Das Drama um den schwer angeschlagenen Immobilienriesen Evergrande geht weiter: Die Aktien des chinesischen Unternehmens sowie die seiner Hausverwaltung wurden an der Börse in Hongkong vom Handel ausgesetzt. Analysten verwiesen zudem auf eine weitere Zinszahlung, die der Konzern verpasst habe. Medienberichten zufolge will Evergrande nun die Mehrheit an seinem Immobilienverwalter für umgerechnet 4,4 Milliarden Euro an den Konkurrenten Hopson verkaufen. Die Sorgen um das Unternehmen verunsicherten auch die Märkte hierzulande.

Außerdem beschreibt der Börsenstatistiker Andreas Büchler von Index Radar, dass der DAX nach dem Monatsverlust von 3,6 Prozent im September nun eine wichtige Wendezone erreicht habe. Erfolge hier keine Bodenbildung, wäre das erstmals seit langer Zeit wieder ein stärkeres Schwächezeichen, welches über die nächsten Wochen hinaus wirksam wäre.

An den Rohstoffmärkten stand zu Wochenbeginn Öl im Fokus. Anleger verfolgten die Beratungen der Opec+. Zu der Organisation gehören neben den Mitgliedern des Exportkartells weitere Förderländer wie Russland. Investoren erhofften sich eine beschleunigte Ausweitung der Quoten, um den Anstieg der Energiepreise zu beenden. Analyst Jeffrey Halley vom Brokerhaus Oanda bezweifelt jedoch, dass die Opec+ von ihrem aktuellen Kurs abrücken könnte. Auch nach Aussagen von Opec+-Insidern dürfte das Kartell daran festhalten, die Fördermengen monatlich um 400.000 Barrel zu erhöhen.

Unter den Einzelwerten im DAX führte zum Handelsende die Aktie von Munich Re gefolgt von RWE und Brenntag. Als schwächster DAX-Wert ging Delivery Hero aus dem Handel.

Was am Montag an der Börse außerdem wichtig war


Adler Group prüft prüft Verkauf von Teilen des Bestandes - Aktie steigt
Der Wohnimmobilienkonzern Adler Group steht eventuell vor einer großen Neuausrichtung. Aktuell laufe "eine grundlegende Überprüfung" der strategischen Handlungsmöglichkeiten, teilte der SDax-Konzern am Montag mit. Hintergrund sei, dass man von mehreren institutionellen Interessenten Angebote für Teile des Miet-Portfolios erhalten habe.

Pfandbriefbank schlägt weitere Dividende vor - Aktie im Plus
Die Deutsche Pfandbriefbank (Pbb) will ihre Aktionäre nach der Aufhebung der EZB-Auflagen noch stärker am Gewinn beteiligen. Vorstand und Aufsichtsrat beschlossen, einer noch einzuberufenden außerordentlichen Hauptversammlung die Zahlung einer weiteren Dividende in Höhe von 32 Cent je Aktie vorzuschlagen, wie die auf die Finanzierung von Gewerbeimmobilien spezialisierte Bank am Freitagabend in Garching mitteilte.

Ex-Mitarbeiterin stürzt Facebook mit Enthüllungen in tiefe Krise
Eine Ex-Mitarbeiterin hat Facebook in die schwerste Krise seit dem Skandal um Cambridge Analytica gestürzt. Die 37-jährige Frances Haugen lieferte Schlüsselinformationen für eine Artikel-Serie im "Wall Street Journal", nach der Facebook unter erheblichen politischen Druck in den USA geriet. Darin ging es unter anderem um die Auswirkungen des Foto-Dienstes Instagram auf junge Nutzer. Haugen gab sich in am Sonntag veröffentlichten Interviews erstmals als Whistleblowerin zu erkennen. Am Dienstag soll sie im US-Senat aussagen.

Tesla trotzt Chip-Knappheit - Toyota fährt GM im US-Markt davon
Während die Autobranche unter globalen Chip-Engpässen ächzt, hat Tesla einen Auslieferungsrekord geschafft. Der US-Elektroautobauer brachte im dritten Quartal weltweit gut 241 300 Fahrzeuge zu den Kunden, gut 53 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Zugleich verwies auch Tesla am Samstag auf Herausforderungen durch die Chip-Knappheit. Der von Elon Musk geführte Konzern hatte ebenfalls Lieferverzögerungen und Produktionspausen.

Stimmung in der Autoindustrie stürzt wieder ab
Nach einem kurzen Sommerhoch wird die Stimmung in der deutschen Autoindustrie immer schlechter. Im September stürzte der Teilindex des Münchner Ifo-Instituts für die aktuelle Lage den zweiten Monat in Folge deutlich ab. Inzwischen liegt er bei nun noch 13,2 Punkten, wie die Wirtschaftsforscher am Montag mitteilten. Das sind 18,8 Punkte weniger als im August und 39,7 weniger als im Juli, als der Index ein Mehrjahreshoch erklommen hatte.

IPO: Chinesischer Eigentümer Geely bringt Autobauer Volvo an die Börse
Der chinesische Autokonzern Geely will seine schwedische Pkw-Tochter Volvo Cars wie erwartet in Stockholm an die Börse bringen. Durch neue Aktien sollen Erlöse von brutto rund 25 Milliarden schwedischen Kronen (2,5 Mrd Euro) erzielt werden, wie Volvo am Montag in Göteborg mitteilte. Geely wolle zudem einen Teil seiner Anteile platzieren. Volvo Cars soll an der Nasdaq in Stockholm notiert werden. Volvo-Chef Hakan Samuelsson bezeichnete das Vorhaben als wichtigen Meilenstein und neues Kapitel für den Pkw-Hersteller. Die Schweden wollen das Geld für den Branchenumbruch und weiteres Wachstum verwenden. Noch in diesem Jahr soll der erste Handelstag stattfinden.

rtr/dpa-AFX/iw