Nachdem der DAX am Montag 1,88 Prozent auf 15.239,67 Punkte abgerutscht war, folgte am Dienstag die Erholungsbewegung. "Es bleibt das altbekannte Bild. Auf den Absturz folgt die Erholung", kommentierte Marktbeobachter Thomas Altmann von QC Partners. "Auch so kurz vor Weihnachten gibt es noch ein paar Schnäppchenjäger, die die günstigen Kurse zum Einstieg nutzen." Die gute Stimmung sei aber sehr fragil: "Die Investoren sind aber sehr nervös, so dass jede Nachricht die Stimmung kippen lassen kann", warnte Analystin Danni Hewson vom Brokerhaus AJ Bell.

Nach wie vor bereiten die Omikron-Variante des Coronavirus und deren Bekämpfung den Anlegern Sorgen. Einige Staaten haben bereits Lockdowns verhängt, während Bund und Länder am Dienstag über eine Verschärfung der Restriktionen berieten. Grund ist eine Empfehlung des neuen Corona-Expertenrats der Bundesregierung, der vor einer dramatischen Lage wegen der Omikron-Variante gewarnt hatte.

Der deutsche Leitindex wurde am Dienstagabend von der Aktie von Airbus angeführt. Der Flugzeugbauer wurde von MTU und der Deutschen Börse gefolgt. Die Papiere der Deutschen Börsen profitierten von einer Kaufempfehlung der Schweizer Bank UBS. Analyst Michael Werner attestierte den Anteilsscheinen nach der jüngsten Kursschwäche ein attraktives Chance-Risiko-Profil und erhöhte seine Ergebnisschätzungen für die kommenden Jahre. Als Schlusslicht ging Hellofresh aus dem Handel.

Was am Dienstag an der Börse außerdem wichtig war


E-Rezepte werden im Januar doch nicht zur Pflicht - Test geht weiter
Die verpflichtende Einführung von E-Rezepten in Arztpraxen, Apotheken und Kliniken wird verschoben. Es sei deutlich geworden, das "die erforderlichen technischen Systeme noch nicht flächendeckend zur Verfügung stehen", heißt es in einem Schreiben des Bundesgesundheitsministeriums, das der dpa vorliegt und auf den 20. Dezember datiert ist. Zuvor hatte "Apotheke Adhoc" berichtet. Die Verfügbarkeit sei Voraussetzung für die verpflichtende Einführung, so ein Ministeriumsvertreter. Nun soll "der kontrollierte Test- und Pilotbetrieb in den kommenden Wochen schrittweise fortgesetzt und ausgeweitet werden". Ein neuer Termin, ab dem die Pflicht greift, steht noch nicht fest.

Nike überrascht mit Umsatz und Gewinn - Aktie legt zu
Der US-amerikanische Sportartikelhersteller Nike hat im vergangenen Quartal überraschend gut abgeschnitten. In den drei Monaten bis Ende November erzielte der Adidas-Rivale einen Umsatz von 11,4 Milliarden US-Dollar und damit ein Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen am Montag nach US-Börsenschluss in Beaverton mitteilte. Unter dem Strich machte Nike 1,34 Milliarden Dollar Gewinn, das waren auch dank Kostensenkungen 7 Prozent mehr als vor einem Jahr. Analysten hatten sowohl bei Umsatz als auch beim Gewinn mit weniger gerechnet. Die Aktie stieg nachbörslich um 2,7 Prozent.

Weiterer Milliardendeal: Sanofi will US-Krebsspezialisten Amunix übernehmen
Der Pharmakonzern Sanofi stärkt sich mit einer weiteren milliardenschweren Übernahme. Die Franzosen wollen den US-Krebsspezialisten Amunix übernehmen, wie Sanofi am Dienstag in Paris mitteilte. Der Vereinbarung zufolge zahlt der Konzern in einem ersten Schritt rund eine Milliarde US-Dollar (knapp 0,9 Mrd Euro). Später könnten noch bis zu 225 Millionen Dollar für die Übernahme fließen, sollten bestimmte Meilensteine erreicht werden.

Streit um Großraumjet A350: Qatar Airways verklagt Airbus
Der Flugzeugbauer Airbus wird von seinem wichtigen Kunden Qatar Airways wegen Problemen mit dem Flugzeugtyp A350 verklagt. Das Unternehmen habe am Montag bei der Abteilung für Technologie und Bauwesen des High Court in London eine Klage gegen Airbus eingereicht, teilte Qatar Airways mit. "Leider sind alle unsere Versuche gescheitert, mit Airbus eine konstruktive Lösung im Zusammenhang mit dem beschleunigten Oberflächenverschleiß der Airbus A350-Flugzeuge zu erreichen." Es bleibe daher nur eine rasche Beilegung des Streits auf rechtlichem Wege.

Weniger Wind: Anteil der erneuerbaren Energien in Deutschland sinkt
Der Anteil der erneuerbaren Energien an der deutschen Stromerzeugung ist im laufenden Jahr gesunken. Branchenverbände führen das unter anderem darauf zurück, dass 2021 vergleichsweise wenig Wind wehte. Nach vorläufigen Zahlen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) vom Dienstag machten erneuerbare Energien zuletzt 40,9 Prozent der Bruttostromerzeugung von 582 Milliarden Kilowattstunden hierzulande aus und damit den größten Posten im Strommix. Im Vorjahr hatte ihr Anteil noch bei 44,1 Prozent gelegen.

Douglas punktet in der Pandemie mit seinem Onlineshop
Bei Deutschlands größter Parfümeriekette Douglas läuft das Weihnachtsgeschäft trotz der coronabedingten Einschränkungen bisher nicht schlecht. "Wir sind soweit zufrieden und hoffen, dass es so bleibt", sagte ein Unternehmenssprecher am Dienstag. Die 2G-Regel in Deutschland belaste zwar das Filialgeschäft, das werde aber wie in den vergangenen Monaten zum Teil durch das wachsende E-Commerce-Geschäft aufgefangen. Allerdings kämpft der Konzern weiterhin mit roten Zahlen.

dpa-AFX/rtr/iw