Der DAX ist ausverkauft, daran besteht kein Zweifel. Verluste von knapp 900 Punkten seit Ende Mai führten zu einem Einbruch von zeitweise mehr als fünf Prozent unter den durchschnittlichen Kurs der vergangenen 21 Handelstage (entsprechend etwa einem Monat, blauer Indikator unter dem Tageschart). Keines der Indexmitglieder notiert derzeit noch über seinem Monatsdurchschnitt, was nur äußerst selten der Fall ist und in der Regel auf eine übertriebene Marktkorrektur hin deutet, auf die bald eine Gegenbewegung zurück in die andere Richtung folgt.
Ungeachtet dieser eindeutigen Vorzeichen kommt es momentan aber nur zu sehr geringem Kaufinteresse. Lediglich um knapp 160 Punkte bewegte sich der DAX zur Wochenmitte als Reaktion auf die jüngsten Verluste nach oben. Heute wird zudem im Tagesgeschäft der seit März bewährte Kaufbereich um 9500 voraussichtlich unterschritten werden, was vorbörslich bereits erfolgt ist. Damit droht eine weitere Verschärfung der Marktkorrektur, falls es nicht bis zum Tagesschlusskurs zu einer Erholung zurück über diese Marke kommt.
Spielraum nach unten ist momentan noch bis in das Areal um 9340 Zähler, an dem im Vorjahr mehrere Wendepunkte lagen. Spätestens hier sollte dann ein erneuter Erholungsversuch des Indes starten. Nur wenn auch dieser missglückt, sollten Anleger sich auf ein Crash-Szenario einstellen, wie es zuletzt im Sommer 2015 aufgetreten ist. Damals verlor der Markt in kürzester Zeit knapp 20 Prozent. Wiederholt sich dies, ist erst um 8200 Punkte mit einer Stabilisierung zu rechen. Der länger zurück reichende Wochenchart zeigt auch erst dort wieder eine Häufung von Wendepunkten, aus denen sich eine Unterstützung ableiten lässt.
Anleger müssen die Kursentwicklung der kommenden beiden Tage somit genau beobachten, und bei einem (auf Tagesschlusskursbasis erfolgenden) Einbruch unter 9500 sowie insbesondere 9340 entsprechend reagieren. Die jetzt noch wahrscheinlichere Entwicklung, eine vorübergehende Bodenbildung des überverkauften Marktes, kann dann in einen seltenen, aber umso gefährlicheren Totalabsturz umkippen.
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Unterstützungen und Widerstände
Chartmarken | Niveau | Typ | Stärke |
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Widerstand 2 | 9750 | horizontal | schwach |
Widerstand 1 | 9660 | horizontal | schwach |
Unterstützung 1 | 9340 | horizontal | mittel |
Unterstützung 2 | 8699 | Jahrestief | schwach |
Unterstützung 3 | 8150/8200 | langfristige Unterstützung/Kursziel | mittel |
Trading-Ideen
+++ TRADING IDEEN +++ | |
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Trading-Idee steigend | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Bull |
WKN | HU47QS |
Emittent | HypoVereinsbank |
Laufzeit | 13.12.2016 |
Basispreis | 8.350 |
Knock-Out-Schwelle | 8.350 |
Hebel | 8,7 |
Kurs in EUR | 10,90 |
Trading-Idee fallend | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Bear |
WKN | HU3Z6R |
Emittent | HypoVereinsbank |
Laufzeit | 30.09.2016 |
Basispreis | 10.625 |
Knock-Out-Schwelle | 10.625 |
Hebel | 8,0 |
Kurs in EUR | 11,85 |
Andreas Büchler ist Herausgeber des "Index-Radar"-Magazins, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Er ist zudem Gründer und Partner der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.
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