Erstmals seit dem letzten starken Kaufsignal Anfang 2015 durchbrach der DAX in der Vorwoche seinen am Markt viel beachteten 200-Tage-Mittelwert wieder um mehr als drei Prozent nach oben. Kleinere Ausbrüche gab es zwar seit November des Vorjahres immer wieder mal, doch hier bewahrheitete sich die Statistik, der zufolge erst ein Schlusskurs von mehr als drei Prozent über der 200-Tage-Linie (violett) mit einer angemessen hohen Trefferquote auf langfristig weiter steigende Notierungen hin deutet. Dieses Kriterium ist jetzt erfüllt, gleichzeitig hat der DAX zudem den starken horizontalen Verkaufsbereich bei 10.400/10.475 überschritten, was ein weiteres Stärkezeichen darstellt.
Grundsätzlich ist der Markt somit nun wieder deutlich positiver einzuschätzen als noch vor einer Woche - zumal viele Faktoren für eine insgesamt geringe Ausbruchswahrscheinlichkeit nach oben gesprochen haben, was diesem Signal umso mehr positives Gewicht verleiht. Nichtsdestotrotz stehen weiterhin die statistisch negativsten Börsenmonate August und September an, zudem hat der Index einen langfristigen Abwärtstrend bei 10.725/10.750 erreicht (blau punktierte Gerade im Tageschart). Auch war der Markt nach dem jüngsten Anstieg zeitweise um knapp fünf Prozent von seinem Monatsdurchschnitt nach oben abgewichen (blauer Indikator unter dem Tageschart), was in der Vergangenheit eine Atempause einläutete.
Kurz zusammengefasst lässt sich somit festhalten, dass die Grundtendenz des DAX nachhaltig besser geworden ist, es aber sinnvoll sein könnte, nicht gleich zu 100 Prozent auf steigende Kurse zu setzen. Zumindest ein kleiner Rückschlag bis vielleicht sogar zurück an den ehemaligen Widerstand um 10.400/10.475 sollte abgewartet werden. Es ist nur wenig wahrscheinlich, dass die Kurse angesichts der geschilderten hemmenden Faktoren jetzt gleich weiter nach oben bis an die nächsten Kursziele (Zwischenhochs) bei 11.430/11.750 durchmarschieren - unmöglich ist allerdings an der Börse nichts.
Was Anleger nach dem jüngsten Stärkebeweis allerdings auf keinen Fall mehr tun sollten, ist auf länger fallende Kurse zu wetten. Zwar ist davon auszugehen, dass der steil gestiegene Markt zeitnah auch dynamisch zurück kommen kann, und dies sogar wiederholt passiert. Doch den genauen Zeitpunkt einer Korrektur vorherzusehen ist schwierig. Nur besonders Mutige richten sich nach den weiter oben beschriebenen Wahrscheinlichkeiten und setzen nun mit Kleinstbeträgen auf eine kurze Konsolidierung der Kurse im Bereich 10.750.
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Unterstützungen und Widerstände
Chartmarken | Niveau | Typ | Stärke |
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Widerstand 2 | 11.450 | Zwischenhoch | schwach |
Widerstand 1 | 10.725/10.750 | langfristiger Abwärtstrend | mittel |
Unterstützung 1 | 10.475 | Ex-Widerstand | schwach |
Unterstützung 2 | 10.100 | horizontal | mittel |
Unterstützung 3 | 9800 | horizontal | schwach |
Trading-Ideen
+++ TRADING IDEEN +++ | |
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Trading-Idee steigend | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Bull |
WKN | HU5RRF |
Emittent | HypoVereinsbank |
Laufzeit | 31.10.2016 |
Basispreis | 9.250 |
Knock-Out-Schwelle | 9.250 |
Hebel | 7,5 |
Kurs in EUR | 14,26 |
Trading-Idee fallend | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Bear |
WKN | HU4587 |
Emittent | HypoVereinsbank |
Laufzeit | 13.12.2016 |
Basispreis | 11.650 |
Knock-Out-Schwelle | 11.650 |
Hebel | 11,0 |
Kurs in EUR | 9,74 |
Andreas Büchler ist Herausgeber des Index Radar Magazins, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Er ist zudem Gründer und Partner der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.
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