"Die Marktteilnehmer sind weiterhin nervös", kommentierte Experte Andreas Lipkow von Comdirect. Sie versuchten, sich bestmöglich zu positionieren. Da die geopolitische und konjunkturelle Gemengelage zurzeit nicht für Technologieaktien spreche, hemme dies aber zugleich den Gesamtmarkt. Bisherige Risiken wie Inflation, steigende Renditen, Lieferkettenprobleme, stockende Konjunkturerholung und der Krisenkonzern Evergrande belasten die Märkte weiterhin.

Der Ölpreis steigt derweil weiter. Im Zuge der Konjunkturerholung sind auch die Kohle- und Gaspreise deutlich gestiegen, was Öl als Brennstoff für die Stromerzeugung attraktiver macht. Das treibt die Rohölmärkte nach oben. Ein Ende der Rally ist Börsianern zufolge nicht in Sicht.

Unter den Einzelwerten machte vor allem Hellofresh auf sich aufmerksam. Der Kochboxenlieferant war mit mehr als fünf Prozent Minus das Schlusslicht im DAX. Als Gewinner ging Daimler, gefolgt von Siemens Energy und BMW aus dem Handel.

Was am Montag an der Börse außerdem wichtig war


Adler Group findet mit LEG Interessenten für Wohnimmobilienportfolio
Die jüngst in schwieriges Fahrwasser geratene Adler Group geht mit dem angestrebten Verkauf eines Immobilienportfolios an die LEG Immobilien in die Offensive. Mehr als 15 000 Wohneinheiten sollen demnach - vorbehaltlich der üblichen Prüfung des Bestandes - veräußert werden, wie beide Unternehmen am Montag mitteilten. Die Transaktion basiert laut Adler auf einer Immobilienbewertung in Höhe von knapp 1,5 Milliarden Euro, was über dem zum Halbjahr ausgewiesenen Buchwert liege. Die Aktie der Adler Group profitierte im frühen Handel nur kurz von dem geplanten Verkauf und verlor zuletzt rund ein Prozent an Wert.

Merck & Co beantragt Notfall-Zulassung für Corona-Medikament
Der US-Pharmakonzern Merck & Co und sein Partner Ridgeback wollen ihr Corona-Medikament in den USA mit einer Notfallzulassung schnell zum Einsatz bringen. Die Unternehmen hätten einen entsprechenden Antrag für ihr Medikament Molnupiravir bei der US-Gesundheitsbehörde FDA eingereicht, teilten sie am Montag in Kenilworth und Miami mit. Damit könnten die Tabletten zur ersten oral verabreichten Arznei zur Behandlung von Covid-19 werden. Das Medikament soll bei Erwachsenen mit einer leichten bis mittelschweren Covid-19-Erkrankung zum Einsatz kommen, denen schwere Symptome oder auch ein Krankenhausaufenthalt drohen. Die Arznei soll das Risiko einer Krankenhauseinweisung oder eines Todes der Patienten um etwa die Hälfte senken.

Astrazeneca: Gute Test-Resultate bei Covid-19-Antikörperbehandlung
Der Pharmakonzern Astrazeneca hat nach eigenen Angaben mit einem Antikörper-Präparat gute Resultate bei der Behandlung von Corona-Erkrankten erzielt. Wie das Unternehmen am Montag mitteilte, reduzierte das Mittel AZD7442 die Fälle von schwerer Erkrankung und Tod bei Covid-19-Erkrankten um die Hälfte, wenn es innerhalb von sieben Tagen nach Beginn der Symptome verabreicht wurde. Wurde das Mittel innerhalb von fünf Tagen gespritzt, war die Zahl der schwer Erkrankten oder Gestorbenen sogar um 67 Prozent niedriger als in der Vergleichsgruppe, die ein Placebo-Mittel erhielt.

Kreise: Bayer peilt bei ESP-Verkauf 2 Milliarden Euro an
Der Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer peilt für den Verkauf seiner Sparte "Environmental Science Professional" (ESP) Kreisen zufolge einen Preis von zwei Milliarden Euro an. Zahlreiche Finanzinvestoren, unter ihnen auch Blackstone und CVC, erwögen Gebote, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.

