Im Oktober entstanden 531.000 neue Jobs außerhalb der Landwirtschaft, von Reuters befragte Ökonomen hatten mit nur 450.000 gerechnet. "Die Arbeitsmarktlage verbessert sich weiter deutlich", fasste Analyst Ralf Umlauf von der Helaba zusammen. Allerdings könnten dadurch die Zinserhöhungserwartungen wieder Fahrt aufnehmen, "ungeachtet der Beteuerungen der Fed, dass die Zeit für Zinserhöhungen noch nicht reif sei." Dafür sprächen auch die weiter überdurchschnittlich hohen Lohnsteigerungen, ergänzte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners.
Am Devisenmarkt kletterte der Dollar-Index, der den Kurs der US-Devise zu wichtigen Währungen widerspiegelt, um bis zu 0,3 Prozent auf ein 13-Monats-Hoch von 94,634 Punkten. Im Gegenzug fiel der Kurs des Euro auf 1,1514 Dollar, den niedrigsten Stand seit 15 Monaten. Die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen stieg auf 1,539 Prozent nach 1,524 Prozent am Vortag.
VARTA FÄLLT - UNITED INTERNET STEIGT
Am deutschen Aktienmarkt ging es für Varta steil bergab. Die Aktien des Batterie-Herstellers brachen wegen enttäuschender Geschäftszahlen und gesenkter Ziele zeitweise mehr als 23 Prozent ein und lagen am Nachmittag noch 16 Prozent tiefer. Der pessimistische Ausblick belaste das Vertrauen der Anleger in das Unternehmen, sagt DZ Bank-Analyst Michael Punzet.
United Internet winkte dagegen mit einem Plus von bis zu fünf Prozent auf 34,11 Euro das größte Tagesplus seit rund einem Jahr. Firmenchef Ralph Dommermuth denkt darüber nach, seine Beteiligung an dem Internet-Anbieter auf rund 51 Prozent auszubauen. "Das zeigt sein Vertrauen in das Unternehmen", sagte ein Aktienhändler. Dies könnte der zuletzt unterdurchschnittlichen Kursentwicklung ein Ende bereiten.
ERSTE BANK GEFRAGT - AXA AUF REKORD
In Wien rückte Erste Bank ins Rampenlicht, nachdem Caixabank ihre Anteile zu je 38 Euro je Aktie verkauft hatte. Die Aktien des österreichischen Geldhauses stiegen daraufhin um bis zu 5,3 Prozent auf ein Dreieinhalb-Jahres-Hoch von 40,80 Euro. Analysten von JPMorgan sprachen von einer Erleichterungsrally, weil der seit längerem angekündigte Ausstieg nun endlich vom Tisch sei. Caixabank-Titel legten in Madrid ein knappes Prozent zu.
Axa stiegen in der Spitze um 3,1 Prozent auf ein Rekordhoch von 26,35 Euro. Der angekündigte milliardenschwere Aktienrückkauf des Versicherers komme 15 Monate eher und sein Volumen sei 70 Prozent höher als erwartet, kommentierte Analyst Philip Kett von der Investmentbank Jefferies.
rtr