinere Modelle auslaufen lassen. Vorstandschef Markus Duesmann sagte dem "Handelsblatt" (Montag): "Konkret haben wir entschieden, den A1 nicht mehr zu bauen, und auch vom Q2 wird es kein Nachfolgemodell mehr geben."
Bei günstigerem Zinsumfeld: Intesa Sanpaolo traut sich noch mehr Gewinn zu
Ein günstigeres Zinsumfeld im Zuge der hohen Inflation und eine möglicherweise straffere Geldpolitik der EZB könnten der italienischen Großbank Intesa Sanpaolo zusätzlichen Rückenwind bescheren. Sollte der Refrenzzinssatz Euribor auf null Prozent zulegen, wäre 2025 ein Nettogewinn deutlich über 7 Milliarden Euro möglich, sagte Konzernchef Carlo Messina am Montag in einem Interview des Wirtschaftssenders Bloomberg TV. Erst in der vergangenen Woche hatte der Finanzkonzern bei der Vorstellung mittelfristiger Ziele für 2025 einen Gewinn von 6,5 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Diese Prognose basiere auf der vorsichtigen Schätzung eines Euribor in Höhe von minus 0,5 Prozent, erklärte der Konzernchef nun. Die Aktie der Intesa Sanpaolo stieg zum Wochenstart zunächst um rund ein halbes Prozent, gab ihre Gewinne dann aber wieder ab und lag zuletzt 0,6 Prozent im Minus.
Monopoly-Hersteller Hasbro steigert Umsatz kräftig
Der US-Spielzeugkonzern Hasbro hat im Weihnachtsquartal trotz höherer Kosten besser als erwartet abgeschnitten. Die Erlöse wuchsen im Jahresvergleich um 17 Prozent auf 2,0 Milliarden Dollar (1,8 Mrd Euro), wie Hasbro am Montag mitteilte.
Kreise: Söder lockert Corona-Regeln in Gastronomie, Sport und Kultur
Fußball, Friseur und Gaststätten: Die ungeachtet weiter steigender Corona-Zahlen stabile Lage auf Bayerns Intensivstationen soll nach Ansicht von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) zu deutlichen Lockerungen bei den Bekämpfungsmaßnahmen führen. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen erfuhr, machte Söder am Montag entsprechende Vorschläge bei einer Videoschalte des CSU-Vorstands.
Bauen in Deutschland wird voraussichtlich noch teurer
Die Baupreise in Deutschland werden voraussichtlich auch in diesem Jahr zulegen. Im vergangenen Jahr seien sie um 6 Prozent gestiegen, sagte der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes, Felix Pakleppa, der Deutschen Presse-Agentur. "Das ist der stärkste Anstieg in über 20 Jahren gewesen." In diesem Jahr rechnet der Verband mit einem Zuwachs von 4 Prozent. "Das heißt, es beruhigt sich etwas, die Preise steigen aber immer noch." Das Niveau vor der Pandemie zu erreichen, sei nicht absehbar. "Und das liegt vor allem an den stark gestiegenen Materialpreisen."
Faurecia rechnet nach Hella-Übernahme mit höheren Synergien
Der französische Autozulieferer Faurecia rechnet nach der Übernahme des deutschen Scheinwerfer-Spezialisten Hella mit einem höheren Einsparpotenzial. Bis 2025 sollen Kosten in Höhe von 250 Millionen Euro eingespart werden, wie das Unternehmen am Montag in Nanterre mitteilte. Zuvor war das Management von ergebniswirksamen Einsparungen in Höhe von über 200 Millionen Euro jährlich ausgegangen.
rtr/dpa-AFX/