"Die Erholung geht trotz der vielen Unsicherheitsfaktoren weiter", schrieb Börsenanalyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets in einem Kommentar. Die Börse lasse sich derzeit weder von den ausbleibenden Verhandlungsergebnissen im Ukraine-Konflikt noch von "höchst aggressiven Tönen aus der Geldpolitik" aus dem Takt bringen.
Nach den jüngsten Signalen von US-Notenbankchef Jerome Powell in Richtung einer womöglich noch schnelleren Straffung der Geldpolitik waren am Dienstag europaweit und auch hierzulande Finanzwerte äußerst gefragt. Für etwas Entspannung sorgte zudem, dass die Ölpreise nach ihrer jüngsten Rally zumindest vorerst nicht weiter stiegen. Der MDax der mittelgroßen Börsenkonzerne, der tags zuvor anders als der Dax leicht zugelegt hatte, ging nun mit plus 0,74 Prozent bei 31 914,54 Zählern aus dem Handel.
Was am Dienstag an der Börse außerdem wichtig war
Softwareanbieter Nemetschek auch für neues Jahr zuversichtlich
Der auf Bau- und Designsoftware spezialisierte Anbieter Nemetschek nimmt sich für das neue Jahr überraschend viel vor. Der neue Vorstandschef Yves Padrines will die Gangart beim MDax-Konzern hoch halten und in den kommenden Jahren auch den Vertrieb und den Einsatz neuer Technologien ausbauen. Der in den vergangenen Wochen unter Druck gekommene Aktienkurs konnte am Dienstag vom optimistischen Ausblick profitieren.
Nike schneidet besser als erwartet ab - Entspannungssignale in China
Der US-Sportartikelhersteller Nike hat im dritten Geschäftsquartal besser abgeschnitten als erwartet. Dabei konnte der Rivale von Adidas und Puma sein Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorquartal beschleunigen. Zudem gibt es eine erste zaghafte Entspannung im wichtigen China-Geschäft. Zwar sinken die Umsätze dort weiter, jedoch nicht mehr so drastisch wie in den Quartalen zuvor. Zudem stellte Nike hier weitere Verbesserungen in Aussicht.
Arzneimittelhersteller Dermapharm legt 2021 Gewinnsprung hin
Der Arzneimittelhersteller Dermapharm hat 2021 von einer hohen Nachfrage nach Präparaten zur Immunstärkung und der Impfstoffproduktion in Kooperation mit Biontech profitiert. "Das Jahr 2021 war das erfolgreichste Geschäftsjahr unserer 30-jährigen Firmenhistorie", sagte Unternehmenschef Hans-Georg Feldmeier am Dienstag bei der Vorlage vorläufiger Zahlen laut Mitteilung. Trotz der anhaltenden COVID-19-Pandemie sowie zunehmenden Preissteigerungen und Ressourcenverknappung sei es dem Unternehmen gelungen, eine permanente Lieferfähigkeit des Sortiments zu sichern.
Tesla am Start: US-Konzern liefert erste E-Autos 'Made in Germany'
Nach gut zwei Jahren Bauzeit hat der US-Konzern Tesla am Dienstag seine erste europäische Autofabrik vor den Toren Berlins eröffnet. Unternehmenschef Elon Musk kam zu seiner "Gigafactory" in Grünheide, um die ersten Tesla-Elektroautos aus deutscher Produktion an Kunden zu übergeben. Die Bundesregierung und das Land Brandenburg feiern das Milliardenprojekt mit künftig 12 000 Mitarbeitern und einer Zielmarke von jährlich 500 000 Autos als Signal.
Alibaba steckt weitere Milliarden in Aktienrückkäufe - Kurs weiter erholt
Nach den Kursverlusten der vergangenen zwölf Monate hat der chinesische Internet-Riese Alibaba weitere Aktienrückkäufe angekündigt. Das bis März 2024 laufende Rückkaufprogramm soll nun einen Umfang von 25 Milliarden US-Dollar (22,8 Mrd Euro) haben, nach bislang 15 Milliarden, wie das Unternehmen am Dienstag in Huangzhou mitteilte. Es ist bereits das zweite Mal binnen zwölf Monaten, dass Alibaba mehr Geld in die Aktienrückkäufe steckt. Bis dato wurden laut der Mitteilung Papiere für rund 9,2 Milliarden US-Dollar zurückgekauft.
dpa-AFX