Nach dem Kursrücksetzer vom Vortag hat der DAX am Mittwoch wieder zugelegt. So nutzten einige Investoren Anleger die Gelegenheit zum Wiedereinstieg in den Aktienmarkt. "Der Deutsche Aktienindex kann sich auch bei größeren Schwächeanfällen auf eine Käufergruppe verlassen, die ihn schon in den Vormonaten mehrfach wieder aufgefangen hat", erklärte Börsenstatistiker Andreas Büchler von Index Radar. Seine aktuelle DAX-Chartanalyse finden Sie hier.
Gestützt auf eine Erholung der Technologiewerte ging es auch an der Wall Street wieder aufwärts. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 legten zur Eröffnung am Mittwoch jeweils rund ein halbes Prozent zu. Auch bei Staatsanleihen entspannte sich die Lage. Dadurch fiel die Rendite der zehnjährigen Treasuries auf 1,499 Prozent.
Anleger seien erleichtert, dass die Bond-Renditen vorerst nicht weiter stiegen, sagte Thomas Hayes, Manager beim Vermögensverwalter Great Hill. Damit blieben Aktien als Renditebringer bis auf weiteres alternativlos. Allein US-Kleinanleger hätten den jüngsten Kursrücksetzer genutzt, um 1,9 Milliarden Dollar in die Wall Street zu pumpen, schrieben die Analysten des Research-Hauses Vanda. Sie griffen vor allem zu Technologiewerten, die zuletzt unter die Räder gekommen seien.
Was am Mittwoch an der Börse außerdem wichtig war
ASML rechnet dank Halbleiterboom langfristig mit mehr Umsatz
Der Halbleiterboom lässt den Chipindustrie-Ausrüster ASML sehr viel zuversichtlicher in die Zukunft blicken. "Die globalen Megatrends in der Elektronikindustrie unterstützt durch ein hochprofitables und äußerst innovatives Ökosystem werden das Wachstum des gesamten Halbleitermarkts weiter ankurbeln", teilte ASML am Mittwoch vor einer Konferenz mit Investoren in Veldhoven mit. Das Wachstum der Halbleitermärkte und die "zunehmende Lithographie-Intensität" würden die Nachfrage nach den eigenen Produkten und Dienstleistungen antreiben. Das langfristige Umsatzziel erhöhte der niederländische Chipindustrie-Ausrüster.
Gea will Umsatz und Profitabilität deutlich steigern - Aktie gefragt
Der Maschinen- und Anlagenbauer Gea hat sich für die nächsten fünf Jahre bei einer deutlich höheren Profitabilität eine Wachstumskur verordnet. Bis 2026 werde eine jährliche Umsatzsteigerung von durchschnittlich 4 bis 6 Prozent aus eigener Kraft erwartet, teilte das Unternehmen am Mittwoch beim Kapitalmarkttag in London mit. "Dieses Programm wird uns an die Spitze der Branche führen", sagte Unternehmenschef Stefan Klebert. Die Anleger zeigten sich auch angesichts bestätigter Prognosen für das laufende und kommende Jahr zufrieden. Die Aktie des MDax -Konzerns legte gegen Mittag mit 3,7 Prozent deutlich zu.
Chipmangel verteuert Neuwagen weiter - neue Ausfälle im VW-Stammwerk
Die Lieferkrise bei Mikrochips trifft die Autoindustrie immer härter und macht sich zunehmend auch im Geldbeutel der Verbraucher bemerkbar. Weil weniger Fahrzeuge produziert werden und auf den Markt kommen, gibt es weniger Rabatte, analysiert der Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer. Ein typischer Neuwagen sei im August und September für den Kunden im Schnitt um 360 Euro teurer geworden. Ohnehin ist das Niveau wegen der verknappten Gesamtmenge schon ziemlich hoch. Noch stärker ziehen die Preise im angespannten Gebrauchtwagengeschäft an.
rtr/dpa-AFX/fh