Sorgen um die hohe Inflation haben den DAX am Mittwoch belastet. Nach den vergangenen beiden starken Börsentagen ließen es die Anleger im Leitindex am Tag vor den geldpolitischen Beratungen der Europäischen Zentralbank (EZB) ruhiger angehen.

Auch an den US-Börsen an der Wall Street starteten die Anleger langsamer in den Handel. Der US-Leitindex Dow Jones gab zur US-Markteröffnung um 0,2 Prozent nach. "Die Firmenbilanzen sind sehr ermutigend, die Bewertungen aber bereits hoch", sagte Anlagestratege Sebastien Galy von der Vermögensverwaltung der Nordea Bank. Der Google-Mutterkonzern erzielte im angelaufenen Quartal angesichts starker Geschäfte mit Online-Werbung und hoher Nachfrage der Verbraucher einen Rekord-Gewinn und übertraf die Erwartungen der Analysten.

Hierzulande stand auf Unternehmensseite die Deutsche Bank im Fokus der Investoren. Das größte deutsche Geldhaus gab bekannt, das fünfte Quartal in Folge einen Gewinn erzielt zu haben. Am Aktienmarkt war die Reaktion dennoch enttäuschend: Der Kurs gab sechs Prozent nach. Die Ertragsprognose erfüllte Analysten zufolge die Erwartungen nicht.

Was am Mittwoch an der Börse außerdem wichtig war


BASF hebt nach starkem Quartal Jahresziele erneut an - Aktie verliert
Die Geschäfte des weltgrößten Chemiekonzerns BASF laufen dank einer guten Nachfrage und höheren Preisen weiter rund. Für das Gesamtjahr wird das Unternehmen deshalb optimistischer. Für 2021 erwartet BASF nun Umsätze von 76 bis 78 Milliarden Euro, wie der Dax-Konzern am Mittwoch in Ludwigshafen mitteilte. Zuvor war BASF von 74 bis 77 Milliarden Euro ausgegangen.

United-Internet-Tochter Ionos soll ab Ostern an Börse - Kurssprung
Die auf Cloud- und Webhostinggeschäfte ausgerichtete United-Internet-Tochter Ionos soll einem Bericht zufolge frühestens im kommenden Jahr an die Börse gehen. Geplant sei ein IPO (initial public offering, Erstnotiz) ab Ostern 2022, berichtete das "Handelsblatt" am Mittwoch unter Berufung auf Finanzkreise. Dabei könnte Ionos mit Sitz in Montabaur auf eine Marktkapitalisierung von rund fünf Milliarden Euro kommen. Eine Konzernsprecherin war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

Puma kann Lieferkettenproblemen noch trotzen und wird optimistischer
Der Sportartikelhersteller Puma hat im dritten Quartal den anhaltenden Problemen in der Lieferkette getrotzt und bei Umsatz und Gewinn deutlich zugelegt. Zudem zeigte sich der Adidas-Rivale und Dax-Aufsteiger optimistischer für das laufende Jahr. Konzernchef Björn Gulden sieht für zu viel Euphorie jedoch keinen Anlass: Die Lieferprobleme, hohe Frachtkosten und die Corona-Pandemie dürften anhalten. Der Manager stimmte dabei auf ein schwächeres viertes Quartal ein.

'Dreamliner'-Probleme brocken Boeing Quartalsverlust ein
Probleme bei den "Dreamliner"-Langstreckenjets kommen den US-Flugzeugbauer Boeing teuer zu stehen. Die notwendigen Nacharbeiten und die gedrosselte Produktion dürften zusammen mit etwa einer Milliarde US-Dollar (862 Mio Euro) zu Buche schlagen, teilte der Airbus-Rivale am Mittwoch in Chicago mit. Auch deshalb rutschte Boeing im dritten Quartal wieder in die roten Zahlen: Unter dem Strich stand ein Verlust von 132 Millionen Dollar nach einem Minus von 466 Millionen ein Jahr zuvor. Im zweiten Quartal hatte Boeing erstmals seit 2019 wieder einen Gewinn erzielt. Analysten hatten im Schnitt auch diesmal schwarze Zahlen erwartet.

Googles Werbegeschäft läuft auf Hochtouren
Die Google-Mutter Alphabet profitiert weiterhin enorm von der Digitalisierung des Lebens in der Corona-Pandemie. Im vergangenen Quartal stieg der Umsatz des Internetkonzerns im Jahresvergleich um 41 Prozent auf gut 65,1 Milliarden Dollar (56,1 Mrd Euro). Beim Gewinn gab es einen Sprung von 11,2 auf 18,9 Milliarden Dollar, wie Alphabet nach US-Börsenschluss am Dienstag mitteilte.

Cloud-Boom verhilft Microsoft zu kräftigem Gewinnsprung
Der Software-Riese Microsoft hat im vergangenen Geschäftsquartal dank seiner florierenden Cloud-Dienste prächtig verdient. Der Nettogewinn kletterte in den drei Monaten bis Ende September im Jahresvergleich um 48 Prozent auf 20,5 Milliarden Dollar (17,7 Mrd Euro), wie der Konzern am Dienstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Der starke Anstieg war aber auch einer milliardenschweren Steuergutschrift geschuldet. Die Erlöse des Unternehmens wuchsen um 22 Prozent auf 45,3 Milliarden Dollar. Die Zahlen übertrafen die Erwartungen, die Aktie legte nachbörslich zunächst leicht zu.

Getränkekonzern Coca-Cola wächst kräftigt - Gewinnausblick angehoben
Der Getränkeriese Coca-Cola hat sich im dritten Quartal weiter von der Corona-Pandemie erholt. Für das Gesamtjahr wird Konzernchef James Quincey nun trotz deutlich gestiegener Rohstoffpreise etwas zuversichtlicher. Der bereinigte Gewinn je Aktie soll 2021 um 15 bis 17 Prozent zulegen nach 1,95 US-Dollar im vergangenen Jahr, wie der Dow-Konzern am Mittwoch in Atlanta mitteilte. Bislang hatte Quincey bestenfalls 15 Prozent in Aussicht gestellt. Die Aktie stieg im vorbörslichen US-Handel um fast 3 Prozent.

Cancom erhöht dank guter vorläufiger Quartalszahlen Prognose
Der IT-Dienstleister Cancom wird angesichts vielversprechender Eckdaten zum dritten Quartal optimistischer für das Gesamtjahr. Das Management gehe nun von einem "sehr deutlichen" Wachstum bei Umsatz, Rohertrag und dem operativen Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) aus, teilte das Unternehmen am Mittwoch in München mit. Bislang war ein "deutliches Wachstum" prognostiziert worden. Die Aktie legte zunächst über 2 Prozent zu, gab die Gewinne aber dann wieder ab und notierte zuletzt bei knapp 60 Euro.

rtr/dpa-AFX/fh