Analyst Craig Erlam vom Handelshaus Oanda sprach von einem großen Schritt in die richtige Richtung. Die USA befürchten, dass die jüngsten Truppenbewegungen entlang der ukrainischen Grenze der Vorbereitung eines Krieges dienen. Russland weist das zurück.

Der Dax übersprang wieder die Marke von 15 400 Punkten und schloss 1,98 Prozent im Plus bei 15 412,71 Punkten, nachdem er zu Wochenbeginn noch rund 2 Prozent eingebüßt hatte. Der MDax der mittelgroßen Werte zog am Dienstag um 2,24 Prozent auf 33 465,75 Punkte an.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bekräftigte derweil in Moskau die Bereitschaft zu einer friedlichen Lösung der Spannungen mit Russland. Die internationalen diplomatischen Zahnräder drehten sich weiter auf Hochtouren und versuchten die Situation im Ukraine-Konflikt zu entspannen, wovon der Dax profitiere, erläuterte Marktbeobachter Andreas Lipkow vom Online-Broker Comdirect.

Was am Dienstag an der Börse außerdem wichtig war


Intel will Halbleiterhersteller Tower für rund 5,4 Milliarden Dollar kaufen
Der US-Chipriese Intel hat sich mit dem israelischen Halbleiter-Hersteller Tower Semiconductor auf eine Übernahme geeinigt. Der Deal summiert sich voraussichtlich auf rund 5,4 Milliarden US-Dollar (4,76 Mrd Euro), wie Intel am Dienstag in Santa Clara mitteilte. Die Unternehmen hoffen auf einen Abschluss des Deals binnen zwölf Monaten, wobei die Zustimmung von Towers Aktionären und den Aufsichtsbehörden noch aussteht. Zuvor hatte das "Wall Street Journal" über die bevorstehende Übernahme berichtet.

Engie verdient dank hoher Energiepreise deutlich mehr und erhöht Dividende
Der französische Energiekonzern Engie hat im vergangenen Jahr seinen Gewinn dank hoher Energiepreise deutlich gesteigert. Die Aktionäre sollen daher mit 0,85 Euro je Aktie eine erheblich höhere Dividende bekommen, teilte das Unternehmen am Dienstag in Paris mit. Für das Vorjahr hatte Engie noch je 0,53 Euro gezahlt.

Rohstoffkonzern Glencore legt Corona-Krise mit Milliardengewinn ad acta
Der Bergbaukonzern Glencore hat 2021 die Belastungen aus dem ersten Jahr der Corona-Krise hinter sich gelassen. Der weltweite Hunger nach Rohstoffen und die Lieferkettenprobleme trieben die Preise für viele Metalle des Unternehmens auf Rekordniveaus. Mit dem Sprung um 84 Prozent auf 21,3 Milliarden Dollar (18,8 Mrd Euro) erreichte das um Sonderposten bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) vorläufigen Berechnungen zufolge den höchsten Wert in der Geschichte des Unternehmens, wie Glencore am Dienstag in Baar in der Schweiz bekanntgab.

Conti-Konkurrent Michelin arbeitet wieder so profitabel wie vor der Krise
Der französische Reifenhersteller Michelin hat im vergangenen Jahr bei der Profitabilität wieder zu Vor-Corona-Zeiten aufgeschlossen. Der Umsatz kletterte 2021 gegenüber dem Vorjahr um 16 Prozent auf 23,8 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Montag in Clermont-Ferrand mitteilte. Das operative Ergebnis legte um fast 60 Prozent auf 2,97 Milliarden Euro zu - das entsprach einer operativen Marge von 12,5 Prozent wie im Jahr 2019. Im von Corona-Lockdowns belasteten Jahr 2020 war die Marge auf 9,2 Prozent abgerutscht. Michelin hat 2021 rund 12 Prozent mehr Reifen verkauft als im Vorjahr und auch von Preiserhöhungen profitiert.

Texas klagt gegen Facebook-Konzern Meta wegen Gesichtserkennungs-Funktion
Der US-Bundesstaat Texas klagt gegen den Facebook-Konzern Meta wegen dessen Umgang mit biometrischen Daten. Dabei geht es um die frühere Funktion, bei der Facebook-Nutzer automatisch in Fotos erkannt wurden. Texas wirft Meta in einer am Montag eingereichten Klage Verstöße gegen zwei Gesetze des Bundesstaates vor. Die in den vergangenen Wochen bereits stark unter Druck geratene Aktie des Meta-Konzerns lag am Montag im US-Handel zuletzt 1,1 Prozent im Minus.

Neuer Peloton-Chef dämpft Verkaufsaussichten
Der neue Chef der Fitnessgeräte-Firma Peloton hat Spekulationen über einen Verkauf des einstigen Corona-Gewinners einen Dämpfer verpasst. Er würde nicht von Kalifornien nach New York ziehen, wenn er von einer Übernahme in absehbarer Zukunft ausgehen würde, sagte Barry McCarthy der "Financial Times". Die Peloton-Aktie verbuchte nach Veröffentlichung der Äußerungen am Montag ein Minus von rund sechs Prozent im späten US-Handel. Anleger hatten den Kurs nach Medienberichten über ein Kaufinteresse unter anderem von Amazon und Nike stark steigen lassen.

dpa/AFX