Mut machten den Börsianern Studien, denen zufolge die Omikron-Variante des Coronavirus zwar ansteckender, aber nicht gefährlicher ist als die bislang dominierende Delta-Variante. Zudem böten die bisherigen Impfstoffe immer noch einen gewissen Schutz, sagte Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets. "Ursprünglich war der Markt von einem Szenario ausgegangen, in dem die Wirkung gleich null sein könnte."

Vor diesem Hintergrund schwand die Furcht der Investoren vor drastischen und langwierigen Lockdowns und entsprechenden Belastungen für die Weltwirtschaft. In der Hoffnung auf eine rasche Normalisierung des gesellschaftlichen Lebens griffen sie unter anderem bei Reise- und Touristikwerten zu, die sich im Schnitt um 2,4 Prozent verteuerten.

TÜRKISCHE LIRA IM AUFWIND - ERDGASPREIS FÄLLT ERNEUT


Am Devisenmarkt wertete dank einer Garantie des türkischen Staates für Spareinlagen die Währung des Landes weiter auf. Dollar und Euro fielen um jeweils rund sieben Prozent auf 11,1242 beziehungsweise 12,6168 Lira. Zu Wochenbeginn hatten sie mit 18,3624 und 20,733 Lira Rekordhochs erreicht. Es bleibe aber unklar, mit welchem Geld die Regierung Differenzen zwischen Dollar- und Lira-Einlagen ausgleichen wolle, sagte Analystin Ipek Ozkardeskaya von der Swissquote Bank. Die Kosten hierfür könnten mit neuen Steuern finanziert werden, worüber niemand glücklich wäre. Sollten die Inflationsdaten im kommenden Monat einen anhaltenden Preisdruck signalisieren, werde es mit der Lira sicher wieder abwärts gehen. Die türkische Notenbank hatte die Leitzinsen trotz steigender Preise in den vergangenen Monaten mehrfach gesenkt.

Unterdessen entspannte sich die Lage am europäischen Erdgasmarkt. Der richtungweisende Terminkontrakt fiel um 14 Prozent auf 142 Euro je Megawattstunde. Zwar floss eurch die wichtige Jamal-Pipeline den dritten Tag in Folge kein russisches Gas nach Deutschland. Allerdings würden in den kommenden Wochen zahlreiche Flüssiggas-Tanker europäische Häfen anlaufen, sagten Börsianer. Außerdem dämpfe das erwartete milde Winterwetter die Nachfrage.

CONTI ERFREUT MIT AUSSAGEN ZU GESCHÄFTSVERLAUF


Nach optimistischen Aussagen zum Geschäftsverlauf zählte Continental mit einem Kursplus von 2,6 Prozent zu den Favoriten am deutschen Aktienmarkt. Die Aussicht auf ein Quartalsergebnis am oberen Ende der Ziele des Autozulieferers sei eine positive Überraschung, da die Markterwartung eher am unteren Ende dieser Spanne liege, sagt ein Börsianer.

Gefragt waren auch die Papiere von Flutter, die sich in London um 2,4 Prozent verteuerten. Der Glücksspiel-Anbieter, zu dem unter anderem der Buchmacher Betfair gehört, schluckt für zwei Milliarden Euro den italienischen Rivalen Sisal. Mit dem Deal sichere sich Flutter die Führerschaft in einem rasch wachsenden Markt, schrieb Analyst James Wheatcroft von der Investmentbank Jefferies.

rtr