Der DAX hat nach seinen jüngsten Kursgewinnen am Mittwoch eine Verschnaufpause eingelegt. Einige Anleger machten Kasse. Investoren richteten weiterhin ihren Fokus auf Nachrichten zur Coronavirus-Variante Omikron. Der Impfstoff von Biontech und seinem US-Partner Pfizer bietet den Unternehmen zufolge ausreichenden Schutz nach drei Dosen. Zwei würden ersten Labordaten zufolge nicht ausreichend vor einer Infektion schützen. "Alles, das darauf hindeutet, dass wir nicht wieder vor denselben Problemen stehen wie Anfang des Jahres, ist positiv für die meisten Aktien", sagte Rick Meckler, Partner beim Vermögensverwalter Cherry Lane. Die Biontech-Aktie legte 3,4 Prozent zu, Pfizer gewann 2,3 Prozent.
Die Hoffnung auf eine Fortsetzung des US-Aufschwungs hielt auch die Kurse an der Wall Street hoch. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 verteidigten zur Eröffnung am Mittwoch ihre jüngsten Kursgewinne und hielten sich knapp im Plus.
Was am Mittwoch an der Börse außerdem wichtig war
Hellofresh enttäuscht mit Gewinnprognose - Aktie verliert deutlich
Investitionen drücken beim Kochboxenlieferanten Hellofresh stärker auf das operative Ergebnis als von Experten erwartet. 2022 dürfte der operative Gewinn im besten Fall leicht steigen - gemäß der überraschend am Dienstagabend veröffentlichten Prognose ist sogar ein Rückgang möglich. Aktienanalysten hatten bisher einen höheren Wert auf dem Zettel, als das Unternehmen nun in Aussicht gestellt hat. Die seit September im Dax notierte Aktie verlor am Mittwoch in den ersten Handelsminuten bis zu knapp zehn Prozent.
Hellofresh will Investitionen hochschrauben und neue Märkte erschließen
Der Kochboxenversender Hellofresh will deutlich mehr in Infrastruktur, Produktion und Automatisierung investieren. Insgesamt will der Vorstand ab 2022 jährlich zwischen 450 und 550 Millionen Euro für den Ausbau von Infrastruktur und Produktentwicklung in die Hand nehmen, wie der Konzern am Mittwoch im Rahmen einer Investorenveranstaltung in Berlin mitteilte. Von der genannten Summe sollen rund 200 Millionen Euro für die Automatisierung von Prozessen verwendet werden. Der Vorstand verspricht sich von seinen Plänen, so sein Mittelfristziel von 10 Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2025 zu erreichen.
Nach Milliardenverlust: Tui will im Sommer zurück auf Vorkrisenniveau
Das zweite Corona-Jahr hat dem weltgrößten Reisekonzern Tui einen weiteren Milliardenverlust eingebrockt. Erst im Sommer zog das Geschäft deutlich an. Dank auch zuletzt starker Buchungszahlen wagte Vorstandschef Fritz Joussen bei der Vorlage der Jahresbilanz am Mittwoch aber eine optimistische Prognose: "Wir erwarten für den Sommer 2022 und die Hauptreisezeit die Rückkehr zu einem Buchungsniveau in etwa wie vor Corona 2019." Dabei schloss der Manager eine weitere Kapitalerhöhung nicht aus. Tui könnte das Geld zur Rückzahlung der milliardenschweren Staatshilfen benötigen.
Stühlerücken bei der Post - langjähriger Chef Appel geht 2023
Die Deutsche Post bekommt einen neuen Chef. Der bisherige Vorstandsvorsitzende Frank Appel soll im Mai 2023 vom bisherigen Post & Paket-Deutschlandchef Tobias Meyer abgelöst werden, wie das Bonner Dax-Unternehmen am Mittwoch nach einer Sitzung des Aufsichtsrats mitteilte. Wie aus informierten Kreisen verlautete, strebt der 60-jährige Appel den Vorsitz des Aufsichtsrats bei der Deutschen Telekom an, dieses Mandat könnte er im Frühjahr nächsten Jahres bekommen. Über Appels Telekom-Pläne hatten zuvor "Handelsblatt" und das "Manager Magazin" berichtet.
VW könnte Vorstandsumbau bevorstehen - Berichte über mehr Personalien
Bei der für Donnerstag erwarteten Aufsichtsratssitzung von Volkswagen könnten neben den Investitionsplänen für die nächsten Jahre mehrere Top-Personalien beschlossen werden. Das Unternehmen kommentierte entsprechende Berichte mehrerer Medien am Mittwoch nicht. Unklar war in den vergangenen Wochen auch aus Sicht verschiedener Akteure aus dem VW-Umfeld vor allem, wie die Zukunft von Konzernchef Herbert Diess nach einem erneuten Streit mit dem mächtigen Betriebsrat aussieht. Dass das ein zentrales Thema der Kontrolleure beim anstehenden Treffen ist, gilt als wahrscheinlich.
