Chart 1 - DAX im Intraday-Chart
Nachdem der DAX zwischenzeitlich mehr als sechs Prozent von seinem Monatsdurchschnittskurs nach unten abgewichen war (blauer Indikator unter dem Tageschart auf Seite 2), setzte eine kurzzeitige Stabilisierung knapp oberhalb der 9800er-Marke ein. Doch die Nachfrage reichte nur bis zu ersten bereits bewährten Verkaufszone um 10.100/10.120, dann wurden selbst kleine Gewinne sofort wieder mitgenommen. Das mangelnde Vertrauen ist einer stärkere Erholung trotz des vorausgegangenen Einbruchs, der eigentlich eine größere Gegenbewegung zurück nach oben zur Folge haben müsste, ist ein klares Schwächezeichen.
Nun deuten erste Indizien auch auf ein Ende der Nachfrage an der Unterstützung um 9800 hin - außerbörslich wurde der DAX gestern Abend und heute Früh zwischendurch sogar schon unter der 9750er-Marke gehandelt. Der nächste wahrscheinliche Zielbereich liegt dann bei rund 9500/9570 an der Untergrenze des aktuellen Abwärtstrendkanals und des statistischen Prognose-Korridors (grüne Fläche im Ein-Stunden-Chart).
Im günstigen Fall tendieren die Kurse weiter seitwärts und testen die 10.100 nochmal. Nur ein ideales Szenario lässt eine stärkere Erholung bis an den Monatsdurchschnitt bei aktuell rund 10.350 oder leicht darüber hinaus bis maximal 10.400/10.450 zu, wo ebenfalls ein paar kleinere Wendepunkte im Chart der vergangenen Wochen auszumachen sind. Auf lange Sicht ist aber eher ein Ausbruch in Richtung der Tiefs von August und September 2015 zu befürchten, nur der eingangs beschriebene überverkaufte Zustand des Index verzögert dies derzeit noch. Bis zum Abwärtstrendkanal im Bereich der 9500er-Marke besteht allerdings auch jetzt schon ausreichend statistischer Spielraum.
Anleger, die mit Hebel auf steigende und fallende Notierungen setzen wollen, sollten sich die von uns beispielhaft herausgesuchten Turbo-Zertifikate am Ende der Analyse (letzte Seite) anschauen.
Chart 2 - Tageschart mit Abstand zur 21-Tage-Linie
Der Tageschart liefert einen länger zurück reichenden Blick auf den Kursverlauf des Deutschen Aktienindex. Hier werden Kursmarken erkennbar, an denen es in den vergangenen Monaten und Jahren zu mehreren Wendepunkten gekommen ist (mittelfristige Unterstützungen und Widerstände). Sie sind oft stärker als die nur vorüber gehend wirksamen Chartniveaus im Fünf-Minuten- oder Ein-Stunden-Chart auf der ersten Seite der Analyse.
Chart 3 - Wochen- oder Monatschart
Für langfristig denkende Anleger sind Wochen- oder Monatscharts am wichtigsten. Sie blendet die Tagesschwankungen des Marktes aus und zeigen die Tendenz aus einer übergeordneten Perspektive. Kommt es hier zu einem Trendwechsel oder einem Verkaufssignal, hat dies oft nachhaltige Auswirkungen.
Chart 4 - DAX-Spezialchart
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Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.
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