Chart 1 - DAX im Intraday-Chart
Für Abwärtstrends braucht der Markt statistisch betrachtet nur etwa ein Drittel der Zeit, die für einen Aufwärtstrend im gleichen Ausmaß aufgewendet werden muss. Damit werden auch Kursziele auf der Unterseite weitaus zügiger erreicht, die einzelnen Tagesverluste sind in Prozent betrachtet dafür aber auch stets dramatischer. Mit dem gestrigen Minus von 3,3 Prozent ist der DAX fast in einem Rutsch an die nächste potenzielle Stabilisierungszone eingebrochen. Sie verläuft um 8900 Zähler und leitet sich aus zahlreichen älteren Wendepunkten auf diesem Niveau ab, die nur noch im länger zurück reichenden Tages- und Wochenchart zu sehen sind (Seite 2 und 3).
Durch die scharfe Korrektur ist der Markt nun wieder um fast sieben Prozent von seinem Monatsdurchschnittskurs entfernt und damit erneut reif für eine Bärenmarktrally (blauer Indikator unter dem Tageschart auf der folgenden Seite). Abweichungen von seinem Mittelpreis nach unten in diesem Ausmaß waren in der Vergangenheit bis auf sehr seltene Ausnahmen stets ein Signal für eine zumindest kurzfristige Bodenbildung.
Zu viel Hoffnung dürften Anleger aber nicht in einer Erholung setzen, schon um 9300 ist die ehemalige Unterstützung im 1-Stunden-Chart nun ein potenzieller Verkaufsbereich, für Gewinnmitnahmen bereits bewährt ist das Areal um 9500/9600. Anschließend muss mit weiteren Rückschlägen in Richtung 8500 oder sogar 8100 gerechnet werden, wo sich in den Kursverläufen der Vorjahre die nächsten Haltezonen ausmachen lassen. Dort können sich in Zukunft auch für langfristige Investoren voraussichtlich sehr spannende Einstiegschancen ergeben, da der Markt dann statistisch betrachtet so stark korrigiert hat, dass eine Bodenbildung sehr wahrscheinlich wird. Anleger sollten die laufende Korrektur daher mit Short-Positionen, also Spekulationen auf fallende Kurse, überbrücken, und sich schon auf die Schnäppchenjagd im weiteren Jahresverlauf freuen. Passende Zertifikate, um mit Hebel auch kleine Kursbewegungen in beide Richtungen zu handeln, finden Sie wie immer am Ende der Analyse auf Seite 6.
Chart 2 - Tageschart mit Abstand zum 21-Tage-Durchschnittskurs
Der Tageschart liefert einen länger zurück reichenden Blick auf den Kursverlauf des Deutschen Aktienindex. Hier werden Kursmarken erkennbar, an denen es in den vergangenen Monaten und Jahren zu mehreren Wendepunkten gekommen ist (mittelfristige Unterstützungen und Widerstände). Sie sind oft stärker als die nur vorüber gehend wirksamen Chartniveaus im Fünf-Minuten- oder Ein-Stunden-Chart auf der ersten Seite der Analyse.
Chart 3 - Wochenchart mit Abstand zum 200-Tage-Durchschnittskurs
Für langfristig denkende Anleger sind Wochen- oder Monatscharts am wichtigsten. Sie blendet die Tagesschwankungen des Marktes aus und zeigen die Tendenz aus einer übergeordneten Perspektive. Kommt es hier zu einem Trendwechsel oder einem Verkaufssignal, hat dies oft nachhaltige Auswirkungen.
Chart 4 - Spezialchart
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Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.
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