Baumarktkonzern Hornbach hebt erneut Ziele an - Aktie auf Rekord
Der Corona-Boom ist zwar verebbt, doch die Hornbach Holding kann sich weiterhin über eine robuste Nachfrage freuen. Die für ihre gleichnamige Baumarktkette bekannte Holding wird nach dem dritten Geschäftsquartal nochmals optimistischer und überrascht mit ihren neuen Zielen Analysten und Börsianer positiv. Die Aktie der Holding erreichte am Morgen erneut einen Rekord.
Labordaten von Biontech: Booster nötig für Schutz vor Omikron
Für einen ausreichenden Schutz vor der Omikron-Variante des Coronavirus sind nach Angaben der Impfstoffhersteller Biontech und Pfizer drei Dosen ihres Produktes nötig. Ersten Labordaten zufolge schützten zwei Dosen nicht ausreichend vor einer Infektion mit der kürzlich entdeckten Variante, teilten die Unternehmen am Mittwoch mit. Sie gehen allerdings davon aus, dass der Schutz vor einer schweren Erkrankung weiterhin gegeben ist. Eine Booster-Dosis erhöhe den Antikörper-Spiegel ausreichend, um auch die Omikron-Variante zu neutralisieren. Bei Bedarf könne ab März ein angepasster Impfstoff bereitgestellt werden.
VW sieht stabilere Lage in Chipkrise - 2022 'leichte Verbesserung'
Volkswagen rechnet bei den industrieweit großen Lieferproblemen mit Mikrochips mit einer allmählichen Entspannung im neuen Jahr. Einkaufschef Murat Aksel, der eine konzerneigene Taskforce zu der Beschaffungskrise mit leitet, deutete am Mittwoch eine Stabilisierung der Lage an - bei gleichzeitig aber wohl noch weiter bestehenden Engpässen. "Im Gesamtjahr erwarten wir gegenüber 2021 eine leichte Verbesserung in der Halbleiterversorgung", schätzte der Manager. Das Unternehmen erklärte, man setze 2022 dann "auf eine sukzessive Erholung der Halbleiterversorgung". Die Herstellung von Autos, die derzeit oft nur auf Sparflamme läuft, könne sich festigen.
Airbus muss für Jahresziel bei Auslieferungen zulegen - 75 Stornierungen
Der Flugzeugbauer Airbus muss für sein Jahresauslieferungsziel im Dezember noch deutlich Fahrt aufnehmen. Im November gingen 58 Maschinen in Kundenhand über, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Damit stehen in den ersten elf Monaten 518 ausgelieferte Maschinen zu Buche - bis zum Jahresziel von 600 Jets müssen im letzten Monat also noch 82 Flugzeuge hinzukommen. Üblicherweise legt der Konzern im Dezember einen Schlussspurt hin. Ob das angesichts von neuen Corona-Auflagen dieses Jahr auch klappt, ist aber fraglich. Derweil sammelte der Flugzeugbauer im November 318 Bestellungen ein, vor allem auf der Luftfahrtmesse in Dubai kamen viele Aufträge dazu. Allerdings verzeichnete Airbus auch 75 Stornierungen.
Unerwartet hohe Nachfrage: BMW plant Zusatzschichten für E-Auto i4
Der Autobauer BMW will wegen der hohen Nachfrage nach dem vollelektrischen Coupé i4 zusätzliche Schichten im Werk München einführen. Darüber gebe es jetzt Gespräche mit dem Betriebsrat, sagte eine BMW-Sprecherin am Mittwoch. Eine Möglichkeit sei zum Beispiel, zusätzlich zu den täglich zwei Schichten von Montag bis Freitag am Samstag zu arbeiten.
Nestle reduziert Beteiligung an L'Oréal - Neuer Aktienrückkauf
Der Nahrungsmittelkonzern Nestlé reduziert seine Beteiligung am französischen Kosmetikkonzern L'Oréal. Zudem hat der Schweizer Nahrungsmittelkonzern ein neues Aktienrückkaufprogramm angekündigt. Nestlé und L'Oréal hätten den Verkauf von 22,26 Millionen L'Oréal-Aktien zu einem Stückpreis von 400,00 Euro und einem Gesamtbetrag von 8,9 Milliarden Euro an L'Oréal vereinbart, teilte Nestlé am Dienstagabend mit. Nach der Transaktion beträgt die Nestlé-Beteiligung an L'Oréal noch 20,1 Prozent. Nestlé bleibe weiter mit zwei Sitzen Im Verwaltungsrat des Unternehmens vertreten.
rtr/dpa-AFX/fh