Chart 1 - DAX im Intraday-Chart
Der Ausbruch über den durch zahlreiche Hochpunkte ausgebildeten Widerstand um 10.120 Punkten war bereits ein unerwartet starkes Signal am Vortag, doch das gleichzeitige Überwinden der viel beachteten 200-Tage-Linie (Seite 2: violette Kurve im Tageschart) steigerte die Bedeutung der Kursbewegung noch. Trotz dieser positiven Zeichen ist es noch viel zu früh für Anleger, um in Euphorie zu verfallen. Denn Erfahrungen aus der Vergangenheit zeigen, dass im Abwärtstrend mit Fehlausbrüchen gerechnet werden muss. Das sind kurzzeitige Sprünge über den Durchschnitt, die schnell wieder durch anschließende Rückschläge kompensiert werden. Das beste Beispiel lieferte der DAX erst Ende 2015 (Seite 2: rote Einkreisung) - und diesmal ist der Markt mit einer Abweichung von 4,6 Prozent über der Monatsdurchschnittskurve (Seite 2: blauer Indikator) bereits extrem weit von seinem Mittelwert entfernt, und damit als überhitzt zu bezeichnen. Dadurch wird ein weiterer Anstieg umso schwerer.
Grundsätzlich ist der jüngste Ausbruch unabhängig davon ein optimistisch stimmendes Zeichen, das im Idealfall Kurse bis 10.750/10.800 möglich macht. Dieses Ziel leitet sich aus der Breite der voran gegangenen Seitwärtsbewegung zwischen rund 9500 und 10.120 Punkten ab, die am Ausbruchspunkt nach oben abgetragen wird (grüne Balken im 1-Stunden-Chart). Leider existiert es vorläufig nur in der Theorie. Kurzfristig müssen Anleger schon froh sein, wenn der Markt weiter bis an die Grenze des Prognose-Korridors (graue Fläche) bei 10.430/10.500 steigen kann - der Korridor zeigt die zu 99 Prozent maximal verfügbare Schwankungsbreite der Kurse für einen Tag an. Ein Anstieg an seine Obergrenze ist aus heutiger Sicht allerdings schon recht unwahrscheinlich. Deutlich größer stehen zunächst die Chancen auf einen erneuten Test des Ausbruchsniveaus um 10.120.
Besonders mutige Anleger können - mit kleinen Positionen - auf Rückschläge wetten, passende Hebelprodukte um auch von minimalen Kursbewegungen mit einer zweistelligen Rendite zu profitieren, stellen wir wie immer am Ende dieser Analyse vor. Erst wenn der DAX wieder etwas zurück gekommen ist, lohnt es sich, über eine Spekulation auf weiter steigende Notierungen nachzudenken. Und dies auch nur, wenn die Gewinnmitnahmen nach dem jüngsten Anstieg nicht zu eindeutig ausfallen. Falls der Markt doch ohne Korrektur weiter nach oben läuft, hilft der gestrige Kursverlauf bei der Bestimmung einer Signalschwelle (Seite 4) : Um 10.350 und 10.370 ging es nicht mehr weiter aufwärts. Wird die erstgenannte Marke überschritten, wäre dies bereits ein Stärkezeichen. Überspringt der Index auch noch den zweiten Schwellenwert, können trotz der bereits vorhandenen leichten Überhitzung schnell neue Hochs zustande kommen.
Chart 2 - Tageschart mit Abstand zum 21-Tage-Durchschnittskurs
Der Tageschart liefert einen länger zurück reichenden Blick auf den Kursverlauf des Deutschen Aktienindex. Hier werden Kursmarken erkennbar, an denen es in den vergangenen Monaten und Jahren zu mehreren Wendepunkten gekommen ist (mittelfristige Unterstützungen und Widerstände). Sie sind oft stärker als die nur vorüber gehend wirksamen Chartniveaus im Fünf-Minuten- oder Ein-Stunden-Chart auf der ersten Seite der Analyse.
Chart 3 - Wochenchart mit Abstand zum 200-Tage-Durchschnittskurs
Für langfristig denkende Anleger sind Wochen- oder Monatscharts am wichtigsten. Sie blendet die Tagesschwankungen des Marktes aus und zeigen die Tendenz aus einer übergeordneten Perspektive. Kommt es hier zu einem Trendwechsel oder einem Verkaufssignal, hat dies oft nachhaltige Auswirkungen.
Chart 4 - Spezialchart
Tradesignal Online. Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.Unterstützungen und Widerstände
Chartmarken | Niveau | Typ | Stärke |
---|---|---|---|
Widerstand 3 | 10.750/10.800 | Kursziel Ausbruch aus Tradingrange | mittel |
Widerstand 2 | 10.450/10.500 | Prognose-Korridor | stark |
Widerstand 1 | 10.350/10.370 | horizontal | mittel |
Unterstützung 1 | 10.120 | Ex-Widerstand | mittel |
Unterstützung 2 | 9900 | Monatsdurchschnitt | mittel |
+++ TRADING IDEEN +++ | |
---|---|
Trading-Idee kurzfristig (steigend) | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Bull |
WKN | PB3KDC |
Emittent | BNP |
Laufzeit | 30.06.2016 |
Basispreis | 9.000 |
Knock-Out-Schwelle | 9.000 |
Hebel | 8,7 |
Kurs in EUR | 11,70 |
Trading-Idee kurzfristig (fallend) | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Bear |
WKN | PB2HTM |
Emittent | BNP |
Laufzeit | 30.06.2016 |
Basispreis | 10.800 |
Knock-Out-Schwelle | 10.800 |
Hebel | 16,1 |
Kurs in EUR | 6,30 |
Trading-Idee langfristig (steigend) | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Bull |
WKN | PB3C4T |
Emittent | HypoVereinsbank |
Laufzeit | 30.06.2016 |
Basispreis | 7000 |
Knock-Out-Schwelle | 7000 |
Hebel | 3,2 |
Kurs in EUR | 31,70 |
Trading-Idee langfristig (fallend) | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Short |
WKN | HU2ET0 |
Emittent | HypoVereinsbank |
Laufzeit | 30.06.2016 |
Basispreis | 13.600 |
Knock-Out-Schwelle | 13.600 |
Hebel | 3,0 |
Kurs in EUR | 34,30 |
Andreas Büchler ist Herausgeber des "Index-Radar"-Magazins, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Er ist zudem Gründer und Partner der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.