von Andreas Büchler




Chart 1 - DAX im Intraday-Chart







Kein Chart erklärt die aktuelle Situation besser, als das tägliche Kursbild des DAX-Future (siehe Seite 4): Der Terminkontrakt brach gestern analog zum DAX-Index ein, erholte sich im Tagesverlauf aber und beendete den Handel im oberen Bereich der Tageshandelsspanne. Eine sehr ähnliche Entwicklung vollzog sich bereits im September des Vorjahres - und zwar auf fast dem gleichen Kursniveau, der nun erreichten Unterstützungszone über der 9300er-Marke (rote Pfeile). Erneut ist nun daher die Wahrscheinlichkeit einer Bodenbildung drastisch gestiegen.

Ein weiterer Einflussfaktor ist auch der S&P 500 (siehe Seite 3): Der US-amerikanische Weltleitindex hat sich knapp über 1800 Punkten stabilisiert und am Mittwoch intraday eine scharfe 180-Grad-Wende zurück nach Norden vollzogen. Auf diesem Preisniveau lagen markante Vorjahrestiefs von denen Bärenmarktrallys starteten. Da die Wall Street auch für uns nach wie vor die Richtung vorgibt, steigen die Chancen für den DAX dadurch weiter.

Ohnehin ist der Deutsche Aktienindex am unteren Rand eines kurzfristigen Abwärtstrendkanals angekommen, der aktuell um 9300 verläuft und täglich um bis zu 50 Zähler fällt. Unter diese Trendlinie hinaus sollten die Notierungen mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht absacken, zumal der DAX bereits jetzt mehr als sieben Prozent unter seinem Monatsdurchschnittspreis verläuft und dadurch stark überverkauft ist (erkennbar im Chart auf Seite 2).

Allerdings kann die heutige EZB-Sitzung am frühen Nachmittag zwischen 13:45 und ca. 15:00 Uhr für eine erhöhte Schwankungsintensität der Kurse sorgen - da kann es schnell zu Ausreißern in beide Richtungen kommen, wie die Erfahrung mit vergangenen Ereignissen gezeigt hat. Anleger sollten daher nicht gleich in Panik geraten, wenn der Markt kurzzeitig noch einmal nach unten ausschlägt. Anschließend ist eine Erholung in Richtung der ersten Widerstände um 9450/60, 9600 und 9800 Punkte das wahrscheinlichste Szenario. Entsprechende Papiere für eine Spekulation auf eine Erholung haben wir am Ende der Analyse (Seite 6) aufgelistet.



Chart 2 - Tageschart mit Abstand zur 21-Tage-Linie





Der Tageschart liefert einen länger zurück reichenden Blick auf den Kursverlauf des Deutschen Aktienindex. Hier werden Kursmarken erkennbar, an denen es in den vergangenen Monaten und Jahren zu mehreren Wendepunkten gekommen ist (mittelfristige Unterstützungen und Widerstände). Sie sind oft stärker als die nur vorüber gehend wirksamen Chartniveaus im Fünf-Minuten- oder Ein-Stunden-Chart auf der ersten Seite der Analyse.



Chart 3 - Chart des S&P 500





Für langfristig denkende Anleger sind Wochen- oder Monatscharts am wichtigsten. Sie blendet die Tagesschwankungen des Marktes aus und zeigen die Tendenz aus einer übergeordneten Perspektive. Kommt es hier zu einem Trendwechsel oder einem Verkaufssignal, hat dies oft nachhaltige Auswirkungen.



Chart 4 - DAX-Spezialchart

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Unterstützungen und Widerstände






























































Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.

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