Seine Verluste seit dem russischen Angriff auf die Ukraine vor über vier Wochen hat er damit endgültig wieder wettgemacht. Zum Rekordhoch von 16 290 Punkten aus dem November fehlen dem Leitindex aber immer noch rund neun Prozent. Für den MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen ging es am Dienstag ebenfalls weiter bergauf - am Ende verzeichnete er ein Plus von 2,00 Prozent auf 31 862,16 Punkte.
Nach neuen Friedensgesprächen mit der Ukraine hat Russland zugesagt, seine Kampfhandlungen an der nördlichen Front bei Kiew und Tschernihiw deutlich zurückzufahren. Vize-Verteidigungsminister Alexander Fomin sagte nach dem Treffen in Istanbul, seine Regierung wolle so Vertrauen aufbauen und weitere Verhandlungen ermöglichen. Moskaus Delegationsleiter Wladimir Medinski lobte die mehrstündigen Gespräche als konstruktiv. Russland sei daher bereit, Schritte zur Deeskalation zu gehen.
Die ukrainische Regierung forderte derweil nach dem Treffen erneut harte Garantien für seine Sicherheit im Gegenzug für einen möglichen neutralen Status. Gebietsabtretungen lehnte sie als indiskutabel ab.
Was am Dienstag an der Börse außerdem wichtig war
Pfeiffer Vacuum erwartet 2022 weitere Zuwächse - Aktie an SDax-Spitze
ASSLAR - Der Vakuumpumpen-Hersteller Pfeiffer Vacuum peilt nach einem kräftigen Umsatz- und Gewinnplus im vergangenen Jahr weitere Steigerungen an. Der Umsatz dürfte 2022 um mehr als fünf Prozent wachsen, teilte das Unternehmen am Dienstag im hessischen Aßlar mit. Der operative Gewinn soll überproportional zulegen. Allerdings wagt der Vorstand die möglichen Folgen des Ukraine-Kriegs für die Weltwirtschaft und für Pfeiffer noch nicht einzuschätzen. Das größte Risiko sieht er bisher in der anhaltend angespannten Lieferkette. An der Börse wurden die Nachrichten mit einem Kurssprung quittiert.
Nordex erwartet 2022 mindestens auf Vorjahresniveau - Aktie legt zu
HAMBURG - Nach Verlusten in 2021 rechnet der Vorstand des Windkraftanlagen-Herstellers Nordex im laufenden Jahr mit einem weiterhin schwierigem Marktumfeld. Die Kostensituation bleibe angespannt, vor allem als Folge des Ukraine-Kriegs, teilte Konzern am Dienstag bei der Vorlage seiner endgültigen Jahreszahlen in Hamburg mit. Nordex leidet unter den bereits im Zuge der Corona-Pandemie gestiegenen Kosten für Rohstoffe und Transporte. Unterm Strich machte das Unternehmen im vergangenen Jahr gut 230 Millionen Euro Verlust und damit über 100 Millionen mehr als das Jahr zuvor. 2022 will Nordex bei Umsatz und operativer Marge mindestens das Niveau von 2021 halten.
About You wächst kräftig - Aktie erholt
HAMBURG - Der Online-Modehändler About You ist im abgelaufenen Geschäftsjahr kräftig gewachsen. Angekurbelt wurden die Umsätze durch Investitionen für Kundengewinnung, den Onlineshop sowie das Produktsortiment. Dadurch stiegen wie angekündigt auch die Verluste, die jedoch im günstigen Fall nicht so hoch ausfallen dürften wie erwartet. Langfristig zeigt sich das Management trotz des unsicheren Konsumumfeldes weiter optimistisch. An der Börse kamen die Nachrichten gut an.
VW-Hauptaktionär feilt an Finanzierung für Börsengang der Porsche AG
STUTTGART - Die Volkswagen-Dachgesellschaft Porsche SE (PSE) macht sich nach einem Gewinnsprung im vergangenen Jahr für den Börsengang der VW-Tochter Porsche AG bereit. "Wir arbeiten an Finanzierungsplänen, um in unterschiedlichen Bewertungsszenarien für den Börsengang robust aufgestellt zu sein", sagte Porsche-SE-Chef Hans Dieter Pötsch bei der Bilanzvorlage am Dienstag in Stuttgart. VW will die Porsche AG eigenständig an die Börse bringen. Die Familien Porsche und Piëch wollen in diesem Zuge über ihre gelistete Automobil-Holding PSE wieder direkten Zugriff auf den Sportwagenbauer mit dem Familiennamen bekommen.
Jenoptik will Umsatz weiter kräftig steigern - Ukraine-Krieg als Risiko
JENA - Der Technologiekonzern Jenoptik will auch im laufenden Jahr weiter kräftig zulegen. 2021 hatte das Unternehmen mit einem Umsatz- und Ergebnissprung beendet. "2021 war insgesamt ein sehr gutes Jahr", sagte Konzernchef Stefan Traeger in einer Telefonkonferenz am Dienstag. Der Konzern habe auch für das laufende Jahr hervorragende Aussichten. Allerdings lasse die gesamte politische Lage das Management etwas vorsichtig agieren. Aufgrund des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine könne es zu steigenden Kosten und Inflationsdruck kommen, warnte der Jenoptik-Chef. Hinzu kämen Logistikprobleme. So müssten für Produkte Umwege nach Asien geflogen werden.
