Chart 1 - DAX im Intraday-Chart
Die scharfe Richtungsumkehr des Marktes spricht eine eindeutige Sprache: Die Mehrheit der Marktteilnehmer nutzte die Annäherung des Index an die nächste Hürde im Chart bei 10.120/10.170 zu Gewinnmitnahmen - und zwar gleichzeitig, denn der DAX fiel genau so schnell wieder in Richtung der ersten Haltezone bei 9880/9900 zurück, wie er zuvor davon empor gestiegen war.
Dabei ist der Markt mit einem Abstand von rund 2,5 Prozent nach oben von seinem Monatsmittelkurs (blaue Kurve) eigentlich noch nicht zu stark gestiegen, Werte von bis zu fünf Prozent sind vor einer größeren Korrektur möglich. Doch auch wenn der DAX nicht überhitzt ist, so ist er doch seit dem Februar-Tief bereits 1400 Punkte gestiegen - und damit sind einige Gewinne aufgelaufen, die in einem von Unsicherheiten geprägten Marktumfeld verstärkt mitgenommen werden, wenn charttechnische Hürden erreicht werden.
Diese Entwicklung war in ähnlicher Form bereits Anfang März zu beobachten, damals stoppten die Kurse ebenfalls längere Zeit an einem Widerstand, bevor sich der Aufwärtstrend fortsetzte. Mit jedem weiteren Höhenmeter wird die Luft aber dünner für den DAX, die Atempausen werden erfahrungsgemäß dann länger. Überwindet der Markt anschließend den Widerstand, ist Luft bis 10.250 an den oberen Rand des Prognose-Korridors (graue Fläche im Chart) sowie bis an die Aufwärtstrendkanal-Obergrenze (blau gestrichelte Linie).
Davor jedoch könnte die Unterstützung/Kaufzone der Vortage bei 9875/9900 auf den Prüfstand kommen. Auch weitere Verluste, die sogar bis 9600/9700 zurück führen können, müssen mit einberechnet werden. Dort jedoch bilden der Monatsdurchschnitt, sowie die Untergrenzen von Prognose-Korridor und Aufwärtstrendkanal eine massive Haltezone, unter die es vorläufig nicht weiter nach Süden gehen sollte.
Chart 2 - Tageschart mit Abstand zum 21-Tage-Durchschnittskurs
Der Tageschart liefert einen länger zurück reichenden Blick auf den Kursverlauf des Deutschen Aktienindex. Hier werden Kursmarken erkennbar, an denen es in den vergangenen Monaten und Jahren zu mehreren Wendepunkten gekommen ist (mittelfristige Unterstützungen und Widerstände). Sie sind oft stärker als die nur vorüber gehend wirksamen Chartniveaus im Fünf-Minuten- oder Ein-Stunden-Chart auf der ersten Seite der Analyse.
Chart 3 - Wochenchart mit Abstand zum 200-Tage-Durchschnittskurs
Für langfristig denkende Anleger sind Wochen- oder Monatscharts am wichtigsten. Sie blendet die Tagesschwankungen des Marktes aus und zeigen die Tendenz aus einer übergeordneten Perspektive. Kommt es hier zu einem Trendwechsel oder einem Verkaufssignal, hat dies oft nachhaltige Auswirkungen.
Chart 4 - Spezialchart
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Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.
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