Dax und EuroStoxx50 legten am Montag jeweils etwa 0,3 Prozent auf 15.147 beziehungsweise 4098 Punkte zu. In den USA deuteten die US-Futures ebenfalls auf einen leicht festeren Handelsstart hin.
Die US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag fielen Börsianern zufolge deutlich besser aus als erwartet und sprechen für eine Leitzinserhöhung im März. Mit dem kräftigen Stellenaufbau und Lohnanstieg in den USA unterstreiche der Bericht in jeder Hinsicht den immer größer werdenden Handlungsbedarf für die US-Notenbank, ihre Geldpolitik weniger expansiv zu gestalten, urteilten die Analysten der Landesbank Baden-Württemberg.
Auch die Europäische Zentralbank könnte beschließen, die Zinsen bereits im Jahr 2022 anzuheben, sagte Charalambos Pissouros, Experte der JFD Group. Frühere Äußerungen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde und ihren Kollegen hätten zwar darauf hin gedeutet, dass es in diesem Jahr keine Zinserhöhungen geben werde. "Aber jetzt ist diese Tür offen."
Wenige Stunden vor der Anhörung von Lagarde vor dem Wirtschaftsausschuss des Europäischen Parlaments stieg daher die Nervosität am Anleihemarkt. Die Rendite zweijähriger deutscher Staatsanleihen zog auf den höchsten Stand seit fast sieben Jahren an. Die Analysten der Berenberg Bank gingen davon aus, dass Lagarde ihr Aussagen wiederholen und die Basis für eine erste Zinserhöhung um den nächsten Jahreswechsel herum legen werde.
BITCOIN & CO SETZEN ERHOLUNG FORT - ÖLPREIS GIBT LEICHT NACH
Bei Kryptowährungen griffen Investoren weiter kräftig zu. Bitcoin und Ethereum verteuerten sich zeitweise um jeweils mehr als fünf Prozent auf 43.030 beziehungsweise 3112 Dollar. Sie profitierten von den starken Amazon-Geschäftszahlen von vergangener Woche, sagte Analyst Timo Emden von Emden Research. Die Korrelation zwischen Cyber-Devisen und Technologiewerten sei bemerkenswert. Über das Wochenende haben Bitcoin und Ethereum jeweils etwa 15 Prozent zugelegt.
Der Preis für die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee stieg zunächst auf ein Siebeneinhalb-Jahres-Hoch von 94 Dollar je Barrel (159 Liter), bevor er rund ein Prozent auf 92,64 Dollar verlor. Wegen einer möglichen Rückkehr iranischen Öls auf den Weltmarkt machten einige Investoren Kasse, sagte Volkswirt Tatsufumi Okoshi von der Investmentbank Nomura. Das insgesamt knappe Angebot werde größere Kursrücksetzer aber verhindern.
AAREAL RUTSCHT AB - FAURECIA STARTET DURCH
Bei den deutschen Unternehmen rückte die Aareal Bank ins Rampenlicht. Die Aktien rutschten um bis zu sechs Prozent ab, nachdem die Übernahme des Immobilienfinanzierers durch Finanzinvestoren gescheitert war. "Das ergibt überhaupt keinen Sinn, da der Misserfolg mehr als klar war", sagte ein Börsianer.
Gefragt waren dagegen die Papiere von Faurecia, die sich in Paris um mehr als zwei Prozent verteuerten. Der französische Autozulieferer will unter anderem durch Einsparungen im Zusammenhang mit der Übernahme des deutschen Konkurrenten Hella Umsatz und Gewinnmarge steigern. Damit könne das Unternehmen Belastungen durch die Inflation ausgleichen, prognostizierte Analyst Michael Foundoukidis von der Bank Oddo BHF.
Bergbautitel zogen rund 1,5 Prozent an, nachdem die Aluminiumpreise in China um drei Prozent gestiegen sind. Anleger fürchteten Produktionskürzungen von Aluminiumhütten wegen er hohen Energiepreise, sagte ein Börsianer. Europas größter Kupferproduzent Aurubis legte unterdessen in der Spitze um fünf Prozent zu, nachdem er einen Anstieg des Quartalsgewinns um 85 Prozent bestätigt hatte. Die hohen Metallpreise und die Produktionszahlen stimmten den Konzern weiter optimistisch.
rtr