Zum Börsenstart legte der DAX ordentlich zu. Am Nachmittag lag das Börsenbarometer mit 0,9 Prozent im Plus bei 15.763 Punkten. Der deutsche Leitindex hat sich nach seinem kräftigen Rückschlag vom Rekordhoch Mitte November bei 16.290 Zählern auf rund 15.000 Punkte zum Monatsende zuletzt wieder gefangen. Er hielt, wenn auch mit Mühe, seine 200-Tage-Linie, die bei Börsianern als Gradmesser für den längerfristigen Trend gilt.

Neben der US-Notenbank werden in den kommenden Tagen auch die Währungshüter aus Europa, Großbritannien und auch Japan den weiteren geldpolitischen Kurs festlegen. Dabei treibt die Marktteilnehmer besonders um, ob die Fed in den USA bereits eine Zinswende einläutet oder nicht.

Auf Unternehmensseite standen zum Wochenbeginn einige Einzelwerte im Mittelpunkt. So standen die Papiere von Daimler Truck mit weiteren Ersteinstufungen von Analysten im Fokus. Die Nutzfahrzeugsparte von Daimler war am Freitag vom Konzern abgespalten und eigenständig an die Börse gebracht worden. Experten mögen die Anlagestory des Lkw-Marktführers mit Kurszielen von bis zu 48 Euro. Am Freitag zu 28 Euro gestartet, schossen sie inzwischen bis auf 32,855 Euro nach oben. Auch andere Kursbewegungen werden insbesondere von Analystenkommentaren getrieben. So beispielsweise der Anstieg von drei Prozent bei SAP nach einer Kaufempfehlung der UBS.

DAX-Schlusslicht war am Montag die Delivery Hero-Aktie, die mit einem Abschlag von 2,8 Prozent gehandelt wurde. Gewinner im deutschen Leitindex war die Porsche-Aktie mit einem Plus von 3,5 Prozent.

Was am Montag an der Börse außerdem wichtig war


Autobauer Daimler zu fast einem Fünftel in chinesischer Hand
Der chinesische Daimler -Partner BAIC hat sich rund zwei Jahre nach weiteren Aktienkäufen zu einer höheren Beteiligung an dem Stuttgarter Autohersteller bekannt. Nach eigenen Angaben vom Montag hält das Unternehmen bereits seit 2019 einen Anteil von 9,98 Prozent. Bisher war lediglich eine Beteiligung von 5 Prozent bekannt. Mit der höheren Beteiligung zog der Pekinger Staatskonzern nach bisher bekannten Zahlen an dem Gründer seines Konkurrenten Geely, Li Shufu, vorbei. Dieser hielt laut der Internetseite von Daimler zuletzt 9,7 Prozent der Daimler-Aktien, sodass sich der Dax -Konzern zu fast 20 Prozent in chinesischer Hand befindet.

Chipmangel: Mercedes-Benz zieht Weihnachtspause in zwei Werken vor
Wegen des Mangels an Halbleitern zieht der Autobauer Mercedes-Benz in seinen Werken Bremen und Kecskemét bei Budapest die betriebliche Weihnachtspause vor. In Bremen solle die Produktion am 10. Januar wieder starten, in einzelnen Bereichen sogar früher, berichtete eine Unternehmenssprecherin am Montag. In Kecskemét werde die Fertigung ebenfalls in der zweiten Januarwoche wieder aufgenommen. Die Pausen werden demnach unter anderem für Wartungsarbeiten genutzt.

Aktivisten demonstrieren bei Biontech für Freigabe der Patente
Mehrere Menschen haben am Montag vor den Toren des Hauptsitzes von Biontech in Mainz für die Freigabe der Patente auf Corona-Impfstoffe und -Medikamente demonstriert. Die Kundgebung sei problemlos verlaufen, sie habe auch keine Auswirkungen auf den Verkehr gehabt, sagte ein Polizeisprecher in Mainz. Die 18 Aktivisten der Gruppe Attac forderten, Konzerne müssten ihre Profitinteressen zurückstellen und zum Wohl der Menschheit handeln. Der Patentschutz auf Produkte rund um Covid-19 müsse daher zeitweilig ausgesetzt werden. Biontech liefert wie andere Hersteller auch seine Impfstoffdosen an arme Länder zum Selbstkostenpreis.

