Dax und EuroStoxx50 stiegen am Montag um jeweils 1,4 Prozent auf 13.039 Zähler beziehungsweise 3527 Punkte.

Mut mache Investoren das Bekenntnis des chinesischen Notenbankchefs Yi Gang zu zusätzlichen Konjunkturhilfen, sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. In den vergangenen Monaten hatten strenge Beschränkungen in der Volksrepublik zur Bekämpfung der immer wieder aufflackernden Coronavirus-Pandemie der Wirtschaft dort und im Rest der Welt zugesetzt.

Außerdem wirkten die jüngsten Aussagen führender US-Notenbanker nach, die sich skeptisch über eine mögliche Zinserhöhung um einen vollen Prozentpunkt geäußert hatten. "Bis zum 27. Juli dürfen nun Vertreter des Offenmarktauschusses der Federal Reserve keine öffentlichen Reden mehr halten, weshalb man davon ausgehen kann, dass die letzten Signale auch bestimmend für den kommenden Zinsschritt der Fed sein dürften", sagte Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets.

DOLLAR UNTER DRUCK - ÖL- UND GASPREISE STEIGEN


Vor diesem Hintergrund machten Devisen-Anleger bei der Weltleitwährung Kasse. Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, fiel um 0,3 Prozent auf 107,47 Dollar. Im Gegenzug kletterte der Euro auf 1,0137 Dollar, nachdem er vergangene Woche kurzzeitig unter die Parität gefallen war.

Aufwärts ging es auch für den Ölpreis. Die Sorte Brent aus der Nordsee stieg um zwei Prozent auf 103,22 Dollar je Barrel (159 Liter). Zum einen machte die Dollar-Abwertung Rohstoffe für Investoren außerhalb der USA attraktiver. Außerdem habe US-Präsident Joe Biden bei seinem Besuch Saudi-Arabiens den großen Förderländern keine Zusagen für eine Ausweitung der Produktion abringen können, sagte Baden Moore, Chef-Rohstoffanalyst der Bank NAB. Damit bleibe das Angebot knapp.

Außerdem warf das geplante Ende der Wartungsarbeiten an der wichtigen Gas-Pipeline "Nord Stream 1" von Russland nach Deutschland am Donnerstag seine Schatten voraus. Experten befürchten, dass Russland den Gashahn als Vergeltung für Sanktionen des Westens danach nicht wieder aufdreht. Sollte es dazu kommen, drohe Deutschland und anderen Staaten eine Rezession. Der europäische Erdgas-Future stieg um 3,1 Prozent auf 165 Euro je Megawattstunde.

SCHWACHES BÖRSENDEBÜT FÜR "VOLTAREN"-MACHER HALEON


Das Börsendebüt von Haleon war für die Eigner des Anbieters von "Voltaren"-Salbe ein schmerzhaftes Erlebnis. Die Aktien pendelten in London um ihren Eröffnungskurs von 330 Pence. Damit wurde die Konsumgüter-Sparte des Pharmakonzerns GlaxoSmithKline mit umgerechnet insgesamt 36,5 Milliarden Euro bewertet. Analysten hatten Haleon einen Börsenwert von bis zu 56,5 Milliarden Euro zugetraut.

Gefragt waren dagegen die Papiere von Solvay, die sich in Brüssel um gut vier Prozent verteuerten. Der Chemiekonzern stelle für das zweite Quartal einen Rekordumsatz von 3,4 bis 3,5 Milliarden Euro und einen operativen Gewinn von 855 bis 865 Millionen Euro in Aussicht. Auch dies wäre ein Bestwert. Auf dieser Basis denkt das Unternehmen über eine erneute Anhebung der Gesamtjahresziele nach. Solvay profitiere von einer robusten Nachfrage und einer starken Preissetzungsmacht, kommentierte Analyst Chris Counihan von der Investmentbank Jefferies. Ein Risikofaktor seien allerdings die Konjunkturaussichten.

rtr