Das "Ja" der SPD-Mitglieder zu einer großen Koalition hat am Montag für Erleichterung gesorgt. Aber: Auf die Stimmung drückten hingegen etwas die Angst vor einem Handelskrieg zwischen den USA und Europa und der Ausgang der Wahlen in Italien. "Die Nervosität in Sachen Politik hat nach den Wahlen in Italien und Trumps neuerlichen protektionistischen Ideen in Richtung Autoindustrie nicht nachgelassen", sagte Marktanalyst Jochen Stanzl vom Brokerhaus CMC Markets der Nachrichtenagentur Reuters. "Da kann auch die Zweidrittelmehrheit der SPD-Mitglieder für eine große Koalition nichts kompensieren."

Die anderen deutschen Indizes gewannen ebenfalls. Der Nebenwerteindex MDax schloss 1,4 Prozent im Plus bei 25.586,29 Punkten. Für den Technologieindex TecDax ging es um 2,2 Prozent auf 2.537,36 Zähler nach oben. Dem Tech-Barometer gaben vor allem die hohen Kursgewinne von Siltronic Schub. Der Waferhersteller begeisterte die Anleger mit einer überraschend guten Prognose. Das Papier schoss zeitweise um zwölf Prozent nach oben. Der Kleinwerteindex SDax stieg um 1,1 Prozent auf 11.846,02 Punkte.

Auf Unternehmensseite standen die Autobauer im Fokus. Nach der Ankündigung von Strafzöllen auf Stahl und Aluminum drohte US-Präsident Donald Trump, die Importe von europäischen Autobauern mit Strafabgaben zu belegen. Die Aktien von BMW, Daimler und VW gaben um bis zu 2,6 Prozent nach. Die Dax-Konzerne hatten zuletzt ihre Marktanteile in den USA gesteigert.

An der Wallstreet starteten die US-Börsen schwächer in den Handel. Die Angst vor den Folgen eines möglichen Handelskrieges belastete. Zur Stunde konnten sich die Kurse wieder etwas erholen. Der Standardwerteindex Dow Jones notierte zuletzt mit 0,5 Prozent im bei 24.661,80 Punkten. Der breit gefasste S&P 500 stieg um 0,6 Prozent auf 2.706,81 Zähler. Für den technologielastigen Nasdaq ging es um 0,5 Prozent auf 7.293,66 Punkte nach oben.

Die Aufmerksamkeit der US-Händler zog XL Group auf sich. Der französische Konkurrent Axa will den Konzern für 12,4 Milliarden Euro kaufen. Das Papier des US-Rückversicherers schoss um zeitweise 29 Prozent nach oben.

Am Devisenmarkt gaben die politischen Ereignisse keine Impulse. Der Eurokurs blieb nach leichten Schwankungen auf dem Niveau vom Freitag. Die Gemeinschaftswährung kostete am Nachmittag 1,2317 US-Dollar.