Insolvenzverwalter will Wirecard-Bilanzen für nichtig erklären lassen
Das Münchner Landgericht wird in dieser Woche im Wirecard -Skandal eine Klage von großer Bedeutung für Aktionäre und Finanzamt verhandeln: Insolvenzverwalter Michael Jaffé will die mutmaßlich gefälschten Wirecard-Jahresbilanzen 2017 und 2018 für nichtig erklären lassen. Der Anwalt will darüber hinaus auch die Beschlüsse der Hauptversammlungen anfechten, auf denen die Aktionäre die Dividendenzahlungen für diese beiden Jahre abgesegnet hatten. Verhandelt wird die Zivilklage an diesem Donnerstag, wie das Landgericht München I am Montag mitteilte. Ein Urteil wird nicht erwartet.

Commerzbank fordert von Firmenkunden Bemühungen um Kohleausstieg
Die Commerzbank gewichtet Klima- und Umweltschutz in ihren Geschäften künftig stärker. Bestandskunden, die aktuell mindestens 20 Prozent ihres Umsatzes oder ihrer Stromerzeugung mit Kohle erzielen, gibt das Geldhaus bis 2025 Zeit, einen Plan für den Kohleausstieg bis 2030 zu erarbeiten. "Wir unterstützen unsere Kunden bei ihrer Transformation und wollen ihnen dafür auch die notwendige Planungssicherheit geben. Sehen wir auf Kundenseite jedoch keine konkreten Anstrengungen, das Geschäftsmodell nachhaltig auszurichten, werden wir die Geschäftsbeziehung beenden", kündigte Firmenkundenchef Michael Kotzbauer am Montag an.

Nach Übernahme: Deutsche-Wohnen-Chef lehnt Posten bei Vonovia ab
Nach der erfolgreichen Übernahme von Deutsche Wohnen durch Vonovia läuft die Fusion der beiden Vorstände der Immobilienkonzerne anders als zunächst geplant ab. Der Deutsche-Wohnen-Chef Michael Zahn wird nicht der Vorstandsvize von Vonovia, wie der Dax-Konzern am Montag in Bochum mitteilte. Laut Mitteilung lehnte Zahn den Posten ab.

Frankfurter Flughafen kommt weiter aus dem Corona-Tief
Die Öffnung der USA für Reisende aus Europa hat den Frankfurter Flughafen im November ein weiteres Stück aus dem Corona-Tief geholt. Der Flughafenbetreiber Fraport zählte im abgelaufenen Monat rund 2,9 Millionen Passagiere, wie er am Montag in Frankfurt mitteilte. Das war rund eine halbe Million weniger als im Oktober, aber fast viereinhalb Mal so viel wie im schwachen November 2020 und nur noch 42,8 Prozent weniger als vor Beginn der Pandemie im November 2019. Im Oktober hatte der Rückgang im Vergleich zu 2019 noch 47,2 Prozent betragen. Für Dezember rechnet der Vorstand aufgrund der wieder steigenden Inzidenzwerte und neuer Reisebeschränkungen mit einer etwas schwächeren Passagierentwicklung.

Pilotprojekt der Sparkassen: Bitcoin-Handel für Kunden ab 2022?
Deutschlands Sparkassen könnten ihren Kunden künftig den Handel mit Kryptowährungen wie Bitcoin und Ether ermöglichen. Ein Team beim IT-Dienstleister S-Payment feilt derzeit in einem Pilotprojekt an einem Konzept für einen solchen Service. Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) bestätigte am Montag entsprechende Informationen, die zuvor von "Capital", "finanz-szene.de" und "Finance Forward" veröffentlicht wurden.

US-Pharmariese Pfizer will Arena Pharmaceuticals schlucken
Der Pharmariese Pfizer will das Pharmaunternehmen Arena Pharmaceuticals übernehmen. Dafür bietet der US-Konzern den Inhabern von Arena-Aktien 100 US-Dollar je Papier, wie er am Montag in New York mitteilte. Das Gebot je Aktie liegt damit etwa doppelt so hoch wie der Schlusskurs vom Freitag und entspricht rund 6,7 Milliarden US-Dollar (5,9 Mrd Euro).

dpa-AFX/rtr/ak