Für die Ermittlung wahrscheinlicher Umkehrpunkte des auf einem Allzeithoch notierenden DAX bleiben aktuell nur noch wenige verlässliche Methoden übrig. Auf einer kurzfristigen Zeitebene bewährt hat sich beispielsweise der anhand vergangener Schwankungen berechnete Prognose-Korridor, dessen Obergrenze (dunkelgrau) nur in zehn Prozent aller Fälle überschritten wird und aktuell bei rund 12.960 Punkten verläuft. In nur einem Prozent des Untersuchungszeitraums brachen die Kurse sogar über den zweiten Korridor-Rand bei derzeit 13.100 nach Norden aus, doch schon die erstgenannte Schranke dürfte nach der bereits lange dauernden Aufwärtswelle kaum mehr zu überwinden sein. Im Laufe der Zeit steigt sie allerdings weiter an, wodurch frisches Aufwärtspotenzial entsteht.

Als Hilfreich könnte sich der Prognose-Korridor auch bald auf der Unterseite erweisen: Bei derzeit 12.320 Punkten stellt seine südliche Begrenzung derzeit das erste wahrscheinliche Korrekturziel dar. Dieses fällt mit dem im Chart erkennbaren Wendepunkt bei 12.375/12.390 zusammen, dass sich aus dem ehemaligen Allzeithoch des Jahres 2015 ableitet und daher noch in den Köpfen vieler Marktteilnehmer eine präsente Kursmarke darstellt.

Auf Seite 2: Auch der Tageschart ist nützlich bei der Zielermittlung







Auch der Tageschart ist nützlich bei der Zielermittlung: Die Obergrenze des hier erkennbaren Aufwärtstrends (grün) bei 12.800 dürfte auch in den kommenden Tagen ein limitierender Faktor bleiben, auch wenn ein Ausbruch nach oben mit einer geringen Wahrscheinlichkeit möglich bleibt. Im Vergleich zu anderen Indizes ist der DAX mit einem Abstand von etwas mehr als drei Prozent zu seinem Monatsdurchschnitt auch erst leicht überhitzt, in der Vergangenheit waren Werte bis fünf Prozent messbar (blauer Indikator unter dem Chart). Der schwach überkaufte Marktzustand in Kombination mit der jetzt erreichten Trendkanal-Obergrenze lässt größere Ausflüge nach Norden aber zunächst kaum erwarten.

Auf Seite 3: Ein Rückfall unter diese Marke wäre ein erstes Warnsignal:







Ein Rückfall unter die im feiner aufgelösten 5-Minuten-Intradaychart der Vorwochen erkennbare erste Unterstützung um 12.645 wäre ein frühes Warnsignal für eine bevor stehende Korrektur. Frühestens bei 12.480 folgt dann die nächste potenzielle Haltezone. Auch weiterhin bleibt eine Wette darauf nur etwas für risikofreudige Trader, da konkrete Verkaufssignale noch Mangelware sind und gegen den übergeordneten Aufwärtstrend spekuliert wird. Passende Papiere dafür zeigen wir wie immer am Ende der Analyse.

Unterstützungen und Widerstände



Chartmarken Niveau Typ Stärke
Widerstand 2 12.960/13.100 kurzfristiges statistisches Maximalziel mittel
Widerstand 1 12.800 Aufwärtstrend stark
Unterstützung 1 12.645/12.650 horizontal schwach
Unterstützung 2 12.460/12.500 horizontal mittel


Trading-Ideen



Trading-Ideen
Spekulation auf steigende Kurse
Basiswert DAX
Produktvorstellung Turbo Bull
WKN HU755L
Emittent HypoVereinsbank
Laufzeit 29.09.2017
Basispreis 11.325
Knock-Out-Schwelle 11.325
Hebel 10,9
Kurs in EUR 11,73
Spekulationauf fallende Kurse
Basiswert DAX
Produktvorstellung Turbo Bear
WKN HU91JZ
Emittent HypoVereinsbank
Laufzeit 29.09.2017
Basispreis 13.590
Knock-Out-Schwelle 13.590
Hebel 11,0
Kurs in EUR 11,31


Andreas Büchler ist Herausgeber des Index Radar Magazins, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Er ist zudem Gründer und Partner der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.

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