Der DAX hat zum Auftakt in die neue Handelswoche seinen Rekordkurs gehalten. Anleger ließen sich von den Sorgen wegen steigender Corona-Infektionszahlen und drohender Lockdowns nicht einschüchtern. Die Wucht der vierten Welle in den kommenden Wochen könnte allerdings zum größten Hindernis für die Jahresendrally werden, mahnte der Kapitalmarktexperte Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets.
Am Montag markierte der DAX erneut eine Bestmarke und übertrag die bisherige um wenige Zähler. Auf Unternehmensseite war zum Wochenstart auch einiges geboten. So stürzte die Secunet-Aktie um fast ein Fünftel ein. Eine pessimistischere Unternehmensprognose vergraulte die Anleger. Ein Händler sagte, der Ausblick sei katastrophal.
Gewinner im DAX war am Montag die Zalando-Aktie mit einem Plus von rund 4.2 Prozent. Sie profitierten ebenso wie der Online-Möbelhändler Home24 und Westwing von der Furcht vor neuen Einschränkungen angesichts rasant steigender Corona-Zahlen. Bleiben Geschäfte geschlossen, kaufen Verbraucher ihre Utensilien im Internet. Home24 gewannen 13,2 Prozent, Westwing verteuerten sich um 7,7 Prozent.
Schlusslicht war die Deutsche Telekom-Aktie mit einem Verlust von rund 1,4 Prozent.
Was am Montag an der Börse außerdem wichtig war
Airbus erhält Großaufträge auf Dubai-Messe - Aktie gefragt
Der Flugzeugbauer Airbus hat auf der Luftfahrtmesse in Dubai den größten Auftrag seit Beginn der Corona-Pandemie erhalten. Zum Start der Messe am Sonntag bestellte das US-Unternehmen Indigo Partners für seine Billigflug-Beteiligungen Wizz Air (Ungarn), Frontier (USA), Volaris (Mexiko) und Jetsmart (Chile/Argentinien) insgesamt 255 Airbus-Jets aus der A321neo-Reihe. Darunter sind 29 Exemplare in der neuen Langstreckenversion A321XLR. Am Montag kündigte zudem der Flugzeugfinanzierer Air Lease Corporation (ALC) den Kauf von 111 Maschinen an - darunter die neue Frachtversion des Airbus-Großraumjets A350.
RWE plant Milliarden-Investitionen bis 2030 - erhöht Prognose für 2022
Der Energiekonzern RWE will bis zum Ende des Jahrzehnts Milliarden in erneuerbare Energien stecken und blickt optimistischer auf das kommende Jahr. Pro Jahr sollen durchschnittlich fünf Milliarden Euro brutto in das Kerngeschäft investiert werden, teilte der Dax -Konzern am Montag beim Kapitalmarkttag in Essen mit. Bis 2030 summieren sich die Bruttoinvestitionen damit auf 50 Milliarden Euro, netto sind es laut RWE 30 Milliarden. Die Aktie legte zu.
Talanx nimmt sich für 2022 ersten Milliardengewinn vor
Der Versicherer Talanx wird trotz hoher Schäden durch die Flutkatastrophe in Europa optimistischer für das laufende Jahr. 2022 will Vorstandschef Torsten Leue beim Nettogewinn dann erstmals die Milliardenschwelle knacken, wie Talanx am Montag in Hannover mitteilte. Nach den verheerenden Zerstörungen durch Tief "Bernd" im Juli mussten der Versicherer und seine Rückversicherungstochter Hannover Rück zwar hohe Schäden begleichen. Allerdings holten sie sich einen Großteil von anderen Rückversicherern zurück - und kamen glimpflich davon.
Nutzfahrzeugzulieferer SAF-Holland mit Umsatz- und Gewinnsprung
Der Nutzfahrzeugzulieferer SAF-Holland bleibt nach einem Umsatz- und Gewinnsprung zuversichtlicher für das Gesamtjahr. "Die positive Geschäftsentwicklung hat sich auch im dritten Quartal fortgesetzt", sagte Unternehmenschef Alexander Geis am Montag bei Vorlage der Neunmonatszahlen in Bessenbach bei Aschaffenburg. Auch für das vierte Quartal rechnet der Manager mit einer anhaltend hohen Kundennachfrage nach Trailerachsen sowie einer hohen Auslastung der Produktionskapazitäten.
Encavis wächst weiter kräftig - Jahres- und Mittelfristziele bestätigt
Der Solar- und Windpark-Betreiber Encavis ist in den ersten neun Monaten dank neuer Solarparks in Spanien weiter gewachsen. Diese konnten die witterungsbedingten Rückgänge mehr als ausgleichen. Der Umsatz sei um elf Prozent auf 259 Millionen Euro gestiegen, teilte das im SDax notierte Unternehmen am Montag in Hamburg mit. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (operatives Ebitda) legte um rund acht Prozent auf 195 Millionen Euro zu. Die Aktie rutschte am Montagmorgen rund zwei Prozent ins Minus.
IT-Spezialist Secunet rechnet 2022 mit Einbußen - Aktie rutscht ab
Beim IT-Sicherheitsdienstleister Secunet Security Networks sind die Jahre mit zum Teil hohen Wachstumsraten offenbar erst einmal vorbei. Wegen einer nicht mehr ganz so schwungvollen Nachfrage nach mobilen Arbeitsplätzen kündigte der Konzern am Freitagabend in Essen an, dass er im kommenden Jahr mit einem Umsatzrückgang rechnet. An der Börse führte dies zu einem Ausverkauf bei dem zuletzt stark gestiegenen Papier.
Vantage Towers erlöst dank neuer Mietverträge mehr
Neue Mietverträge und Preiserhöhungen haben der Vodafone -Funkturm-Gesellschaft Vantage Towers im ersten Halbjahr mehr Umsatz beschert. Zudem sieht sich das Unternehmen auf gutem Weg, die mittelfristige Vermietungsquote seiner Türme zu erreichen. Die Vantage-Aktie stieg am Vormittag zunächst bis auf 29,93 Euro, drehte dann aber und verzeichnete zuletzt Kursverluste.dpa-AFX/rtr/ak