RWE-Chef Krebber erwartet höhere Strom- und Gaspreise
Der Vorstandschef des Energiekonzerns RWE, Markus Krebber, rechnet für die Endverbraucher damit, "dass Strom und Gas in den nächsten Jahren teurer werden". Wie stark der Anstieg ausfallen werde, lasse sich heute noch nicht sagen, sagte Krebber der "Rheinischen Post" (Samstag). "Die derzeitige Explosion der Börsenpreise hat keiner erwartet", fügte er hinzu.

Schwieriger Start in die Herbstferien: Großer Andrang an Flughäfen
Der Start der Herbstferien in mehreren Bundesländern hat vielen Flugreisenden Geduld und gute Nerven abverlangt - nicht zuletzt wegen Corona. So gab es am Flughafen Berlin Brandenburg (BER) am Wochenende ungewöhnlich lange Schlangen vor den Schaltern. Videos in den sozialen Medien zeigten am Samstag wartende Menschen quer durch die Check-in-Hallen. Manche Urlauber verpassten den Abflug. Auch an Deutschlands größtem Flughafen in Frankfurt und in Hamburg war viel los.

Symrise will nach Dax-Aufstieg neue Wachstumsfelder erschließen
Der Duft- und Aromenhersteller Symrise will nach dem Dax-Aufstieg seinen Expansionskurs vorantreiben und setzt dabei neben organischem Wachstum auf Akquisitionen. "Zukäufe bleiben ein wichtiger strategischer Hebel, um unser Portfolio zu erweitern und Wachstumsfelder zu erschließen", sagte Symrise-Vorstandschef Heinz-Jürgen Bertram der Wirtschaftszeitung "Euro am Sonntag".

Alzheimer-Mittel von Morphosys und Roche vor möglicher US-Zulassung
Der Schweizer Pharmakonzern Roche und sein Partner Morphosys können sich Hoffnung auf eine baldige Zulassung eines Alzheimer-Medikamentenkandidaten in den USA machen. So erhielt Gantenerumab den Status eines Therapiedurchbruchs, wie Roche am Freitagabend mitgeteilt hatte. Gantenerumab ist ein in Entwicklung befindlicher IgG1-Antikörper von Morphosys. Dieser soll bestimmte Ablagerungen im Gehirn entfernen, welche ein Merkmal der Alzheimer-Erkrankung sind, wie das deutsche Biotechunternehmen am Montag mitteilte. Sollte Roche das Mittel auf den Markt bringen können, wird Morphosys am Verkaufserfolg beteiligt. Die schon länger arg gebeutelten Papiere des SDax-Unternehmens legten am Montag nach Handelsstart um knapp 9 Prozent zu.

Apple geht in Berufung gegen Urteil in App-Store-Prozess
Apple versucht, die Umsetzung eines Gerichtsurteils hinauszuzögern, mit dem mehr App-Entwickler am Konzern vorbei digitale Artikel an ihre Nutzer verkaufen könnten. Apple argumentiert, dass dadurch Schaden für Verbraucher und die Integrität der App-Store-Plattform drohe, wie aus am Wochenende veröffentlichten Gerichtsunterlagen hervorgeht.

Kreise: Vonovia greift nicht zum ersten Mal nach Adler-Anteil
Der Immobilienriese Vonovia interessiert sich Kreisen zufolge nicht zum ersten Mal für den Branchenkollegen Adler Group. Ende letzten Jahres habe der Konzerne informell bei großen Anteilseignern vorgefühlt, inwiefern Transaktionen möglich seien, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Der Vorstoß sei aber schnell auf dem Abstellgleis gelandet, weil der damals wie heute größte Anteilseigner, der Luxemburger Immobilieninvestor Aggregate Holdings, von den gebotenen rund 28 Euro je Aktie nicht angetan gewesen sei. Vertreter aller drei Unternehmen wollten sich der Agentur zufolge nicht zu ihren damaligen Gesprächen äußern.

rtr/dpa-AFX/iw