von Andreas Büchler




Chart 1 - DAX im Intraday-Chart







Ende der vergangenen Woche pendelte sich der DAX wieder in die Tradingrange der Vortage zwischen 9600 und 9900 Punkten ein. Dabei hatte er vor zwei Tagen, während der Sitzung und anschließenden Pressekonferenz der Europäischen Zentralbank (EZB) diese Handelsspanne noch durch starke Kursschwankungen auf beiden Seiten durchbrochen. Auf der Unterseite stoppten die Notierungen dabei erst an ihrem Monatsdurchschnittswert (blaue Kurve). Dieses Kursmittel ist dadurch erneut als Unterstützung bestätigt worden, die auch als 21-Tage-Linie bekannte Kurve ist inzwischen weiter angestiegen und bildet zum Wochenauftakt bereits um 9500/9550 eine weitere Unterstützung bildet. Erst wenn der Index darunter einbrechen sollte, trübt sich die kurzfristige Prognose ein.

Doch auch auf der Oberseite waren die Ausschläge vor zwei Handelstagen stark, knapp unter der 10.000er-Marke stoppte der Markt erst. Hier liegt auch heute die Obergrenze des von uns anhand vergangener Schwankungen berechneten Kurskorridors. Leichte Ausschläge darüber sind möglich, aber viel mehr Platz ist am Montag nicht. Auch mittelfristig ist durch die nächste Widerstandszone bei 10.120/10.170 eine Grenze gesetzt. Sie bildet das nächste Kursziel nach Norden - an ihrem oberen Rand wäre der DAX rund sechs Prozent von seinem Monatsdurchschnitt entfernt, was in der Vergangenheit (blauer Indikator unter dem Tageschart auf Seite 2) häufig das weitere Potenzial limitierte.

Darüber hinaus besteht aus der übergeordneten Perspektive des Tagescharts unverändert ein intakter Abwärtstrend, der anhand einer Serie fallender Zwischentiefs und Zwischenhochs seit Anfang 2015 gut erkennbar ist. Anleger sollten vorerst daher nicht allzu optimistisch agieren, und sich eher auf kleine Kursgewinne bis zu den kurzfristigen Obergrenzen freuen.

Dazu kommt die markttechnische Situation an der Wall Street: Der US-Leitindex S&P 500 ist an seinem 200-Tage-Durchschnittskurs (violette Kurve im Chart auf Seite 4) angekommen. Er hat sich zudem auch schon um mehr als vier Prozent von seinem Monatsmittelwert nach oben abgesetzt. In der Vergangenheit folgte daraufhin noch eine kleine Rest-Rally (senkrechte Markierungen im Chart auf Seite 4), dann aber kam es zu einer größeren Korrektur. Da die Kurse diesseits des Atlantiks stark mit den Börsen in den USA korrelieren, ist auch von dieser Seite bald Gegenwind zu erwarten.



Chart 2 - Tageschart mit Abstand zum 21-Tage-Durchschnittskurs





Der Tageschart liefert einen länger zurück reichenden Blick auf den Kursverlauf des Deutschen Aktienindex. Hier werden Kursmarken erkennbar, an denen es in den vergangenen Monaten und Jahren zu mehreren Wendepunkten gekommen ist (mittelfristige Unterstützungen und Widerstände). Sie sind oft stärker als die nur vorüber gehend wirksamen Chartniveaus im Fünf-Minuten- oder Ein-Stunden-Chart auf der ersten Seite der Analyse.



Chart 3 - Wochenchart mit Abstand zum 200-Tage-Durchschnittskurs





Für langfristig denkende Anleger sind Wochen- oder Monatscharts am wichtigsten. Sie blendet die Tagesschwankungen des Marktes aus und zeigen die Tendenz aus einer übergeordneten Perspektive. Kommt es hier zu einem Trendwechsel oder einem Verkaufssignal, hat dies oft nachhaltige Auswirkungen.



Chart 4 - Spezialchart

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Unterstützungen und Widerstände






























































Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.

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