Dax und EuroStoxx50 notierten am Montagvormittag jeweils kaum verändert bei 13.243 beziehungsweise 3596 Punkten.

Unter Börsianern gilt eine Anhebung des US-Schlüsselsatzes am Mittwoch um 0,75 Prozentpunkte als ausgemacht. Sollte die Fed für die Zeit danach ein langsameres Zinserhöhungstempo signalisieren, könne mit einer Erleichterungsrally vor allem bei Technologiewerten gerechnet werden, prognostizierte Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses AvaTrade. Diese seien derzeit sehr günstig.

ÖLPREIS FÄLLT - IFO-RÜCKGANG PERLT AN ANLEGERN AB


Am Rohölmarkt drückte die Aussicht auf einen erneuten deutlichen US-Zinsschritt dagegen auf die Stimmung. Investoren befürchteten eine Abkühlung der Konjunktur und eine sinkende Nachfrage, sagte Tetsu Emori, Chef des Vermögensverwalters Emori. Die Sorte Brent aus der Nordsee verbilligte sich um 0,8 Prozent auf 102,42 Dollar je Barrel (159 Liter).

Unbeeindruckt zeigten sich Anleger dagegen vom erneuten Rückgang des Ifo-Index, der die Stimmung in den deutschen Chef-Etagen widerspiegelt. "Der deutliche Rückgang kommt nicht ganz überraschend", sagt Thomas Gitzel, Chef-Volkswirt der VP Bank. "Es muss auch wenig verwundern, dass die Unternehmen ihren weiteren Geschäftsverlauf deutlich skeptischer als noch im Vormonat einschätzen."

VW-FÜHRUNGSWECHSEL KRITISCH GESEHEN


Bei den Unternehmen stand Volkswagen im Rampenlicht, nachdem der Autobauer am Freitag einen Wechsel der Führung angekündigt hatte. Der umstrittene Konzernchef Herbert Diess wird durch den Leiter der Sportwagen-Tochter Porsche AG, Oliver Blume, ersetzt. Letzterer werde künftig beide Unternehmen führen. Börsianer kritisierten das Timing der Personalie kurz vor dem geplanten Börsengang der Porsche AG sowie Blumes Ämterhäufung. "In Anbetracht der anhaltenden Führungsprobleme und der niedrigen Bewertung sehen wir darin jedoch eine Chance", gab Analyst Daniel Schwarz vom Brokerhaus Stifel, Nicolaus & Co zu bedenken. "Kommt der Börsengang von Porsche zustande, hat Blume als unangefochtener CEO einen Startvorteil." Die Aktien von VW und des Großaktionärs Porsche SE fielen dennoch um drei beziehungsweise 3,5 Prozent.

In Amsterdam rutschten die Titel von Philips um fast elf Prozent ab, nachdem die Medizintechnik-Firma ein enttäuschendes Quartalsergebnis bekanntgegeben und seine Ziele zusammengestrichen hatte. Die Senkung der Umsatzprognosen komme nicht überraschend, schrieben die Analysten der Investmentbank Jefferies. Die Aussichten für die operative Gewinnmarge seien dagegen deutlicher zurückgenommen worden als erwartet.

rtr