RWE empfiehlt Abspaltungsforderungen von Enkraft auf Hauptversammlung abzulehnen
ESSEN - Der Energiekonzern RWE stellt sich gegen die von einem aktivistischen Investor geforderte Abspaltung des Kohlegeschäfts. Vorstand und Aufsichtsrat empfehlen, einen entsprechenden Beschlussantrag von Enkraft auf der Hauptversammlung abzulehnen, hieß es am Dienstag in einer Stellungnahme des Essener Konzerns. Eine Abtrennung sei keine strategisch erfolgsversprechende Option. Es gebe aussichtsreichere Alternativen, die im Einvernehmen mit der Politik entwickelt werden könnten, wie etwa die Ausgliederung in eine Stiftung. Enkraft hatte in den vergangenen Tagen seine Forderung nach einer Aufspaltung von RWE erneuert und will die Anleger auf der Hauptversammlung am 28. April darüber abstimmen lassen, ob die Braunkohleaktivitäten abgetrennt werden sollen.
US-Krankenversicherer UnitedHealth will Pflegedienstleister LHC kaufen
EDEN PRAIRIE/LAFAYETTE - Der US-Krankenversicherer UnitedHealth will sein Servicegeschäft mit einer milliardenschweren Übernahme ausbauen. Die Service-Tochter Optum will die auf häusliche Pflege spezialisierte LHC Group kaufen, wie beide Unternehmen am Dienstag in Eden Prairie (Minnesota) und Lafayette (Louisiana) mitteilten. Beide Unternehmen hätten sich auf einen Kaufpreis von 170 US-Dollar je LHC-Aktie geeinigt. Das entspricht einem Gesamtpreis von knapp 5,4 Milliarden Dollar (rund 4,9 Mrd Euro).
Konsortium um Hedgefonds Elliott übernimmt Marktforscher Nielsen
NEW YORK - Der Marktforscher Nielsen wechselt in die Hände von Finanzinvestoren. Ein Konsortium, an dem auch der Hedgefonds Elliott beteiligt ist, will das Unternehmen für rund 16 Milliarden US-Dollar inklusive Schulden übernehmen, wie Nielsen am Dienstag in New York mitteilte. Nielsen habe dabei eine endgültige Vereinbarung über einen Kaufpreis von 28 Dollar je Aktie in bar unterzeichnet. Der Verwaltungsrat unterstütze die Übernahme durch das Konsortium, dem neben der Elliott-Gesellschaft Evergreen Coast Capital auch der Finanzinvestor Brookfield Business Partners angehöre.
Cancom will Umsatz und Gewinn weiter steigern - Dividende erhöht
MÜNCHEN - Der IT-Spezialist Cancom will nach deutlichen Zugewinnen im vergangenen Jahr auch 2022 seinen Wachstumskurs fortsetzen. Dazu beitragen sollen sowohl das IT-Projektgeschäft als auch der Bereich Cloud-Lösungen. Die Aktionäre dürfen sich für 2021 auf eine höhere Dividende freuen.
Gewerbeimmobilien-Spezialist Aroundtown ringt noch mit Corona-Folgen
LUXEMBURG - Der Gewerbeimmobilien-Spezialist Aroundtown hat auch 2021 die Folgen der Corona-Pandemie zu spüren bekommen. Für das laufende Jahr zeigt sich das Management vorsichtig. Für 2022 wird ein operativer Gewinn von 350 bis 375 Millionen Euro angepeilt, wie das im MDax notierte Unternehmen am Dienstag in Luxemburg mitteilte. Der Aktienkurs drehte nach anfänglichen Gewinnen ins Minus. Zuletzt büßte das Papier rund ein Prozent ein und gehörte damit zu den wenigen Verlierern im MDax.
Adesso peilt Umsatz- und Gewinnplus an - Aktie legt zu
DORTMUND - Wegen des anhaltenden Digitalisierungstrends rechnet der IT-Dienstleister Adesso im laufenden Jahr mit einem kräftigen Wachstum - wenn auch nicht mehr so schnell wie zuletzt. Zudem soll der operative Gewinn weiter zulegen. Direkte negative Effekte aus dem Krieg in der Ukraine erwartet der SDax-Aufsteiger vorerst nicht. Die Prognose liegt im Rahmen dessen, was Experten erwartet hatten. An der Börse fiel die Reaktion positiv aus.
Wacker Chemie will schneller wachsen - Analyst lobt Ziele für 2030
LONDON/MÜNCHEN - Wacker Chemie will in den kommenden Jahren kräftig vom Fokus auf Spezialchemikalien und Biotech-Produkte sowie von Geschäften mit der Halbleiterindustrie profitieren. Konzernchef Christian Hartel will damit ein rund doppelt so schnelles Wachstum erzielen wie im historischen Schnitt. Den Aktionären gefiel das, die Aktie zog am Dienstagmorgen deutlich an.
rtr/dpa-AFX