Der durchschnittliche Kursverlauf des Deutschen Aktienindex in den zurückliegenden 20 Jahren zeigt ein klares Muster, das in vielen Aktienmärkten ähnlich ist: Nach einer Jahresendrally, die sich bis Anfang Januar erstreckt, folgt zunächst eine Phase der Konsolidierung. Erst in der letzten Januarwoche beginnen die Kurse wieder zu steigen, was sich dann bis Anfang Mai fortsetzt. Daher leitet sich auch die bekannte Börsenweisheit "sell in may and go away" ab (etwa: "verkaufe im Mai und halte dich vom Markt fern").
Auf Seite 2: Was bedeutet die Saisonalität für die konkrete Situation des DAX in 2017?
Da es sich bei der saisonalen Verlaufskurve um Durchschnittswerte handelt, sind kleinere Abweichungen im jeweiligen Untersuchungsjahr üblich, doch der generelle Trend stimmt oft. Auch diesmal kommt der Index seit Jahresanfang nicht mehr richtig vom Fleck, und steckt in einer kurzfristigen Seitwärtsbewegung fest. Deren Untergrenze bei rund 11.480 bis 11.530 Punkten hat der DAX bereits mehrfach getestet. Bricht er darunter aus, ist Luft bis zunächst 11.385/11.400. Auf der Oberseite ist bei 11.605/11.635 eine Häufung von Verkäufen erkennbar. Dieses Areal muss der Index erst durchbrechen, bevor es weiter aufwärts gehen kann - derzeit zeichnet sich dies aber nicht ab.
Auf Seite 3: So können Anleger sich nun aufstellen
Fazit
Somit bleibt der Bereich südlich des aktuellen Kursniveaus verstärkt im Fokus. Derzeit stabilisiert hier auch noch der Monatsdurchschnittskurs (blaue Kurve) bei rund 11.525 zusätzlich. Bereits ein Rücksetzer unter diesen Mittelwert wäre ein erstes Warnsignal. Anleger können im Falle eines Einbruchs unter 11.480, der eine weitere Schwäche bestätigen würde, auf fortgesetzte Verluste wetten. Die nächste Zielzone liegt dann zunächst am unteren Rand des aus statistischen Schwankungen berechneten Prognose-Korridors (dunkelgraue Fläche) um aktuell 11.240 Zähler - er beinhaltet rund 90 Prozent aller Kursschwankungen und hilft bei stärkeren Bewegungen, den nächsten voraussichtlichen Wendepunkt zu finden.
Bei Short-Spekulationen mittels KO-Bear-Zertifikaten oder Puts ist aber Vorsicht angebracht: Diese Wette ist gegen den langfristig stabil nach oben zeigenden Trend gerichtet, und kann nur sehr kurzzeitig erfolgen. Wer nicht gegen die übergeordnete Positiv-Tendenz spekulieren will, kann eine Schwäche abwarten und dort wieder zu günstigeren Preisen in Long-Positionen einsteigen. Passende Papiere für eine Spekulation in beide Richtungen haben wir wie immer am Ende der Analyse aufgeführt.
Unterstützungen und Widerstände
Chartmarken | Niveau | Typ | Stärke |
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Widerstand 2 | 11.800/11.840 | horizontal | schwach |
Widerstand 1 | 11.605/11.635 | horizontal | mittel |
Unterstützung 1 | 11.480/11.535 | horizontal | mittel |
Unterstützung 2 | 11.385/11.400 | horizontal | mittel |
Trading-Ideen
+++ TRADING IDEEN +++ | |
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Trading-Idee steigend | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Bull |
WKN | HU7VW1 |
Emittent | HypoVereinsbank |
Laufzeit | 30.06.2017 |
Basispreis | 10.425 |
Knock-Out-Schwelle | 10.425 |
Hebel | 11,1 |
Kurs in EUR | 10,32 |
Trading-Idee fallend | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Bear |
WKN | HU7U6Q |
Emittent | HypoVereinsbank |
Laufzeit | 30.06.2017 |
Basispreis | 12.525 |
Knock-Out-Schwelle | 12.525 |
Hebel | 10,7 |
Kurs in EUR | 10,68 |
Andreas Büchler ist Herausgeber des Index Radar Magazins, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Er ist zudem Gründer und Partner der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.
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